Mehr als 2,7 Millionen Migranten sitzen laut einer UN-Studie aufgrund von Corona-Beschränkungen in fremden Ländern fest. Geschlossene Grenzen und andere Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Covid-19-Errgergers verhinderten die Rückkehr der Menschen in ihre Heimatländer, teilte die Internationale Organisation für Migration am Freitag in Genf mit.
Rund 200.000 Betroffene harrten in Europa aus. Gut eine Million Migranten seien im asiatisch-pazifischen Raum gestrandet. Viele der Menschen hätten im Zuge der Corona-Pandemie ihre Jobs und somit ihre Einkommen verloren, sie lebten unter erbärmlichen Umständen. Die IOM rief die internationale Gemeinschaft auf, in einer koordinierten Aktion den Menschen zu helfen.
IOM-Generaldirektor António Vitorino rief die Staaten auf, die gestrandeten Menschen zu unterstützen. „Es muss sichergestellt werden, dass Migranten trotz der aufgrund Covid-19 auferlegten Einschränkungen sicher nach Hause zurückkehren können.“ Einmal gestrandet, seien die Menschen einem höheren Risiko von Missbrauch und Ausbeutung ausgesetzt.
Vitorino besorgt über Gewalt gegen Migranten
Vitorino fordert, dass Gestrandete in die nationalen Corona-Hilfs- und Rettungsprogramme aufgenommen werden. Zu oft würden die Menschen aufgrund des ungeplanten langen Aufenthalts zu Illegalen im Land. Sie könnten weder Gesundheitsleistungen noch soziale Hilfen in Anspruch nehmen.
„Migranten sind häufig Stigmatisierungen, Diskriminierung und fremdenfeindlichen Angriffen ausgesetzt. Die Gewalt gegen Migranten und andere schutzbedürftige Menschen ist unentschuldbar. Es ist wichtig, Hass und Hetze mit Nachdruck zu bekämpfen und Täter zur Rechenschaft zu ziehen“, sagte Generaldirektor Vitorino. (epd/mig)