Türkische Presse Türkei

19.11.2013 – Erdoğan, Kurden, Barzani, Türkei, Palästina, Patriot, Davutoğlu

Die Themen des Tages sind: Ministerpräsident Erdogan und Barzani Seite an Seite; Nach Zwei Jahren bekommt Türkei keine neue Verfassung; „Patriot“-Flugabwehr noch Ein Jahr in Türkei; Schutz vor Kinderlähmung an syrischer Grenze; Zwölf jährige Deutsch-Türke ist Deutschlands jüngster Student; Palästinensischer Sieg bei UN

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Ministerpräsident Erdogan und Barzani Seite an Seite
An diesem Wochenende hat Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan den Friedensprozess mit den Kurden beschworen. An einem Auftritt in der Nähe von Diyarbakir forderte er die Arbeiterpartei Kurdisch (PKK) am Sonntag auf, die Waffen niederzulegen. Sein Stellvertreter, Beşir Atalay, stellte im Gegenzug den Kämpfern eine Amnestie in Aussicht. Ministerpräsident Erdoğan holte sich prominente Unterstützung ins Boot, um seine Friedensbereitschaft zu unterstreichen.

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Er teilte an dem Auftritt in Diyarbakir die Bühne mit Masud Barzani, dem Regionalpräsidenten des kurdischen Teilstaats im Nordirak. Zudem gaben der Ibrahim Tatlıses und Şivam Perwer. Beide beschwören eine türkisch-kurdische Schicksalsgemeinschaft und eine gemeinsame Brüderlichkeit. Barzani lobte Erdoğan als Politiker.

Beide Politiker, Erdoğan und Barzani hielten vor Tausenden von Kurden Reden. Sie bekräftigten die enge Zusammenarbeit zwischen der KRG und der Türkei. Erdoğan sagte, dass Kurden und Türken eine Schicksalsgemeinschaft bis in den Tod gebildet haben. Die gegenseitige wirtschaftliche Abhängigkeit zwischen Kurden des Nordirak und der Türkei ist ihre Chance. Die erste Pipeline vom Nordirak in die Türkei soll im Dezember in Betrieb genommen werden. Von den Ölfeldern Taq Taq und Tawke wird das Erdöl im Nordirak kommen.

Nach Zwei Jahren bekommt Türkei keine neue Verfassung
Eine neue Verfassung ist in der Türkei wieder in weite Ferne gerückt. Der für einen Entwurf zuständige Ausschuss im Parlament wird aufgelöst, wie ein Vertreter der Regierungspartei AKP mitteilte. Auf einen Kompromiss gebe es keine Chance mehr. Die Frist für eine neue türkische Verfassung wurde immer wieder verschoben. Die Parteien haben jetzt kapituliert. Für die Demokratie des Landes ist es ein herber Rückschlag. Damit gehen zwei Jahre demokratische Arbeit den Bach hinunter.

„An dem Punkt, an dem wir nun angekommen sind, bin ich nicht mehr zuversichtlich“, sagte Çiçek nach einem Treffen des Ausschusses am Sonntag. Wie der AKP-Abgeordnete Mehmet Ali Şahin an diesem Montag vor Reportern verlauten ließ, werde sich Parlamentssprecher Cemil Çiçek schriftlich an die Köpfe der vier Regierungsparteien wenden.

„Patriot“-Flugabwehr noch Ein Jahr in Türkei
Ein weiteres Jahr lassen die USA ihre beiden „Patriot“- Flugabwehrstaffeln in der Türkei. Nach Angaben des Pentagon einigten sich US-Verteidigungsminister Hagel und sein türkischer Kollege Außenminister Ahmet Davutoğlu.

Auf einen Antrag der Türkei, in dem Ankara die NATO um eine Verlängerung des Einsatzes gebeten hatte, folgte die Entscheidung. Auch Deutschland und die Niederlande stellen je zwei „Patriot“- Staffeln.

Schutz vor Kinderlähmung an syrischer Grenze
Gegen den in Syrien wieder ausgebrochenen Polio-Virus hat die Türkei an diesem Montag eine Massenimpfaktion angekündigt. Nun werden grenznahe türkische Gebiete angegangen. Die Maßnahmen sind in der Provinz Gaziantep bereits angelaufen. Über eine Million Kinder unter fünf Jahren gegen die tückische Kinderlähmung zu impfen, plant die türkische Regierung.
Nun sollen intensive Impfaktionen in den kommenden sechs Monaten durchgeführt werden. In Syrien, im Libanon und in Jordanien lief die Maßnahme bereits an. Polio wurde in der Türkei bereits vor 15 Jahren ausgerottet. Doch das Land beherbergt derzeit mehr als 600.000 syrische Flüchtlinge. Immens ist das Gefahrenpotential.

