Der Islam gehört zu Deutschland

100.000 demonstrieren gegen „Pegida“ und für Vielfalt

Bundesweit gingen 100.000 Menschen gegen „Pegida“ und für ein friedliches Zusammenleben auf die Straße. Bundeskanzlerin Merkel warnt vor einer pauschalen Verurteilung der Muslime. Bei einer Kundgebung wollen die Spitzen des Staates ein Zeichen mit den Muslimen setzen.

Erneut haben Tausende Menschen bundesweit gegen „Pegida“ und für ein friedliches Zusammenleben demonstriert. Groben Schätzungen zufolge summierte sich die Teilnehmerzahl auf etwa 100.000. Alleine in Leipzig versammelten sich am Montagabend rund 30.000 Menschen, in München kamen etwa 20.000 Menschen zusammen, in Hannover 17.000.

„Pegida“ hingegen gelang es erneut nicht, ihren Gegendemonstranten zahlenmäßig die Stirn zu bieten. Nur in Dresden konnten die selbst ernannten „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ zulegen. Polizeiangaben zufolge folgten 25.000 Menschen den „Pegida“-Organisatoren. Damit bleibt Dresden nicht nur die Hochburg von „Pegida“, sondern auch weiterhin ein lokales Phänomen.

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Der Islam gehört zu Deutschland
Am Dienstag (18.00 Uhr) wollen die Spitzenpolitiker gemeinsam mit Muslimen ein Zeichen setzen. Bei einer von den islamischen Religionsgemeinschaften initiierten Kundgebung am Brandenburger Tor wollen Bundespräsident Joachim Gauck, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) gegen den Terror und für das Zusammenleben demonstrieren.

Nach einem Treffen mit dem türkischen Premier Ahmet Davutoğlu am Montag griff Bundeskanzlerin Merkel die Worte des früheren Bundespräsidenten Christian Wulff auf. Er hatte gesagt, dass der Islam zu Deutschland gehört. „Dieser Meinung bin ich auch“, sagte Merkel und warnte nach den Terroranschlägen in Paris vor einer pauschalen Verurteilung der rund vier Millionen Muslime in Deutschland. „Ich bin die Bundeskanzlerin aller Deutschen. Das schließt alle, die hier dauerhaft leben, mit ein, egal welchen Ursprungs und welcher Herkunft sie sind“, sagte Merkel. (eb)