Türkische Presse Türkei

23.01.2013 – Ghana, Gül, Syrien, Patriot, Erdoğan, Sneijder, Galatasaray

Die Themen des Tages sind: Ghanaischer Staatspräsident Mahama führt Türkei Kontakte fort; Erdoğan wird nach Doha reisen; Patriot-Abwehrraketen in der Türkei; ILO: „Arbeitslosigkeit steigt Weltweit –Türkei dagegen schafft neue Arbeitsplätze“; Sneijders Wechsel zu Galatasaray; Türkisch-Belgische Kooperation bei der Terrorbekämpfung

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Ghanaischer Staatspräsident Mahama führt Türkei Kontakte fort
Der ghanaische Staatspräsident John Dramani Mahama, der auf Einladung von Staatspräsident Abdullah Gül der Türkei einen dreitägigen offiziellen Besuch abstattet, wurde gestern im Palais Çankaya zeremoniell empfangen. Nach der Empfangszeremonie führten die beiden Staatspräsidenten ihre Gespräche unter vier Augen fort. Nach den Gesprächen zwischen den Delegationen gaben Gül und Mahama anschließend eine gemeinsame Pressekonferenz.

___STEADY_PAYWALL___

Während der Pressekonferenz gab Gül bekannt, das Handelsvolumen zwischen der Türkei und Ghana sei in weniger als zwei Jahren um 85 % auf 550 Millionen Dollar gestiegen. Unterdessen erinnerte Gül ferner daran, dass er bei seinem Ghana-Besuch im Jahre 2011 in Begleitung von mehr als 100 Unternehmern, türkische und ghanaische Unternehmer zu gemeinsamen Investitionen angeregt habe. Über das Ergebnis dieses Aufrufs sei er hoch erfreut, in weniger als zwei Jahren sei das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern um 85 % auf 550 Millionen Dollar angestiegen.

Im Rahmen der Kontakte von Mahama fand das Handels- und Investitionsforum zwischen der Türkei und Ghana statt und der ghanaische Staatspräsident Mahama nahm ferner auch an der offiziellen Eröffnung der Botschaft von Ghana in Ankara teil. Unterdessen kam Außenminister Ahmet Davutoğlu mit seinem Amtskollegen Elhaci Muhammed Mumuni zusammen.

Nach den offiziellen Kontakten und Gesprächen gab Staatspräsident Abdullah Gül gestern Abend zu Ehren von Mahama im Palais Çankaya ein offizielles Bankett. Mahama wird seine Kontakte heute in Istanbul fortsetzen.

Erdoğan wird nach Doha reisen
Laut Angaben des Pressezentrums des Ministerpräsidiums wird Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan am 29. Januar zu einem eintägigen Arbeitsbesuch nach Katar reisen.

Ministerpräsident Erdoğan wird im Rahmen seiner Kontakte in Doha mit dem Emir von Katar Hamad bin Chalifa Al Thani sowie dem Ministerpräsidenten und Außenminister Hamad ibn Dschasim ibn Dschabir Al Thani zusammenkommen und regionale sowie internationale Themen, für die sich die Türkei und Katar interessieren, besprechen.

Bei den Gesprächen sollen unterdessen auch die Stärkung des politischen Dialogs zwischen der Türkei und Katar sowie der Ausbau der Kooperation in den Bereichen Wirtschaft, Handel, Energie und Kultur bewertet werden.

Erdoğan-Mahama Treffen
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan kam gestern mit dem ghanaischen Staatspräsidenten John Dramani Mahama zusammen. Das Gespräch fand im Ministerpräsidialamt statt und wurde der Presse geschlossen geführt. Beim Treffen standen die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen beider Länder im Vordergrund.

Patriot-Abwehrraketen in der Türkei
Die Patriot-Abwehrraketen, die an die türkisch-syrische Grenze stationiert werden, sollen für einen dreier Schutz dienen.

Die Patriot-Raketen der Bundeswehr und der niederländischen Armee, die am Montag im Hafen von İskenderun angekommen sind, sollen die Türkei vor möglichen Raketenangriffen aus dem benachbarten Bürgerkriegsland Syrien schützen und nebenbei auch zwei strategische Gebiete unter Schutz nehmen.

