Rechtsextremismus

Anklage gegen KSK-Elitesoldaten erhoben

Sturmgewehr, Munition und zwei Kilogramm Sprengstoff wurde bei einem Bundeswehr-Elitesoldaten gefunden. Jetzt wurde Anklage gegen ihn erhoben. Die KSK steht wegen rechtsextremistischer Vorfälle in der Kritik.

Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hat Anklage gegen einen Elitesoldaten der Bundeswehr erhoben, der Waffen und Sprengstoff auf seinem Grundstück in Nordsachsen aufbewahrt hat. Dem 45-jährigen Mitglied des Kommandos Spezialkräfte (KSK) werden Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, das Waffengesetz und das Sprengstoffgesetz vorgeworfen, wie die Behörde am Mittwoch in Dresden mitteilte. Die Anklage sei bereits am 30. Oktober vor dem Landgericht Leipzig erhoben worden.

Bei einer Durchsuchung des Grundstücks des Mannes Mitte Mai waren demnach unter anderem ein Kalaschnikow-Sturmgewehr, Munition und zwei Kilogramm Sprengstoff gefunden worden. Hierzu hatte der Soldat, der seither in Untersuchungshaft sitzt, keine Erlaubnis. Ausgangspunkt der Ermittlungen der Zentralstelle Extremismus Sachsen gegen den Mann waren Informationen des Militärgeheimdienstes MAD gewesen.

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Bislang habe sich der Mann nicht zu den Anschuldigungen geäußert, hieß es. Sein Motiv bleibe trotz umfangreicher Ermittlungen im Unklaren. Erkenntnisse zu „Beteiligungen von weiteren Bundeswehrangehörigen“ lägen bislang nicht vor.

Rechtsextremismus in der Truppe

Das KSK wurde 1996 gegründet. Seine Mitglieder übernehmen Aufgaben, die andere Einheiten oft nicht erfüllen können, wie etwa die Befreiung deutscher Geiseln in Krisenregionen oder die Jagd auf Kriegsverbrecher und Terroristen.

In den vergangenen Jahren geriet die Truppe wiederholt wegen extremistischer Vorfälle in die Kritik. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) sprach Anfang Juli von einer neuen Dimension des Rechtsextremismus innerhalb des KSK. (epd/mig)