Brandenburg und Thüringen

Brandsätze auf Flüchtlingsunterkünfte

In Brandenburg und Thüringen sind am Osterwochenende Brandsätze gegen Flüchtlingsunterkünfte geflogen. Verletzt wurde niemand weil sich das Feuer nicht ausbreitete. Zu den Hintergründen der Taten äußerte sich die Polizei jeweils nicht.

Auf Unterkünfte von Flüchtlingen in Brandenburg und Thüringen sind in der Nacht zum Samstag Brandanschläge verübt worden. Im brandenburgischen Kremmen (Landkreis Oberhavel) wurden zwei Molotow-Cocktails auf ein Gelände mit mehreren Häusern geworfen, in denen Asylsuchende leben, wie die Polizei mitteilte.

In Artern in Thüringen (Kyffhäuserkreis) flog ein Brandsatz gegen ein Haus, in dem zwei syrische Familien wohnen und das bald als Hotel eröffnet werden soll. In beiden Fällen wurde niemand verletzt, weil sich das Feuer nicht ausbreitete oder schnell gelöscht werden konnte. Zu den Hintergründen der Taten äußerte sich die Polizei jeweils nicht. Die Täter sind in beiden Fällen noch unbekannt.

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Angriffe auf Flüchtlinge stark zugenommen

Die Asylunterkunft in Kremmen besteht nach Polizeiangaben aus mehreren Häusern auf einem umzäunten Gelände und ist seit Oktober vergangenen Jahres in Betrieb. Zur Aufklärung des Brandanschlags wurde eine gesonderte Ermittlungsgruppe eingesetzt. Beim Brandanschlag in Thüringen haben nach Angaben einer Polizeisprecherin Mitarbeiter der Kriminalpolizei und des Landeskriminalamts mit der Spurensicherung und Zeugenbefragung begonnen.

Seit der Fluchtbewegung seit dem Spätsommer 2015 hat die Zahl der Angriffe auf Flüchtlinge und deren Unterkünfte stark zugenommen. 2016 erfasste das Bundeskriminalamt fast 1.000 Übergriffe auf Asylheime und mehr als 2.500 auf Flüchtlinge außerhalb der Unterkünfte. Oft sorgten Brandanschläge auf Asylunterkünfte oder für die Flüchtlingsunterbringung vorgesehene Gebäue für Entsetzen, beispielsweise in Tröglitz, Meißen und Bautzen. (epd/mig)