In Deutschland leben einer Studie zufolge weniger Muslime als bisher vermutet. Nur 2,7 Millionen Erwachsene seien nach eigenen Angaben Muslime, das entspreche 4,3 Prozent der erwachsenen Bevölkerung, berichtet die Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“ unter Berufung auf eine Erhebung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).
Bislang ging man von höheren Zahlen aus. Nach einer in den Medien häufig zitierten Hochrechnung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge lebten am 31. Dezember 2015 zwischen 4,4 und 4,7 Millionen muslimische Männer und Frauen in Deutschland, also zwischen 5,4 und 5,7 Prozent der Gesamtbevölkerung. Die Hochrechnung wurde im Auftrag der Deutschen Islam Konferenz vom Forschungszentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge erstellt.
Gemäß der neuen DIW-Erhebung sei der Anteil der Muslime insbesondere im Osten äußerst gering, hieß es weiter. 150.000 Erwachsene in Ostdeutschland, oder 1,2 Prozent der Bevölkerung, geben als Religionszugehörigkeit den Islam an. Ohne Berlin sind es danach 80.000 oder 0,8 Prozent der ostdeutschen Erwachsenen. Im Westen sind der Erhebung zufolge 2,5 Millionen oder 5,1 Prozent der Volljährigen muslimischen Glaubens. Alle Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2016. (epd/mig)