Zentralrat der Muslime

Wegen Corona Gebet aussetzen ist statthaft

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus appelliert der Zentralrat der Muslime an Gemeinden, auf Großveranstaltungen zu verzichten und im Verdachtsfall auch Gebete auszusetzen.

Der Zentralrat der Muslime appelliert an Gemeinden, Großveranstaltungen in Moscheen ohne gottesdienstlichen Hintergrund in nächster Zeit wegen der Ausbreitung des Coronavirus zu vermeiden. Auch das Aussetzen des Freitagsgebets und anderer Gebete aus gesundheitlicher Vorsorge oder aufgrund eines Verdachtsfalles sei „islamisch statthaft“, erklärte der Verband am Montag in Köln. Das empfehle der Zentralrat den Gemeinden allerdings nicht ausdrücklich flächendeckend.

Nach Gesprächen mit Islam-Gelehrten, dem Robert-Koch-Institut und dem Bundesgesundheitsministerium bitte der Verband darum, im Bedarfsfall auch Moscheen zu schließen und zu Hause zu beten, wenn etwa auf Anweisung örtlicher Behörden Versammlungen verboten und Schulen geschlossen würden.

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Auf Händeschütteln verzichten

Zudem empfehle der Zentralrat, auf Händeschütteln und Umarmungen in der Moschee zu verzichten sowie sich verstärkt die Hände zu waschen. Menschen mit Krankheitssymptomen oder nach Kontakt mit gesichert infizierten Personen sollten zudem „in jedem Fall zu Hause bleiben und die Moschee nicht aufsuchen“.

In Aushängen, Mailinglisten, Freitagspredigten und Vorträgen sollten die Gemeindemitglieder über das Coronavirus aufgeklärt werden, hieß es. Die Menschen sollten das Bewusstsein für den „richtigen und nachhaltigen Umgang“ mit dem Virus schärfen und sich solidarisch gegenüber Älteren und Kranken zeigen, indem sie sich an die Hygienevorschriften halten. (epd/mig)