Einwohnerzahl stagniert

Mehr Ausländer, weniger Deutsche in Berlin

Erstmals seit fast 20 Jahren stagniert die Einwohnerzahl Berlins – nur ein Plus von 500 Personen. Weiter angestiegen ist aber die Zahl der Berliner ohne deutschen Pass.

Fast zwei Jahrzehnte ging es nur steil bergauf, jetzt hat sich Berlins Bevölkerungswachstum stark verlangsamt. Ende 2020 zählte das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg 3.769.962 Einwohner mit Hauptwohnsitz in der Bundeshauptstadt. Das war ein Plus von knapp 500 Personen gegenüber 2019, wie das Amt am Mittwoch mitteilte.

Erstmals seit 2003 ging in Deutschlands größter Stadt die Einwohnerzahl im ersten Halbjahr 2020 sogar zurück. Diese Entwicklung sei im zweiten Halbjahr zwar wieder ausgeglichen worden, führte aber insgesamt zu dem geringen Wachstum.

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Die Zahl der Berliner mit einem deutschen Pass ging um 11.264 Personen zurück. Gleichzeitig nahm die Zahl der ausländischen Einwohner um 11.731 Personen zu. Die Ausländergruppe mit dem größten Zuwachs waren demnach erneut die Inder mit 2.316 Personen. Den stärksten Rückgang verzeichneten US-Bürger mit einem Minus von 1.701 Personen.

Neukölln mit stärkstem Minus

Der allgemeine Rückgang der Deutschen schlug sich mit minus 0,5 Prozent vor allem im Westteil der Stadt nieder. Die stärksten Verluste verzeichnete dabei der Bezirk Neukölln mit minus 0,9 Prozent. Von dem Ausländerzuzug profitierte wiederum vor allem der Ostteil Berlins mit einem Plus von 5,4 Prozent. Den größten Zuwachs gab es hier in Marzahn-Hellersdorf mit einem Plus von 12,7 Prozent.

Zudem hat Berlin seit 2020 nun 97 Ortsteile in den zwölf Bezirken. Der neueste Ortsteil im Bezirk Steglitz-Zehlendorf heißt Schlachtensee und hat 10.807 Einwohner. (epd/mig)