
Der eigene Schrebergarten
Zwischen Natur und netten Nachbarn
Schrebergärten sind für Menschen, die neu nach Deutschland eingewandert sind, in Kontakt mit Einheimischen zu kommen, neue Freundschaften zu schließen. Doch bevor man mit dem Pflanzen beginnt, sollte man sich über die hiesigen Gepflogenheiten informieren.
Montag, 20.02.2023, 0:40 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 22.02.2023, 11:43 Uhr Lesedauer: 7 Minuten |
Schrebergärten sind für Menschen, die neu nach Deutschland eingewandert sind, in Kontakt mit Einheimischen zu kommen, neue Freundschaften zu schließen sowie sein soziales Netzwerk zu erweitern. Hinzu kommt: Eigenes Gemüse anzubauen ist eine unglaublich lohnende Erfahrung. Es gibt nichts Schöneres als das Gefühl, frisches, selbst herangezogenes Gemüse zu ernten und daraus ein leckeres Essen zu zaubern! Doch bevor man mit dem Pflanzen beginnen kann, gibt es einige wichtige Überlegungen, die man bei der Anlage des eigenen Kleingartens anstellen sollte.
Von der Wahl des richtigen Standorts und der nötigen Ausrüstung bis hin zur Einschätzung des Zeit- und Arbeitsaufwands, sollte man sich auch über geltende Regeln und Vorschriften für Kleingärtner informieren. So bleiben Irritationen und böse Überraschungen erspart. Denn die Kleinteiligkeit und Detailliertheit der deutschen Regeln kann man sich kaum vorstellen.
Was ist ein Kleingarten und was sind die Vorteile eines Kleingartens?
Ein Kleingarten ist eine kleine Parzelle, die an eine Einzelperson oder eine Gruppe für die Gartenarbeit verpachtet wird. Kleingärtnern ist die perfekte Gelegenheit für Menschen mit einem grünen Daumen, um ihre eigenen Blumen, Früchte und Gemüse in einer landschaftlich reizvollen Umgebung anzubauen. Das passende Gartenhaus sowie weitere Ausstattung kann man im Fachhandel, zum Beispiel im Onlineshop für Gartenholz & Zaunbau bekommen.
Ein eigener Kleingarten hat viele Vorteile: Man kann frisches Obst und Gemüse anbauen, die therapeutische Wirkung der Arbeit in der Natur nutzen und Teil einer aktiven Gemeinschaft von Gleichgesinnten werden. Auch wenn man zu Hause nicht genug Platz hat, kann man mit dem Pachten eines Kleingartens seine Gartenträume verwirklichen.
Was steckt hinter dem Trend zum Kleingärtnern?
Mit dem rasanten Wachstum der Bio-Bewegung erkennen auch jüngere Generationen die Vorteile eines eigenen Kleingartens. Viele Kleingärtner haben inzwischen einen Migrationshintergrund. Das bringt nicht nur Menschen unterschiedlicher Kulturen zusammen, sondern bildet die Vielfalt der Gesellschaft auch in Kleingärtnervereinen zunehmend ab.
Der Kleingarten bietet nicht nur Zugang zu einer Form der Landwirtschaft, die auf kleiner Fläche gesund und wirtschaftlich ist, sondern auch die Möglichkeit zu sozialen Kontakten. Kleingärten sind zu einer Art Biotop geworden, in dem Menschen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Alters in Harmonie zusammenkommen können.
In der heutigen Zeit der Sehnsucht nach der Natur und einem nachhaltigen Leben spielen Kleingärten eine besondere Rolle, denn sie zeigen, dass ein ökologisches Zusammenleben sowohl auf persönlicher als auch auf gemeinschaftlicher Ebene möglich ist.
Wie findest du einen Kleingarten in deiner Nähe und was solltest du beachten, bevor du dich für einen Kleingarten anmeldest?
In den letzten Jahren sind Kleingärten immer beliebter geworden. Das zeigt sich vor allem in Großstädten – wo viele Vereine aufgrund der hohen Nachfrage Wartelisten führen müssen. Wenn man auf den Websites solcher Verbände nicht fündig wird, ist es eine gute Möglichkeit, bei Portalen wie Ebay Kleinanzeigen zu suchen.
Außerdem sollte man die Möglichkeit nicht außer Acht lassen, einfach durch die verschiedenen Kleingartenvereine in seiner Nähe zu streifen und zu schauen, ob es eine „analoge“ Pächtersuche gibt. Diese erfolgt meist in Form eines Zettels an Gartenzäunen. Letztlich lohnt es sich, bei der Suche nach einem Kleingarten alle verfügbaren Optionen in Betracht zu ziehen.
Bei der Suche nach dem perfekten Ort für den eigenen Garten sollte man vor allem auf die Erreichbarkeit achten. Wenn der Standort zu weit von zu Hause entfernt ist, können regelmäßige Besuche mühsam werden – und das könnte schnell zu einem vernachlässigten Grundstück führen.
Deshalb ist es wichtig, einen Garten zu haben, der nicht zu weit weg von der eigenen Haustür liegt. So kann die Gartenpflege einfach und bequem erledigt werden. Damit stellt man sicher, dass man das Beste aus dem kostbaren Grünraum herausholt.
Welche Ausstattung braucht man für einen Kleingarten?
