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Berechnungen (Symbolfoto) © stevepb @ pixabay.com (Lizenz), bearb. MiG

Selbständigkeit

Rein ins Gründerleben: Start-up Initiativen von Migranten

Einwanderer machen sie vergleichsweise öfter selbständig und gründen Unternehmen. Oft sind sie aber nicht ausreichend vorbereitet oder kennen den deutschen Markt nicht. Initiativen, die Starthilfe geben, werden immer wichtiger.

Mittwoch, 01.02.2023, 0:28 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 03.02.2023, 9:56 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

Migration wird von populistischen Politikern gerne missbraucht, um Angst zu schüren und damit wiederum um Wählerstimmen zu buhlen. Dabei ist das zu wichtig, um es für den kurzfristigen politischen Erfolg aufs Spiel zu setzen. Migration wird uns in den kommenden Jahrzehnten weiter beschäftigen, vor allem in der Wirtschaft. Laut einer Statistik von KfW bevorzugen 38 Prozent der Migranten die Selbstständigkeit als eine abhängige Beschäftigung. In der gesamten Bevölkerung von Deutschland sind es nur 29 Prozent. Um Migranten dabei zu unterstützen, gibt es mittlerweile einige Start-ups und Initiativen, welche eine Starthilfe geben oder das Grundgerüst, um eine eigene Firma zu gründen.

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ChancenNutzer

Seit vielen Jahren gibt es Initiativen, um Menschen mit Migrationshintergrund dabei unterstützen, den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen. Sie bieten Erstberatung oder organisieren Workshops, wo man verschiedene Geschäftsmodelle, Konzeptentwicklung, Finanzgrundlagen, Rechtsgrundlagen und institutionelles Wissen kennenlernen kann. Je nach Interesse des Unternehmers kann man im technologischen Bereich arbeiten, sich für mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft einsetzen, oder aber auch im digitalen Bereich, etwa ein Webshop eröffnen oder eine Spielerseite betreiben, wo man Slots online spielen kann. Es sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt, wobei die meisten Leute in den Handel gehen.

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Davon profitiert auch die deutsche Wirtschaft. Wie alle anderen Gründer beschäftigten auch Migranten bereits zum Beginn der Unternehmensgründung Mitarbeiter, wodurch neue Arbeitsplätze erschaffen werden. Das erhöht den Erneuerungs- und Effizienzdruck auf bereits bestehende Unternehmen. Diese müssen sich aufgrund der Konkurrenz stetig weiterentwickeln, was die Entwicklung vorantreibt.

Gleichzeigt zeigen die Zahlen aber auch: 15 Prozent aller neu gegründeten Unternehmen überleben das erste Jahr nicht, nach drei Jahren liegt dieser Prozentsatz bei 30 Prozent. Bei Migranten ist die Insolvenzquote vergleichsweise höher, weil nicht wenige aus einer Zwangslage heraus in die Selbstständigkeit gehen: Mangel an Alternativen, Chancenlosigkeit oder Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt. Unterm Strich verbleiben im Schnitt aber immer noch 70 Prozent der Neugründungen länger bestehen, was positiv zu werten ist.

Weitere Initiativen

Es gibt zahlreiche Initiativen, welche Flüchtlingen eine Starthilfe geben wollen. Eine Hilfe kann bereits sein, Menschen zusammenzubringen zum Netzwerken, sich kennenzulernen und auszutauschen. Bei solchen Treffen kommen Leute der unterschiedlichsten Kulturen zusammen und können durch den Austausch Erfahrung gewinnen und einander unterstützen mit Rat und Tat.

Inzwischen bieten Handwerks-, Industrie- und Wirtschaftsverbände wichtige Informationen für Start-ups und solche, die es werden wollen. Interessierte Unternehmer können sich kostenlos und unverbindlich beraten lassen, ehe sie den Sprung in die Selbstständigkeit wagen. Insbesondere Menschen, die neu eingewandert sind und sich mit dem hiesigen Geschäftsleben nicht auskennen, ist eine gute Beratung Goldwert. Sie scheitern oft an Formalitäten oder am Steuersystem, weil sie keine Rücklagen bilden oder aufgrund der Kosten keinen Steuerberater engagieren, der helfen könnte.

Die Zukunft

Natürlich ist es derzeit noch schwierig, in die Zukunft zu blicken. Zahlreiche Initiativen haben bereits gezeigt, dass sie einen positiven Effekt auf das Leben und die wirtschaftliche Integration von Einwanderern haben können. Sieht man sich die Einwanderungszahlen an, wird es wichtig sein, das Angebot weiter auszubauen. Aufgrund verschiedenster Umstände wird es auch in der Zukunft immer wieder Migrationsbewegungen nach Deutschland geben. Jede Initiative, die das Ankommen und Fuß fassen vereinfacht, gehört gefördert. (em) Wirtschaft

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