
Vorsicht: Quellensteuer
Handelstipps für neu Eingewanderte in Deutschland
Viele Menschen, die neu nach Deutschland gekommen sind, müssen manchmal lange auf eine Arbeitserlaubnis warten. Wer das nötige Kleingeld hat, dem steht oft nur die Börse offen, Geld zu erwirtschaften. Die Risiken sollten aber nicht unterschätzt werden.
Montag, 19.09.2022, 0:40 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 19.09.2022, 17:03 Uhr Lesedauer: 4 Minuten |
Für viele Menschen, die aufgrund diverser Schwierigkeiten und Probleme aus ihrer Heimat nach Deutschland fliehen, kann es viele neue Herausforderungen geben. Eines der wichtigsten Probleme ist das deutsche System für die Beantragung von Asyl und die Gewährung der gesetzlichen Rechte zum Verbleib im Land. Jeder, der diesen Prozess durchlaufen hat, weiß, dass er langwierig und frustrierend sein kann. Ab dem Antrag bei der ersten Ankunft in Deutschland kann es mehrere Monate dauern, bis nur die erste Stufe des Prozesses durchlaufen ist.
In dieser Zeit werden die Flüchtlinge in Aufnahmezentren untergebracht, während sie auf ihr Bescheid warten. Die Entscheidungsdauer eines Asylantrags und gegebenenfalls eine anschließende Berufung können den Flüchtlingen in Deutschland das Leben schwer machen – keine Arbeitserlaubnis, kein Job. Aus dieser Not heraus wenden sich Menschen den weltweiten Aktienmärkten zu, um nicht untätig zu sein und in der Hoffnung etwas Geld zu verdienen. Denn nicht alle Flüchtlinge, die zu uns kommen, sind arm oder kommen aus ärmlichen Verhältnissen. Sie flüchten aus einem Kriegsgebiet, was nicht bedeutet, dass sie mittellos kommen.
Warum ist das Trading eine Möglichkeit, Geld zu verdienen?
Aus Mangel an Alternativen wenden sich deshalb Flüchtlinge mit entsprechenden Geldpolster an die Aktien- und Wertpapiermärkte. Die Gründe hierfür sind vielfältig:
- Keine Genehmigungen erforderlich: Da der Handel an der Börse ein globales Anliegen ist, benötigt man keine besonderen Genehmigungen oder Papiere. Benötigt werden ein Bankkonto, ein Computer oder ein Mobiltelefon mit einer Internetverbindung.
- Niedrige Startkosten: Die Kosten bei Online-Brokern sind im Vergleich zu früher viel niedriger. Interessierte können auch eine leistungsstarke Funktion namens Leverage verwenden, was bedeutet, dass man mit mehr Geld handeln kann, als man hat. Es wird vom Broker geliehen.
- Es ist nicht notwendig, die deutsche Sprache zu beherrschen: Ein großer Vorteil am Online-Handel ist, dass es keine Rolle spielt, ob man Deutsch kann oder nicht. Die meisten Online-Broker betreiben ihre Websites in den wichtigen Sprachen, sodass Händler in der Lage sein werden, eine zu finden, die Sie verstehen und sprechen.
Vorsicht: Quellensteuer
Doch ist auch Vorsicht angeraten, weil unter Umständen auch sogenannte Quellensteuer anfallen können. Darunter versteht man, vereinfacht formuliert, eine Steuer auf Erträgen von Kapitalanlagen – das können Aktiengewinne, Dividenden und/oder Zinsen sein -, die ausländische Investoren an das Land entrichten müssen, in dem die Erträge angefallen sind. Es lohnt sich einen genauen Blick in das Regelwerk zu werfen oder sich fachkundigen Rat einzuholen.
Top Trading Tipps für Flüchtlinge
Das Warten auf den Ausgang des Asylverfahrens muss also nicht mit Untätigkeit verbunden sein. Handeln an der Börse ist vergleichsweise niedrigschwellig, es ist aber auch mit Risiken verbunden. Wer mit Wertpapieren handelt läuft natürlich auch Gefahr, Geld zu verlieren, sogar der Totalverlust droht, wenn man sich zu weit aus dem Fenster lehnt. Daher gilt es ein paar Regeln zu beachten:
- Die Märkte kennenlernen: Das Wichtigste ist es, möglichst viel über die Finanzmärkte zu lernen, mit denen man arbeitet. So global die Finanzmärkte auch sind, jeder Markt hat seine Eigenheiten – ob es nun der 5 Billionen Dollar Forex-Markt oder der 970 Milliarden Euro DAX-Index ist, Händler müssen wissen, wie alles funktioniert. Dies kann einfach online über Website-Artikel oder Foren erfolgen, in denen andere Händler ihre Ratschläge weitergeben können.
- Einen Plan festlegen: Sobald man sich mit der Funktionsweise der Finanzmärkte vertraut gemacht hat, sollte man einen Handelsplan erstellen. Dieser bestimmt, in was der Händler von der Währung bis hin zu Wertpapieren und Aktien investieren soll. Er sollte auch darlegen, wie Handelsmöglichkeiten erkannt werden und wie viel bei jedem Handel riskiert werden soll. Wer Hilfe bei der Suche nach einem Plan benötigt, kann sich auf einem der vielen Onlineseiten informieren. Der Plan sollte auch Anlagearten mit geringem Verlustrisiko enthalten, wie zum Beispiel Festgeld. Auch für diesen Fall finden sich online einige gute Seiten, die einen qualifizierten Festgeld Vergleich durchführen.
- Stop-Loss setzen: Wenn es um den Handel an der Börse oder am Forex geht, dann ist der Schutz des Geldes genauso wichtig wie der Gewinn. In diesem Sinne sollten man immer einen Stop-Loss verwenden, wenn ein Wertpapier gekauft wird. Dieser legt die Stufe fest, auf der das Wertpapier verkauft wird, wenn er Kurs anfängt zu sinken.
Fazit für Trader
Obwohl es mit Risiken verbunden ist, ist der Handel auf den Finanzmärkten oftmals die einzige Option für Flüchtlinge, um während des Asylverfahrens nicht untätig zu sein. Er ist leicht zugänglich und erfordert kein sehr großes Startkapital. Doch sollte man sich auch immer den Gefahren bewusst sein, insbesondere das neue Umfeld, das fremde Land, sollte man als Aspekt mitberücksichtigen. An der Börse zählt nämlich oft nicht nur Fachwissen, sondern auch Ruhe und Instinkt. Nach einer beschwerlichen und gefährlichen Fluchterfahrung fehlt einem möglicherweise die nötige Ruhe und Gelassenheit, um dem Handelsstress Herr zu werden. Auch deshalb ist die Empfehlung eines Demo-Kontos wichtig. (dd)
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