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Bewerbungsmappe © de.depositphotos.com

Bewerbung?

So beantragt man ein Führungszeugnis

Viele Bewerber scheitern schon oft bei der Zusammensuche der erforderlichen Dokumente. Wer neu im Land ist, weiß zudem oft nicht, wo man beispielsweise ein Führungszeugnis beantragt. Ist die Bewerbungsmappe unvollständig, sinken die Chancen.

Donnerstag, 23.02.2023, 0:51 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 24.02.2023, 10:02 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

Wer sich in Deutschland beispielsweise auf einen Job bewerben möchte, benötigt ein Führungszeugnis. Menschen, die neu in Deutschland sind, scheitern oft schon an dieser Anforderung. Was ist ein Führungszeugnis? Und wo bekommt man ihn her?

Was ist ein Führungszeugnis?

Kurz erklärt: Das Führungszeugnis ist eine Art Urkunde, die dem zukünftigen Arbeitgeber bescheinigt, ob man in der Vergangenheit straffällig in Erscheinung getreten ist. Darin enthalten sind Geld- und Freiheitsstrafen ab 90 Tagessätzen. Wenn man nichts verbrochen hat, dann stehen die Chance schon mal nicht schlecht. Man kann ein Führungszeugnis beantragen. Wer sich nichts zuschulden kommen hat, wird dann zumindest nicht schon deswegen aussortiert. Aber auch mit einem Eintrag kann man sich in einer Bewerbung gegen die Konkurrenz durchsetzen – schließlich ist dieses Dokument nicht der einzige ausschlaggebende Punkt.

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Wer sich bewirbt, sollte genau darauf achten, nach welchem Zeugnis der potenzielle Arbeitgeber fragt. Denn es gibt verschiedene Arten:

  1. einfaches Führungszeugnis,
  2. erweitertes Führungszeugnis,
  3. Führungszeugnis zur Vorlage bei einer Behörde,
  4. erweitertes behördliches Führungszeugnis,
  5. europäisches Führungszeugnis.

Je nachdem, um was für eine Stelle es sich handelt, benötigt man gegebenenfalls ein anderes Dokument.

Wozu ein Führungszeugnis?

Für einen Arbeitgeber kann es wichtig sein, zu wissen, ob der künftige Arbeitnehmer kriminell auffällig geworden ist. Oft geht es auch darum, was der genaue Tatbestand der kriminellen Tätigkeit war. Wer sich beispielsweise bei einer Firma für Gebäudesicherung bewirbt und im Job leer stehende Gebäude oder wertvolle Dinge bewachen soll, sollte kein Diebstahldelikt mitbringen. Schließlich will das Unternehmen kein Risiko eingehen und einen Dieb als Sicherheitsmann einstellen.

Nicht jede eingetragene Straftat ist also ein Ausschlusskriterium. Es geht vielmehr darum, ob das Delikt relevant für die künftige Tätigkeit hat und sich nachteilig auf den zu erledigenden Job auswirken könnte.

Bei der Arbeit mit Jugendlichen und Kindern sind Arbeitgeber sogar verpflichtet, ein Führungszeugnis von seinen zu Bewerbern verlangen. Wer bei Straftaten mit Kindern aufgefallen und verurteilt wurde, sollte schließlich nicht in einem Kindergarten als Erzieher arbeiten.

Das braucht man für den Antrag

Was man für den Antrag benötigt, hängt davon ab, wo und wie das Führungszeugnis beantragt werden soll.

Vorab gibt es aber ein paar Dinge zu wissen:

  • die Kosten betragen 13 Euro
  • der Antragssteller muss mind. 14 Jahre alt sein
  • die Zustellung dauert ca. 14 Tage

Der Weg über die Post

Man hat die Möglichkeit, einen Antrag per Brief zu stellen. Dafür braucht man allerdings eine amtliche oder öffentlich beglaubigte Unterschrift. Das Schreiben kann man herunterladen oder einfach selbst schreiben. Dann sendest man den Brief an das Bundesamt für Justiz.

Der persönliche Weg

Um den Antrag persönlich zu stellen, macht man am besten einen Termin beim Bürgerbüro der Stadt. Wenn man die Kontaktdaten nicht hat, kann man nach „Bürgerbüro“ googeln. Wichtig ist natürlich, dass man nach dem Bürgerbüro der Stadt sucht, wo man seinen Wohnsitz gemeldet hat. Zum Termin erscheinen sollte man natürlich mit seinem Personal- oder Reiseausweis.

Die moderne Möglichkeit

Die wohl einfachste und schnellste Möglichkeit ist, das Prozedere online zu erledigen. Das geht über das Portal des Bundesamtes. Zu beachten ist hierbei, dass man eine aktivierte Online-Ausweisfunktion (eID) hat. Wenn man das hat, muss man sich noch die AusweisApp2 herunterladen. Als Kartenlesegerät kann das Smartphone behilflich sein. Die meisten jüngeren Smartphone-Modelle verfügen bereits über die sogenannte NFC-Funtkion.

Welchen Weg man wählt, ist am Ende Geschmacksache. Ob man eine Bewerbungsmappe aber ohne Führungszeugnis abschickt, sollte man sich aber gut überlegen. Das Fehlen dieses Dokuments macht oft keinen Eindruck, in manchen Fällen ist es auch ein Ausschlusskriterium. (bg) Panorama

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