Glossar

Formulierungshilfen für die Berichterstattung im Einwanderungsland

Wie würden Sie es schreiben: autochthone Deutsche, Biodeutsche oder Copyright-Deutsche? Sie wissen es nicht? Dann sind die neuen Formulierungshilfen für die Berichterstattung genau das Richtige für Sie – eine Hilfestellung, um Begrifflichkeiten aus dem Migrationskontext besser verstehen und verwenden zu können.

Der Zusammenschluss der Neuen deutschen Medienmacher hat ein Glossar für die Berichterstattung über das Einwanderungsland Deutschland herausgegeben. In der Integrationsdebatte und bei vielen anderen Themen herrsche häufig Verwirrung über Begrifflichkeiten. Das Glossar wolle Formulierungshilfen bieten, teilte die Organisation am Mittwoch in Berlin mit.

„Es geht hier keineswegs darum zu diktieren, was gesagt und nicht gesagt werden darf, sondern praktische Anregungen für den journalistischen Alltag anzubieten“, sagte die Geschäftsführerin der Neuen deutschen Medienmacher, Konstantina Vassiliou-Enz. Aufgeteilt ist das Glossar in die Bereiche „Wer sind ‚Wir‘ – Wer sind ‚die Anderen‘?“, Islam, Kriminalitätsberichterstattung, Migration und Asyl. Alphabetisch aufgelistet werden Begriffe, mit denen zum Beispiel Minderheiten in Deutschland beschrieben werden, und ihre Bedeutungen.

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So heißt es im Eintrag zum Begriff „Ausländer“, das Wort sei als Bezeichnung für Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft korrekt. Als Synonym für „Einwanderer“ sei es dagegen falsch, da die meisten Migranten und ihre Nachkommen keine Ausländer mehr seien, sondern Deutsche. Grundsätzlich verorte das Wort den beschriebenen Menschen im Ausland und klinge nicht nach jemandem, der seinen Lebensmittelpunkt in Deutschland habe. Das Glossar kann auf der Website der Neuen deutschen Medienmacher eingesehen werden.

Das Netzwerk wurde 2009 gegründet. Es setzt sich dafür ein, dass sich die Vielfalt der deutschen Einwanderungsgesellschaft in der Medienberichterstattung widerspiegelt. (epd/mig)