Steinmeier in Penzberg

Wünschenswertes Modell für muslimische Gemeinden in Deutschland

Bei einem Besuch bei Muslimen im oberbayerischen Penzberg wirbt Bundespräsident Steinmeier für einen Islam, „in dem Bildung großgeschrieben und die deutsche Sprache gelernt und gelehrt wird“.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat das Islamische Forum im oberbayerischen Penzberg als wünschenswertes Modell für muslimische Gemeinden in Deutschland bezeichnet. Er habe in Penzberg „einen Ort kennengelernt, an dem das gelebt wird, was ich mir für unser Land wünsche, nämlich Neugier aufeinander und Respekt voreinander“, sagte Steinmeier am Montag nach seinem Besuch der Moschee.

Muslime unterschiedlicher Herkunftsländer beteten dort gemeinsam, die Verkehrssprache sei Deutsch. Er sei froh, dass „offenbar viele deutsche muslimische Gemeinden in Penzberg nach Anleihen“ für einen Islam suchten, „in dem Bildung großgeschrieben und die deutsche Sprache gelernt und gelehrt wird“, sagte der Bundespräsident. Der Imam Benjamin Idriz sprach sich für eine Imam-Ausbildung in Deutschland aus und plädierte für mehr finanzielle Förderung von europäisch geprägten Moscheeprojekten durch den Bund

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Freitagsgebet auf Deutsch, Bosnisch und Türkisch

Das Islamische Forum Penzberg wurde 2005 eröffnet. Das Freitagsgebet in der Moschee wird auf Deutsch, Bosnisch und Türkisch gehalten. Die Gemeinde betreibt eine Eltern-Kind-Spielgruppe, bietet Räume für Integrationskurse, veranstaltet Führungen und Seminartage zu Islam und interreligiösem Dialog. Neuestes Projekt ist ein Restaurant, das im Frühjahr 2020 öffnen soll.

Der Besuch des Bundespräsidenten wurde von Kundgebungen begleitet. Etwa zehn Demonstranten von Pegida München standen mehr als 300 Bürgerinnen und Bürger aus Penzberg mit bunten Luftballons und Trompeten gegenüber. (epd/mig)