Umfrage

Jeder Sechste hat Verständnis für Angriffe auf Asylbewerberheime

Elf Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass es zu viele Ausländer in Deutschland gibt. Fast jeder Zweite wiederum meint, es könnten noch merh einwandern. Das sind Ergebnisse einer aktuellen Stern-Umfrage.

Fast jeder zweite Bundesbürger (44 Prozent) ist einer Umfrage zufolge der Auffassung, dass die Zahl der Ausländer und Flüchtlinge in Deutschland noch weiter steigen kann. Laut einer Stern-Umfrage sagen elf Prozent, dass es bereits zu viele Ausländer in Deutschland gibt und ein großer Teil wieder wegziehen soll. 36 Prozent meinen, die Kapazität sei erschöpft und ein weiterer Zuzug nicht wünschenswert. Einig sind sich meisten Deutschen (88 Prozent) in der Auffassung, dass Deutschland längst ein Einwanderungsland geworden ist. 1995 vertraten diese Ansicht noch 68 Prozent.

Jeder Sechste (16 Prozent) hat Verständnis für Angriffe auf Asylbewerberheime, wie sie in jüngster Zeit zugenommen haben. Zwei Prozent würden an Protestaktionen auch selbst teilnehmen. Eine große Mehrheit (82 Prozent) hat jedoch kein Verständnis für solche Angriffe und Protestaktionen. 30 Prozent davon würden sich sogar an Gegendemonstrationen beteiligen.

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76 Prozent sind dafür, dass man auf jeden Fall Flüchtlinge aufnehmen soll, die vor einem Krieg in ihrer Heimat fliehen. 57 Prozent plädieren für eine Aufnahme, wenn Menschen in ihrem Herkunftsland aus politischen oder religiösen Gründen verfolgt werden. Diejenigen, die vor allem aus wirtschaftlichen Gründen kommen, wollen nur 13 Prozent auf jeden Fall aufnehmen. Dass Deutschland wegen seiner NS-Geschichte eine besondere Verantwortung für Flüchtlinge hat, meint nur jeder vierte Befragte (26 Prozent). Die Mehrheit (72 Prozent) stimmt dem nicht zu.

Mit einem Flüchtlingsheim in ihrer Wohngegend hätten 49 Prozent keine Probleme. Zehn Prozent sagen, sie hätten damit große, 20 Prozent einige und weitere 20 Prozent wenige Probleme. Mehr als die Hälfte (60 Prozent) könnte sich vorstellen, sich für Flüchtlinge zu engagieren – entweder durch ehrenamtliche Unterstützung (40 Prozent), Spenden (34 Prozent) oder andere Hilfen. Eine große Mehrheit (86 Prozent) ist dafür, dass es Flüchtlingen erleichtert werden sollte, eine Arbeit aufzunehmen oder eine Ausbildung zu beginnen. (epd/mig)