
Interkultureller Austausch
Wie soziale Medien unsere Welt verändern
Die sozialen Medien haben unsere Welt verändert. Der interkulturelle Austausch über Grenzen und Sprachen hinweg ist heute so lebhaft wie noch nie. Den zahlreichen Vorteilen stehen aber auch Nachteile gegenüber.
Mittwoch, 21.12.2022, 0:18 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 22.12.2022, 14:15 Uhr Lesedauer: 3 Minuten |
Fluch und Segen zugleich. Dank sozialer Medien ist die riesengroße Welt zu einem kleinen Dorf geworden. Nichts entgeht uns mehr, ob an einer kleinen Seitengasse in Chanhai oder auf der 5th Avenue in New York. Wer sich auskennt in den sozialen Medien, kann sich binnen weniger Minuten über fast alles auf dem Laufenden halten, auch über Ereignisse, die es nicht in die hiesigen Nachrichten schaffen. So viel zu den positiven Seiten.
Doch es gibt auch einen gewaltigen Nachteil: Weil jeder jederzeit und überall Inhalte generieren und verbreiten kann, sind nicht alle Informationen in den sozialen Medien richtig oder wahr. Viel, was in den sozialen Medien kursiert, sind sogar bewusst in die Welt gesetzte Lügen. Die Motive für das Setzen einer Falschinformation kann viele Gründe haben, auf die hier nicht eingegangen werden kann. Doch die Folgen können verheerend sein. Oft werden Vorurteile gegenüber Minderheiten in die Welt gesetzt oder gegen sie gehetzt, was nicht selten Gewalt zur Folge hat. Nicht umsonst erklären Regierungen den sogenannten Fake News im Netz immer vehementer den Kampf an.
Verbreitung von sozialen Medien
Auf der Habenseite muss man sozialen Medien aber auch zugutehalten, dass sie Menschen verbinden, miteinander vernetzen und so den kulturellen Austausch fördern über Grenzen hinweg. So ist es heute überhaupt kein Problem, sich mit jemanden aus Malaysia oder Chile zu befreunden, ihm zu folgen und sich mit ihm auszutauschen. Sogar sprachliche Barrieren sind inzwischen kein Problem mehr, weil die großen Social-Media-Plattformen Texte in Sekundenschnelle in alle erdenklichen Sprachen übersetzen und so den Austausch fördern. Wandel hat auch zahlreiche Nebeneffekte in ganz anderen Branchen: Die Medienwelt hat sich durch die sozialen Medien genauso gewandelt wie die Art, wie man heute beispielsweise Spielautomaten spielt – nicht mehr real, sondern zunehmend virtuell. Die Anbieter von Information und Unterhalten befinden sich seit Jahren in einem Wettbewerb um Follower, Linkes und Retweets, was insbesondere in der Medienwelt zu einem weiteren Problem führt:
Qualitätsverlust in den Medien
Je spitzer die Schlagzeile, je unglaublicher die Story, desto häufiger wird ein Artikel angeklickt. Das hat viele Medienhäuser eine Zeit lang dazu verleitet, zu übertreiben. Das hat dazu geführt, dass die Qualität der Artikel nachgelassen hat. Inzwischen hat man diesen Fehler aber erkannt und steuert um. Zählten früher einzig die Klickzahlen als Erfolgsfaktor, stehen heute zahlende Abonnenten im Vordergrund, um das Geschäftsmodell aufrechtzuerhalten.
Auch das Fernsehen hat sich verändert
Im Zuge der zunehmenden Etablierung sozialer Medien hat sich auch das Konsumverhalten der Menschen im Hinblick auf den Fernseher verändert. Wer heute noch lineares Fernsehen schaut, gilt inzwischen als altmodisch. Die Jugend heute hat bereits ganz andere Sehgewohnheiten entwickelt. Sie haben – anders als ihre Eltern und Großeltern – nicht mehr ihre Lieblingssender, sondern ihre Lieblings-Chanels auf YouTube und ihre eigenen Idole.
Gerade YouTube bietet heute immense Möglichkeiten, die Welt zu sehen, Land und Leute kennenzulernen. Es gibt wohl kaum ein Ort auf dieser Welt, das nicht bereits aufgezeichnet wurde und auf YouTube zu sehen ist. Ähnlich ist es mit fremden Kulturen und Gebräuchen. Mit nur wenigen Klicks können sie heute – oft sogar live – teilhaben an Feiertagszeremonien, die an entfernten Orten stattfinden oder an Konferenzen, die man aufgrund der Entfernung nicht hätte besuchen können.
Fazit
Social-Media-Plattformen wie YouTube und Twitter, Instagram oder Facebook haben unsere Welt verändert. Sie haben Menschen zusammenrücken lassen und fördern grenzen- und kulturübergreifend den Austausch rund um den Globus. Den zahlreichen Vorteilen stehen einige Nachteilige gegenüber, die es zu überwinden gilt. Fest steht: Wir stecken noch in den Kinderschuhen dieser Entwicklung. Schaut man sich die Entwicklungsgeschichte der sozialen Medien an, steht auch fest: Die weitere Entwicklung wird rasant voranschreiten. (bg) Panorama
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