Ausstellung

Karikaturisten zeigen Grenzüberschreitungen

Mehrere Ausstellungen zum Thema Grenzen und Grenzüberschreitungen zeigen ausgewählte Karikaturen. Eine zehnköpfige Jury hat aus über 1.000 Einsendungen die besten Zeichnungen ausgesucht. Den Deutschen Karikaturenpreis 2016 bekam Klaus Stuttmann.

Grenzen und Grenzüberschreitungen sind das zentrale Thema einer Ausstellung, die von Dienstag an in der Bremer „Weserburg“ die besten Einsendungen zum Deutschen Karikaturenpreis 2016 zeigt. Beteiligt sind 100 Zeichner aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, wie der Direktor des Museums für moderne Kunst, Peter Friese, am Freitag sagte. Der 17. Karikaturenpreis steht unter dem Motto „Bis hierhin und weiter“ und ist mit insgesamt 11.000 Euro dotiert.

Eine zehnköpfige Jury hat aus 1.066 Einsendungen die besten Zeichnungen ausgesucht. Parallel zur Bremer Ausstellung werden Drucke aus der engeren Wahl vom 16. November bis 5. Februar auch in Dresden im „Haus der Presse“ und in der Galerie Komische Meister gezeigt. Überdies sollen Vervielfältigungen als Wanderausstellung zu sehen sein, erste Station ist vom 26. Februar bis 17. April 2017 das Schloss Agathenburg bei Hamburg.

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Stuttmann gewinnt

Die Sieger des Wettbewerbs wurden am Sonntag in einer feierlichen Preisverleihung geehrt: Der Berliner Zeichner Klaus Stuttmann hat den Deutschen Karikaturenpreis 2016 bekommen. Ausgezeichnet wurde er für seine Arbeit „Das Elend dieser Welt…“, die nach Auffassung der Jury am besten das diesjährige Wettbewerbsthema „Bis hierhin und weiter“ illustriert. Den zweiten und dritten Platz belegten Peter Butschkow sowie Bettina Bexter und Björn Karnebogen.

Stuttmann wurde 1949 in Frankfurt am Main geboren und für seine Arbeit bereits vielfach ausgezeichnet. Seine erstplazierte Karikatur zeigt eine Luxusjacht und ein Schlauchboot mit Flüchtlingen. Auf die Frage vom Schlauchboot „Seid ihr auch Flüchtlinge?!“ tönt es von der Jacht: „Ja. Steuerflüchtlinge.“ Damit verweise Stuttmann auf das Elend der Welt, urteilte die Jury: „Hier die Verlierer und dort die Gewinner des Spiels um die globalen Märkte. Besser kann man die Absurdität der sogenannten Flüchtlingskrise nicht darstellen.“

Peter Butschkow bekam den zweiten Preis für seine Karikatur „Revolution“. Den dritten Preis teilten sich Bettina Bexte mit ihrer Persiflage „Terrorangst in Deutschland“ und Björn Karnebogen mit seinem Werk „Höher, schneller bis hierhin und weiter“. Die ersten drei Preise des Wettbewerbes gingen vor einem Jahr an Reiner Schwalme, Miriam Wurster und Wolf-Rüdiger Marunde. Die Bestplatzierten bekommen neben den Preisgeldern geflügelte Bleistifte in Gold, Silber und Bronze. George Riemann erhielt mit seiner Karikatur „Aussitzen“ den Preis des Publikumslieblings der Karikaturenausstellung 2015.

Der Wettbewerb wurde im Jahr 2000 von der Sächsischen Zeitung ins Leben gerufen. In diesem Jahr ist er erstmals eine Kooperation zwischen der Mediengruppe in Dresden und dem Bremer Weser-Kurier. (epd/mig)