Türkische Presse Türkei

14.11.2013 – Erdoğan, Barzani, Kurden, NATO, Patriot, Alijaw, Gaspipeline

Die Themen des Tages sind: Erdoğan-Barzani Treffen; Arınç empfängt Freedom House Delegation; Gemeinsame Gaspipeline-Bau zwischen Türkei und Aserbaidschan; „Patriot“-Einsatz in der Türkei soll verlängert werden; Die Türkei wirbt Mediziner aus Griechenland an; Der größte deutsche Energiekonzern E.ON hat mehr türkische als deutsche Kunden

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Erdoğan-Barzani Treffen
Vor dem historischen Treffen am Wochenende von Ministerpräsident Erdoğan und dem Führer der Regionalverwaltung im Norden des Irak Mesud Barzani werden positive Botschaften ausgesandt. Dieses Treffen wird vom Außenminister der Regionalverwaltung Falah Mustafa Bakir als „Normalisierung der türkisch-irakischen Beziehungen“ angesehen. Hauptthema des Treffens wird der Lösungsprozess und Syrien sein. „Wir möchten mit diesem Treffen auch einen Schritt für Kooperationen im Bereich der Politik, Wirtschaft und Kultur machen“, so Bakir.

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Arınç empfängt Freedom House Delegation
Der stellvertretende Ministerpräsident Bülent Arınç hat die Freedom House Delegation empfangen. Bei der Delegation waren unter anderem der Freedom Haus Vorsitzender David Kramer, die Beauftragte des Programms für Eurasien Susan Corke und für Zentralasien Nate Schenkkan. Das Treffen war für die Presse nicht zugänglich. Die Delegation hatte nach diesem Gespräch auch ein Treffen mit dem EU-Minister und Chef-Unterhändler Egemen Bağış.

Gemeinsame Gaspipeline-Bau zwischen Türkei und Aserbaidschan
Anfang nächsten Jahres wollen Aserbaidschan und die Türkei mit dem Bau der Gaspipeline TANAP beginnen. Der Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan gab das am Mittwoch nach einem Treffen mit dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijaw in Ankara bekannt. Die Trans Anatolia Natural Gas Pipeline (TANAP) soll Gas aus dem Shah-Deniz-Gasfeld im Kaspischen Meer durch die beiden Länder nach Europa bringen.

Die Leitung soll 2018 fertig sein und dann jährlich 16 Milliarden Kubikmeter Gas transportieren. Die Nordstream-Pipeline von Russland durch die Ostsee, die vor zwei Jahren ihren Betrieb aufgenommen hatte, liefert jährlich 55 Milliarden Kubikmeter Gas nach Europa.

„Patriot“-Einsatz in der Türkei soll verlängert werden
Die „Patriot“-Raketen aus Deutschland, den USA und den Niederlanden sollten eigentlich nur bis Januar 2014 im türkisch-syrischen Grenzgebiet bleiben. Nun hat die Türkei um eine Verlängerung des Einsatzes von der NATO gebeten. Die Türkei fühle sich immer noch vom syrischen Bürgerkrieg bedroht. Der NATO-Rat stimmte zu, erklärte ein NATO-Sprecher. Die Ängste der Türkei seien berechtigt. Die Türkei rechne mit einer problemlosen Verlängerung des Einsatzes um ein Jahr.

Die Türkei hatte als Begründung für die Bitte die unveränderte Bedrohung durch syrische Raketen wegen des anhaltenden Bürgerkrieges angegeben. Seit Anfang des Jahres schützt die NATO die Türkei vor Angriffen aus Syrien.

Die Türkei wirbt Mediziner aus Griechenland an
Um ihren wachsenden Bedarf an Medizinern zu decken, brauch die Türkei mehr gut ausgebildete Ärzte, als das Land selbst hervorbringt und hat eine Möglichkeit gefunden. Aus dem krisengeschüttelten Griechenland wirbt die Türkei Mediziner an. Angeblich lernen jetzt schon rund tausend griechische Mediziner die türkische Sprache. Gesundheitsminister Mehmet Müezzinoglu am Mittwoch sagte, dass rund tausend Ärzte in Griechenland die türkische Sprache lernten. „Sie würden in der Türkei dringend gebraucht, während die Mediziner in ihrer Heimat keine Arbeit finden könnten“, sagte der Minister.

6000 Personen beauftragt Ministerpräsident Erdoğan bei den Kommunalwahlen
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan hat sich für die entstehenden Kommunalwahlen im März 2014 eine besondere Strategie der Wählerstimmen-Mobilisierung einfallen lassen. In den Sozialen Netzwerken soll für die AKP zunehmend geworben werden. Hierzu wurden tausende Personen aus dem Bereich der Sozialen Medien beauftragt. Im „Koordinations-Zentrum für Soziale Medien“ sollen insgesamt 6000 Personen für Wahlwerbung in den Digitalen Medien eingesetzt werden. So will Ministerpräsident Erdoğan bei den anstehenden Kommunalwahlen einen „Volltreffer“ landen. Um möglichst viele Menschen erreichen zu können, arbeiten die Social Media Manager, Netzwerker und Grafiker der AKP an Werbevideos und Strategien.

