
Kündigungsschutz
Das Recht auf der eigenen Seite
Kündigungen treffen in der Praxis oft die schwächsten im Betrieb. In der Praxis sind das oft Arbeiter ohne deutsche Staatsbürgerschaft. Und die Erfahrung zeigt, sie kennen oft ihre Rechte nicht.
Montag, 19.09.2022, 0:14 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 19.09.2022, 16:16 Uhr Lesedauer: 4 Minuten |
Kommt es zu einer Kündigung und es gibt keinen triftigen Grund, der eine außerordentliche Kündigung rechtfertigen könnte, kann die Kündigungsschutzklage dazu führen, dass das Arbeitsverhältnis aufrechterhalten bleibt oder es zumindest eine stattliche Ausgleichszahlung für den Arbeitnehmer gibt. Schließlich ist gerade Planungssicherheit ein wichtiger Wert für viele Menschen der Gesellschaft, die sich darauf verlassen, auf absehbare Zeit in einem Unternehmen bleiben zu können.
Da es zum Glück klare rechtliche Regelungen gibt, die den Arbeitnehmer auf besondere Art und Weise schützen, ist es auch im Sinne des Rechtsstaates, diese Richtlinien umzusetzen. Dabei ist der Rechtsapparat darauf angewiesen, dass sich von einer Kündigung betroffene Arbeitnehmer an eben jenes System wenden und sich im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten gegen die Kündigung wehren. Dies gelingt gerade dann, wenn Betroffene ihre Rechte kennen oder sich an Experten wenden, die sich auf Arbeitsgesetze und den Kündigungsschutz spezialisiert haben.
Worum handelt es sich bei der Kündigungsschutzklage?
Kommt es zur Situation, in der ein Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis frühzeitig und ohne plausible sowie rechtssichere Begründung beendet, dann ist man als Arbeitnehmer gut beraten, Möglichkeiten auszuschöpfen, die zur Verfügung stehen. Auf diese Art und Weise kann am Ende beispielsweise eine adäquate Entschädigung stehen, die die Suche nach einem neuen Job deutlich angenehmer gestaltet. Auch die Fortführung des Arbeitsverhältnisses ist möglich, wenn es zu einer erfolgreichen Kündigungsschutzklage kommt. Doch worum handelt es sich bei der Kündigungsschutzklage überhaupt?
Es ist so, dass eine ungerechtfertigte Klage, die nicht ausreichend begründet ist, keinen Bestand hat, sofern dies von Gerichten bestätigt wird. Somit sind Arbeitnehmer gut beraten, wenn sie in der Situation sind, gegen die Wirksamkeit der Kündigung zu klagen. Geht es nach der erhaltenen Kündigung darum, dass man sich mit dieser nicht einfach so abfinden will, ist die Option der Klage in vielen Fällen vielversprechend und kann zu guten Ergebnissen für Betroffene führen. Der Schutz des Arbeitnehmers, welcher in Deutschland nach wie vor großgeschrieben wird, ist hierfür ein wichtiger Indikator.
Wer kann die Klage in welchen Situationen erheben?
Grundsätzlich stehen allen Arbeitnehmern die Möglichkeit offen, nach einer Kündigung eine Kündigungsschutzklage zu erheben. So können sich Betroffene gegen mögliche ungerechtfertigte Kündigungen juristisch wehren. Das ist oft wichtig, weil Gekündigte oft mit finanziellen Einbußen für längere Zeit leben müssen und keine Planungssicherheit mehr haben. Deshalb sollten Betroffene eine mögliche Klage gut und möglichst zeitnah vorbereiten. Wer auf der sicheren Seite sein will, setzt auf die Unterstützung von Experten. Im Netz gibt es viele Rechtsanwälte, die sich auf Kündigungsschutz spezialisiert haben, siehe beispielsweise Rotwang Law. Gerade bei Kündigungsschutzprozessen geht es für Betroffene um hohe Summen, sodass eine Rechtsberatung sich lohnen kann.
Das ist auch dann der Fall, wenn die Kündigung auf den ersten Blick, gerechtfertigt erscheint. Gesetzlich sind an die Kündigung eine Vielzahl an Bedingungen geknüpft. Wenn auch nur eine dieser Bedingungen missachtet wurde, kann die Kündigung unwirksam sein. Arbeitnehmerrechte in Deutschland kommen immer zum Tragen, unabhängig davon, welche Staatsbürgerschaft der Arbeitnehmer hat, wie lange er schon in Deutschland ist usw. Deshalb lohnt sich ein Rechtsbeistand fast immer. Eine Erstberatung kostet ohnehin nicht viel und bei ausreichender Aussicht auf Erfolg einer möglichen Klage, hat sich der Gang zum Rechtsanwalt möglicherweise bereits gelohnt.
Echte Experten an der Seite können zu besseren Ergebnissen führen
Wichtig bei der Suche nach einem Anwalt ist es, darauf zu achten, dass er möglichst Erfahrung im Rechtsbereich Arbeitsrecht mitbringt. Das ist bei Fachanwälten für Arbeitsrecht fast immer gegeben, weil sie diesen Titel nur dann führen dürfen, wenn sie bereits eine gewisse Anzahl an Fällen bearbeitet haben und eine vertiefte Prüfung ablegen. Solche Anwälte profitieren nicht nur von ihrem fachlichen Wissen, sondern auch von ihrer Erfahrung vor Gericht. Sie kennen in der Regel die Richter und können gut einschätzen, wie die Entscheidung ausfallen könnte. Auch das kann in einem Prozess, in der es oft auch um Taktik geht, sehr wichtig sein. (dd)
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