Die in Gaziantep, Kahramanmaraş und Adana stationierten Patrioten sollen unteranderem auch das Radar-System der NATO in Kürecik und den Luftwaffenstützpunkt İncirlik vor möglichen Angriffen schützen. Auf dem Stützpunkt İncirlik bei Adana lagern nach amerikanischen Angaben die für den Nato-Einsatz vorgesehenen Patriot-Systeme der amerikanischen Streitkräfte. Die Niederlande stationieren zwei Einheiten der Luftabwehrgeschütze mit maximal 360 Soldaten in Adana.

Die Waffensysteme sollen Ende des Monats einsatzbereit sein. Insgesamt werden etwa 350 deutsche Soldaten für den Nato-Partner Türkei gemeinsam mit Einheiten aus den USA und den Niederlanden im Einsatz sein.

Geschoss aus Syrien Lies Ceylanpinar ohne Strom
In der syrischen Stadt Rasulayn dauern die Kämpfe zwischen den Aufständischen und der PYD, -dem syrischen Arm der Terrororganisation PKK in der Türkei- unvermindert weiter. Ein Flugabwehrgeschoss traf in der vorigen Nacht eine Stromleitung in Ceylanpınar. In zahlreichen Orten fiel der Strom aus.

Unteranderem haben die USA gestern eine hochrangige Delegation in die Türkei geschickt, um die Lage der syrischen Flüchtlinge in der Türkei zu erörtern. Die US-Delegation wird mit Zuständigen der türkischen Regierung, Nichtregierungsorganisationen sowie der syrischen Opposition zusammentreffen.

ILO: „Arbeitslosigkeit steigt Weltweit –Türkei dagegen schafft neue Arbeitsplätze“
Die weltweite Arbeitslosigkeit ist nach Einschätzung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) weiter deutlich erhöht und ist in 2012 auf 197 Millionen gestiegen.

Unteranderem unterstrich die ILO, dagegen habe die Türkei neue Arbeitsplatze geschaffen. Einem Bericht zufolge, habe sich in den letzten Jahren die rapideste Schaffung von neuen Arbeitsplätzen in der Türkei gezeigt.

Sneijders Wechsel zu Galatasaray
Der Wechsel des niederländischen Nationalspielers Wesley Sneijder zu Galatasaray ist perfekt. Der 28-Jährige niederländische Nationalspieler erklärte bezüglich seinem Transfer, „Das wird großartig. Ich kann mein erstes Spiel kaum erwarten. Ich werde die Galatasaray-Fans sehr stolz und glücklich machen.“

Inter hatte zuvor den bis 2015 laufenden Vertrag mit dem Niederländer vorzeitig verlängern wollen. Allerdings soll Sneijder eine Gehaltskürzung von sechs auf vier Millionen Euro pro Jahr nicht akzeptiert haben.

Der Mittelfeldspieler hat in dieser Saison für Inter bereits in der UEFA Europa League gespielt, wäre für Galatasaray aber in der Champions League spielberechtigt. Die Schalker müssen am 20. Februar zum Achtelfinal-Hinspiel in İstanbul antreten und empfangen Galatasaray am 12. März zum Rückspiel.

Ohne Soziale Sicherheiten Arbeiten
Informelle Beschäftigung kostet den türkischen Staat jährlich gut 30 Milliarden Lira, umgerechnet rund 13 Milliarden Euro, an Sozialabgaben und Steuern. Das gibt das Türkische Statistische Institut (TÜİK) bekannt. Sorgenkind des Landes ist vor allem der Landwirtschaftssektor.

Die Zahlen des Statistikinstituts der Türkei (TÜİK) für Oktober 2012 zeigen auf, dass derzeit 10.123.000 unregistrierte Arbeiter zu Gange seien. Die Quote der Schwarzarbeit läge bei 39,7 Prozent.

Die TÜİK-Zahlen würden zu dem aufzeigen, dass 3.720.000 der insgesamt 10.123.000 informellen Beschäftigten Gelegenheitsarbeiter und Niedriglöhner seien. Der landwirtschaftliche Sektor umfasse demnach nahezu 5,5 Millionen informelle Mitarbeiter. Mit nicht-landwirtschaftlicher Arbeit hätten 4,5 Millionen zu tun. 60 Prozent der informellen Beschäftigten sei männlich.

Die Wälder vor Bränden besser schützen
In Istanbul begann die internationale Konferenz “Internationales Forstwesen in und Außerhalb der Region.” Minister für Forstwesen, Veysel Eroglu eröffnete die Konferenz. In seiner Rede appellierte Eroglu die Bildung eines Fonds innerhalb der Vereinten Nationen für den Schutz der Wälder auf der Welt.