Die Planung und die richtige Ausstattung des Kleingartens sind entscheidend für einen erfolgreichen Gemüseanbau. Es ist wichtig, dass man mit den richtigen Werkzeugen zum Jäten, Pflanzen und Ernten der Pflanzen ausgestattet ist.
Unverzichtbar sind ein guter Spaten, eine Gartengabel für schwierigere Arbeiten sowie eine Hacke, ein Rechen und eine Baumschere. Eine Schubkarre ist nützlich, um Kompost und Erde zu transportieren. Man sollte auch einen Handwagen in Erwägung ziehen, mit dem man auch schwere Werkzeuge leichter durch den Garten bewegen kann.
Um Setzlinge und vorhandene Pflanzen sicher zu bewässern, sollte man in ein Bewässerungssystem investieren. Manche Tropfsysteme können kompliziert zu installieren sein, aber es gibt auch viele alternative Bewässerungssysteme. Neben der Arbeit soll auch Raum für Entspannung sein. Eine passende Sitzgarnitur aus Holz rundet den Kleingarten erst richtig ab. Mit der richtigen Ausrüstung kann ein Kleingarten das ganze Jahr über gesundes Obst und Gemüse produzieren.
Welche Pflanzen oder Gemüsearten kannst du in deinem Kleingarten anbauen?
Der Anbau von Obst oder Gemüse in einem Kleingarten ist eine tolle Möglichkeit, sich draußen zu bewegen, kreativ zu sein und etwas Gutes für die Umwelt zu tun. Je nach Klima und Bodenbeschaffenheit kann man eine Vielzahl von Pflanzen anbauen. Darunter sind Klassiker wie Grünkohl, Karotten, Kartoffeln und Tomaten bis hin zu exotischen Sorten wie Auberginen, Paprika und Chili.
Wenn man nur wenig Platz hat und neu im Gartenbau ist, sollte man mit einfach zu ziehenden Pflanzen beginnen, bis man Vertrauen in den Erfolg gewonnen hat. Auch mit Kräutern kann man leicht anfangen, denn sie geben Mahlzeiten einen tollen Geschmack und sind gleichzeitig ein schöner Anblick.
Ein Kleingarten gibt einem natürlich die Freiheit, mit verschiedenen Pflanzen und Gemüsesorten zu experimentieren, die man vielleicht noch nie in Erwägung gezogen hat. Hier ist allerdings Vorsicht geboten. Bestimmte, hochwachsende Pflanzen sollten nicht zu nach am Nachbarsgrundstück angepflanzt werden und Schatten werfen. Das könnte nicht nur den Nachbarn verärgern, sondern auch gegen geltende Regeln verstoßen. Daher sollte man sich im Vorfeld informieren, was erlaubt ist und was nicht.
Wie viel Arbeit ist mit der Pflege eines Kleingartens verbunden?
Die Pflege eines Kleingartens ist keine Kleinigkeit und erfordert Hingabe und harte Arbeit. Wie in einem normalen Garten muss regelmäßig Unkraut gejätet, gedüngt, geschnitten und bewässert werden. Auch das ist eine festgeschriebene Regel. Denn niemand hat einen Nachbargarten, der ungepflegt ist. Um diesen Anblick für die Nachbarn zu ersparen, ist die regelmäßige Pflege fest vorgeschrieben.
Je nach Jahreszeit muss der Kleingarten auch vor Schädlingen, Krankheiten und Frost geschützt werden. In den Sommermonaten müssen einige Pflanzen zum Beispiel gegen Blattläuse oder ähnliche Probleme gespritzt werden.
Gartengeräte wie Kellen, Spaten und Gabeln müssen eventuell für tiefere Umgrabungen angeschafft werden. Zusätzlich zu diesen allgemeinen Aufgaben haben viele Kleingärten ihre eigenen Regeln für den Anbau bestimmter Pflanzen. Mit der richtigen Planung und Anstrengung kann der Kleingarten jedoch frische Produkte liefern, die man zu Hause genießen kann. Gleichzeitig ist die Arbeit eine schöne Aktivität im Freien.
Welche Regeln muss man in einem Kleingarten beachten?
Obwohl Kleingärten die Natur näher an unser tägliches Leben heranbringen, müssen sie verantwortungsvoll bewirtschaftet werden. Dabei steht das Wohl aller Gärtnerinnen und Gärtner im Vordergrund. Das Bundeskleingartengesetz trägt dazu bei, dass niemand durch Lärm gestört wird und dass die Umgebung friedlich und hübsch bleibt.
Deshalb gibt es eine maximale Laubengröße von 24 Quadratmetern und eine maximale Heckenhöhe von 1,25 Metern. Außerdem wird durch eine „Obstquote“ ein Drittel der Kleingartenfläche für Obst und Gemüse reserviert. So bleibt der Fokus des Kleingartens auf der Gartenarbeit.
Schließlich werden an Wochentagen nachmittags von 13 bis 15 Uhr Ruhezeiten eingehalten, um den Frieden für alle Beteiligten in einer Kleingartengemeinschaft zu respektieren. Dadurch wird der Lärm bei der Arbeit oder der Einsatz von Maschinen in dieser Zeit begrenzt und ein angenehmes Miteinander der Vereinsmitglieder sichergestellt. (em) Panorama
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