Bundestagswahl

Anteil von Abgeordneten mit Migrationshintergrund leicht gestiegen

Die Zahl der Abgeordneten mit Migrationshintergrund sind einer Recherche des „Mediendienstes Integration“ zufolge leicht gestiegen. Einen Migrationshintergrund haben demnach unter anderem Ottmar von Holtz (Grüne) und Markus Frohnmaier (AfD).

Im neuen Bundestag sitzen mehr Abgeordnete mit Migrationshintergrund, ihr Anteil repräsentiert aber noch immer nicht die Realität in der Bevölkerung. Nach einer am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Recherche des Mediendienstes Integration haben 57 Bundestagsabgeordnete einen Migrationshintergrund. Das entspricht einem Anteil von acht Prozent. In der vergangenen Wahlperiode waren es knapp sechs Prozent. Erfasst sind dabei Politiker, die selbst oder mindestens ein Elternteil von ihnen die deutsche Staatsbürgerschaft nicht durch Geburt besitzt.

Die meisten Abgeordneten mit Migrationshintergrund hat die Linksfraktion. Der Anteil beträgt dort knapp 19 Prozent und kommt am ehesten an den Anteil von Menschen mit Migrationsgeschichte in der Gesamtbevölkerung von 22,5 Prozent. Bei den Grünen haben knapp 15 Prozent (zehn Abgeordnete) einen Migrationshintergrund, in der SPD-Fraktion rund zehn Prozent (15 Abgeordnete), in der FDP sechs Prozent (5 Abgeordnete).

___STEADY_PAYWALL___

AfD reagiert nicht auf Anfrage

In der AfD-Fraktion haben sieben Abgeordnete (7,5 Prozent) eine Migrationsgeschichte. Ebenso viele Abgeordnete von CDU und CSU bringen einen Migrationshintergrund mit. Weil die Fraktion die größte im Bundestag ist, ist der Anteil von Migranten dort damit am geringsten (drei Prozent).

Als Abgeordnete mit Migrationshintergrund hat der Mediendienst unter anderem Michaela Noll (CDU), Christian Freiherr von Stetten (CDU), Alexander Radwan (CSU), Niels Annen (SPD), Katarina Barley (SPD), Helge Lindh (SPD), Swen Schulz (SPD), Alexander Neu (Linke), Sahra Wagenknecht (Linke), Ottmar von Holtz (Grüne), Renata Alt (FDP), Anton Friesen (AfD) oder Markus Frohnmaier (AfD) recherchiert.

Dafür hat der Mediendienst nach eigenen Angaben Daten bei Fraktionen oder Geschäftsstellen der Parteien angefragt. SPD und Grüne machten dazu Angaben. Linke, FDP und Union konnten direkt nach der Wahl noch keine gesicherten Angaben machen. Die AfD-Bundesgeschäftsstelle reagierte den Angaben nach nicht auf die Anfrage. Die Mitarbeiter des Mediendienstes haben zusätzlich Landesgeschäftsstellen befragt und Biografien der Angeordneten unter anderem durch Internetseiten, Reden, Interview-Aussagen oder direkte Anfragen recherchiert. (epd/mig)