Zwölf jährige Deutsch-Türke ist Deutschlands jüngster Student
Deutschlands jüngster Student ist Mert Açıkel. Ein zwölfjähriger Deutsch-Türke Mert besucht neben seiner Schule noch zwei Universitäten in Berlin. Açıkel hat große Pläne. Um beim Astrophysiker Stephen Hawking zu studieren, möchte er es an die Cambridge Universität schaffen. Obwohl Deutschland händeringend nach Fachkräften sucht, wird auch Açıkel aller Voraussicht nach das Weite suchen. Neben der Schule besucht der Sohn einer deutschen Mutter und eines türkischen Vaters noch zusätzlich Vorlesungen an der Technischen Universität Berlin (TU Berlin) und an der Humboldt Universität Berlin (HU Berlin).

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Auch Sohn des Staatspräsidenten ist Unfallopfer
Sabah berichtet unter der Schlagzeile „auch Sohn des Staatspräsidenten ist Unfallopfer“, unter den 50 Todesopfern des am Sonntag bei der Landung in der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Tatarstan zerschellten Passagierflugzeuges befinde sich auch Irek Minnichanow, der Sohn des Staatspräsidenten Rustem Minnichanow. Ferner sei auch der Tatarstan-Chef des Inlandsgeheimdiensts, Alexander Antanow unter den Opfern. Als Ursache für den Absturz der Maschine, die in Moskau gestartet war und in Kasan landen sollte, würden Pilotenfehlet oder ein technischer Defekt vermutet.

Palästinensischer Sieg bei UN
In Habertürk lesen wir unter der Schlagzeile „palästinensischer Sieg bei UN“, der ständige Beobachter Palästinas bei den vereinten Nationen, Riyad Mansur habe gesagt, die erstmalige Teilnahme an einer Abstimmung bei der UN sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur UN-Vollmitgliedschaft. Dem Blatt zufolge habe Palästina im vergangenen Jahr in der UN-Vollversammlung mit großer Mehrheit den Status „Beobachterstaat“ aufgewertet. Nun habe Palästina erstmals auch an einer UN-Abstimmung teilgenommen. Mansur habe betont, es sei ein historischer Tag für Palästina. Ziel sei es UN-Vollmitglied zu werden und man hoffe in kurzer Zeit von allen Rechten Gebrauch machen zu können. Bei seiner Stimmabgabe in Namen von Palästina habe nahezu der ganze Saal applaudiert. Die sei ein Zeichen dafür, dass die UN-Vollversammlung nicht länger warten dürfe, um Palästina zum Vollmitglied zu machen.

Anatolische Zivilisationen in China
Aus einer weiteren Meldung in Habertürk erfahren wir unter der Schlagzeile „Anatolische Zivilisationen in China“, im Rahmen der Aktivitäten zum „Türkei-Jahr“ in China sei in Shanghai die Ausstellung „Anatolische Zivilisationen: vom Neolithikum zum Osmanischen Imperium“ eröffnet worden. Dem Blatt nach hätten an der Eröffnung der Ausstellung der stellvertretende Staatssekretär im Kultur- und Tourismusministerium, Faruk Sahin, der türkische Botschafter in Peking, Murat Salim Esenli sowie der stellvertretende chinesische Kulturminister Li Shiaocie teilgenommen. Dabei würden insgesamt 122 Kunststücke aus dem Museum für türkische und islamische Werke, dem Istanbuler Archäologie Museum sowie dem Museum des Topkapi Palastes ausgestellt. Die Ausstellung werde bis Februar anhalten.

Suez wird acht Milliarden Euro in Energie investieren
Star meldet auf den Wirtschaftsseiten unter der Schlagzeile „Suez wird acht Milliarden Euro in Energie investieren“, Minister für Energie und natürliche Quellen Taner Yildiz habe gesagt, der französische Energiekonzern GDF Suez plane eine Investition von sieben bis acht Milliarden Euro in den Energiesektor der Türkei. Dem Blatt zufolge gehöre GDF Suez auch zu dem japanisch-französischen Konsortium, das in Sinop das zweite Atomkraftwerk der Türkei errichten werde. Zudem plane der Konzern Investitionen zur Errichtung von Kohlekraftwerken.