Auch im US-Wahlkampf 2012 wurden Die Sozialen Medien wirkungsvoll eingesetzt. Bis in den November hinein hatte die Twitter-Seite von Barack Obama insgesamt 24,1 Million Follower. Es gibt es in der Türkei aktuell 36 Millionen regelmäßige Internet-User.

Der größte deutsche Energiekonzern E.ON hat mehr türkische als deutsche Kunden
Aus seinem Heimatmarkt beschleunigt sich der Rückzug des größten deutschen Energiekonzerns E.on. Inzwischen hat der Düsseldorfer Versorger mehr Kunden in der Türkei als in Deutschland. Dagegen wird für Deutschlands größten Energiekonzern E.on der Heimatmarkt immer unbedeutender. Jetzt hat E.on mehr Kunden in der Türkei als in Deutschland, wie der Düsseldorfer Konzern bei der Vorlage seiner Quartalergebnisse mitteilte. Es heißt in der Mitteilung zur den Neunmonatszahlen: „Im stark wachsenden Energiemarkt Türkei hat Enerjisa, das Joint Venture mit Sabancı, die Übernahme der Regionalversorger Ayedaş und Toroslar erfolgreich abgeschlossen und versorgt jetzt rund 9 Millionen Kunden, mehr als in jedem anderen E.on-Markt“, heißt es in der Mitteilung zur den Neunmonatszahlen.

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Philippinischen Stadt Tacloba – Totenstadt
Yeni Safak berichtet unter der Schlagzeile „Totenstadt“, nach der schweren Verwüstung der philippinischen Stadt Tacloban durch den Taifun Haiyan seien die überlebenden Menschen nun von Seuchenbedroht. Dem Blatt zufolge die Stadt mit Leichensäcken überfüllt und die Weltgesundheitsorganisation habe vor Seuchen gewarnt.

Er wird die Putschisten anklage
Vatan meldet unter der Schlagzeile „er wird die Putschisten anklagen“, der durch einen Militärputsch gestürzte ägyptische Staatspräsident Mohammed Mursi werde gegen die Verantwortlichen gerichtlich vorgehen. Der Sohn von Mursi habe gesagt, sein Vater habe vor, gegen die Verantwortlichen, die ihn durch einen Putsch gestürzt und wegen Anstiftung zum Mord vor Gericht gebracht hätten, juristisch vorzugehen.

Der Grundstein, der die Energie-Landkarte verändern wird, wird in 2014 gelegt
Aus Star erfahren wir unter der Schlagzeile „der Grundstein, der die Energie-Landkarte verändern wird, wird in 2014 gelegt“, das Datum für die Grundsteinlegung der Trans-Anadolu-Pipeline (TANAP), mit der das aserbaidschanische Erdgas über die Türkei nach Europa transportiert werden soll, sei festgelegt worden. Dem Blatt zufolge habe der aserbaidschanische Staatspräsident Ilham Aliyev, der zu offiziellen Kontakten in der Türkei weilt, nach dem Treffen des hochrangigen strategischen Kooperationsrates auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan gesagt, es sei Übereinstimmung darüber erzielt worden, die türkisch-aserbaidschanischen Handelsbeziehungen sowie die Energiekooperation weiter auszubauen. In diesem Rahmen werde der Grundstein des Pipeline-Projekts Anfang 2014 gelegt.

Türkei 5. größte Lokomotive
In Sabah lesen wir unter der Schlagzeile “Türkei 5. größte Lokomotive“, die internationale Ratingagentur Moody’s habe die Türkei gelobt. Demnach habe Moody’s in dem aktuellen Bericht „Globales Makro-Panorama“ betont, in diesem Jahr werde die Türkei in Hinsicht auf Wachstum auf Platz 5 unter den 20 größten Wirtschaften der Welt gehören.

Wir sind zur Schiefergas-Partnerschaft mit der Türkei bereit
Hürriyet bringt unter der Schlagzeile „wir sind zur Schiefergas-Partnerschaft mit der Türkei bereit“, eine Interview mit dem US-Energieminister Ernest Moniz im Vorfeld seines ersten Besuchs in der Türkei. Moniz habe dabei betont, die türkisch-amerikanischen Beziehungen seinen auf einem sehr guten Stand. Dies sei vor allen im Energiebereich sehr deutlich zu sehen. Türkische und US-amerikanische Unternehmen könnten zur Entwicklung des Schiefergases kooperieren, habe der US-Energieminister weiter gesagt.

Das Freundschaft-Meer-Abkommen mit Griechenland ist perfekt
Habertürk berichtet unter der Schlagzeile „das Freundschaft-Meer-Abkommen mit Griechenland ist perfekt“, die Regierungen in Ankara und Athen hätten zum Ausbau der bilateralen Beziehungen eine Zusammenarbeit in der Seefahrt vereinbart. Im Rahmen des Abkommens sollen für gemeinsam veranstaltete Kreuzfahrten neue Reiserouten festgelegt werden.

Der britische Komponist John Tavener ist tot
Zaman meldet unter der Schlagzeile „der britische Komponist John Tavener ist tot“, der berühmte britische Musiker John Tavener sei im Alter von 69 in seinem Haus in Child Okeford, im Süden England gestorben. Der Komponist sei mit seinem Album „The Beautiful Names“ auch in der Türkei an die Tagesordnung gekommen und habe im Rahmen des Istanbuler Musik-Festivals in 2007 ein Konzert gegeben.