Am Sonntagmorgen haben Unbekannte die „Koca Sinan“-Ditib-Moschee im Berliner Stadtteil Reinickendorf in Brand gesetzt. Erst ein Großaufgebot der Feuerwehr konnte die Flammen unter Kontrolle bringen. Zeugenberichten zufolge haben drei junge Männer in Kapuzen-Pullovern die Tür der Moschee eingeschlagen und vermutlich einen Brandsatz reingeworfen.
Der Hauptraum der Moschee brannte komplett aus. Verletzt wurde niemand. Die Polizei geht von einer politisch motivierten Straftat aus. „Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes Berlin hat die Ermittlungen übernommen“, heißt es in einer Meldung der Polizei.
PKK-Anschlag in Lauffen bei Neckar
Bereits am Freitag hatten Unbekannte Brandsätze in ähnlichem Muster in eine Moschee in Lauffen am Neckar geworfen. Wie die Polizei mitteilte, warfen die Täter dort Molotow-Cocktails ins Gebäude, wodurch ein Feuer entstand, das durch Anwohner gelöscht wurde. Zur Tatzeit befanden sich mehrere Personen in dem Gebäude. In Stockwerken über den Moscheeräumen befinden sich Wohnungen.
Zu der Tat bekannte sich auf einer Internetseite eine PKK-Gruppierung. Dort ist auch ein Video von der Tat in Lauffen veröffentlicht. Darauf ist zu sehen, wie vier Personen Steine und Molotow-Cocktails in die Moscheeräume werfen und wegrennen. Ein Fünfter nimmt die Tat auf.
Lauffen: Die Akşemsettin-Moschee der IGMG wurde in der Nacht auf Freitag von PKK-Bestien (Terroristen) attackiert. Zahl der Anschläge auf Moscheen und türkische Vereine ist gestiegen. Kein medialer und politischer Aufschrei. Wann wollen sie reagieren? Wenn Türken wieder brennen? pic.twitter.com/21lCtLtO1d
— Turgay (@TurAdalet) 10. März 2018
Yeneroğlu: Alltag in Deutschland
Verletzt wurde bei dem Anschlag in Lauffen niemand. Der Schaden wird auf rund 5.000 Euro geschätzt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen schwerer Brandstiftung und versuchten Mordes.
Der türkische Abgeordnete Mustafa Yeneroğlu (AKP) bemängelt auf Facebook die öffentliche Anteilnahme: „Man stelle sich vor, fast jede Nacht brenne eine Kirche oder Synagoge und die Öffentlichkeit schweige! Für Moscheen ist dies inzwischen leider fast Alltag in Deutschland!“ Angaben der Bundesregierung zufolge wurden im vergangenen Jahr rund 950 Übergriffe auf Muslime und ihre Einrichtungen registriert. (epd/mig)