Die Zahl der Übergriffe auf türkische Einrichtungen und Moscheen in Deutschland ist deutlich gestiegen. Die Polizeibehörden zählten im laufenden Jahr bereits 37 Angriffe mutmaßlicher PKK-Aktivisten auf Moscheen, Kulturvereine oder türkische Restaurants, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten. Im gesamten vergangenen Jahr waren es insgesamt 13 solcher Übergriffe. Hintergrund des Anstiegs sei offenbar die Intervention der türkischen Armee im syrischen Afrin.
Für beide Zeiträume handele es sich um vorläufige Zahlen, die durch Nachmeldungen noch steigen oder sinken könnten, betonte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums. Zur angespannten Sicherheitslage sagte sie den Funke-Zeitungen: „Deutschland ist mit Blick auf die hier lebende große Zahl von Menschen mit Bezug zur Türkei seit jeher Spiegel und Resonanzboden türkisch-kurdischer Konflikte.“
Bundesweite Übergriffe
Dies gelte „in besonderer Weise vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse in und um Afrin“. Die türkische Armee geht dort seit Januar gegen PKK-nahe YPG-Kämpfer vor. Die PKK ist eine deutschland- und europaweit verbotene Terrororganisation.
In mehreren Bundesländern hatten sich in den vergangenen Tagen Brandanschläge auf Moscheen und türkische Läden ereignet, darunter gewaltsame Übergriffe in Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Berlin und Nordrhein-Westfalen. (epd/mig)