Die Wälder in der Türkei sollen vor Bränden besser geschützt werden. In diesem Zusammenhang werden im Badeort Kaş bei Antalya auf einer tausend Hektar großen Fläche verschiedene schwer entflammbare Bäume eingepflanzt.

Das Projekt des Forstministeriums sieht die Errichtung von 30 bis 50 Meter weiten Zonen auf dieser Fläche für Präventivmaßnahmen gegen Brände vor. Diese Zonen sollen ringsherum mit Oleander, Zedern und anderen schweren entflammbaren Bäumen umgeben werden. Das Projekt begann im Jahre 2012 und soll bis Ende 2013 abgeschlossen werden.

Ein weiteres Ziel des Projektes ist es, für mehr Waldliebe zu sorgen. Im Rahmen des 500 Tausend-Lira teuren Projektes sollen in Kaş bei Antalya 150 Tausend Setzlinge eingepflanzt werden.

Europa braucht den türkischen Unternehmergeist
Den unternehmerischen Geist der Türkei braucht die Europäische Union, insbesondere in Anbetracht der derzeit herrschenden Krisenzeiten. Dieser Ansicht ist die schwedische Handelsministerin im Außenministerium Dr. Ewa Björling. Gleichzeitig signalisierte die skandinavische Politikerin weitere Unterstützung für eine türkische EU-Mitgliedschaft.

Schweden könnte junge türkische Arbeitskräfte gut gebrauchen. Mit Blick auf die EU, die derzeit der wichtigste Handelspartner der Türkei ist, erscheint es die schwedischen Handelsministerin Dr. Ewa Björling im Gespräch, dass die Türkei ihren unternehmerischen Geist nach Europa trage. Auch für Europa sei das Land umgekehrt ein wichtiger Partner, so dass sie an eine absolute „Win-Win-Situation“ für beide glaube.

Türkisch-Belgische Kooperation bei der Terrorbekämpfung
Bei dem Treffen der Außenminister, Justizminister und Innenminister der Türkei und Belgien wurden Abkommen unterzeichnet, die eine Zusammenarbeit der Polizeiorganisationen und den Justizorganen beider Länder vorsieht. Die Türkei und Belgien werden bei der Terrorbekämpfung zusammenarbeiten.

Außenminister Ahmnet Davutoğlu hielt bei der Konferenz eine Botschaft eine Rede und sagte, der Terror bilde auch für Europa eine Bedrohung dar. Somit gab der Außenminister eine Kooperationsbotschaft an die europäischen Länder.

Im Namen der Türkei von Justizminister Sadullah Ergin und seinem belgischen Amtskollegen wurde die Deklaration für eine Zusammenarbeit im Justizbereich unterzeichnet. Innenminister Idris Naim Sahin und sein belgischer Amtskollege signierten ein Übereinstimmungsprotokoll, das eine Kooperation zwischen den Polizeiorganisationen zwischen beiden Ländern vorsieht.

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Mögliche Aufwertung der Bonität
In Haber Türk lesen wir unter der Schlagzeile „mögliche Aufwertung der Bonität“, die türkischen Finanzmärkte hätten gestern einen interessanten Tag erlebt. Ein Grund sei die Erklärung der internationalen Ratingagentur Moody’s gewesen, wonach am 28. Januar in der Türkei eine Konferenz stattfinden werde. Die Finanzmärkte hätten diese Erklärung als mögliche Aufwertung der Kreditwürdigkeit interpretiert, heißt es in Haber Türk weiter.

Türkische Wirtschaft sei eine der dynamischsten Wirtschaften der Welt
Yeni Safak berichtet, der Europa-Direktor des Weltwirtschaftsforums, Martin Bruncko habe betont, die türkische Wirtschaft sei eine der dynamischsten Wirtschaften der Welt und in diesem Jahr werde die Türkei von einer „starken“ Delegation in Davos vertreten. Auch der türkische Ministerpräsident werde in Davos erwartet. Das Blatt erinnert daran, dass Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan seit seinem berühmten Satz „One minute“ in 2009 nicht an dem Weltwirtschaftsforum in Davos teilnimmt.

Türkei prägt europäischen Frieden
Hürriyet meldet unter der Schlagzeile „Türkei prägt europäischen Frieden“, der 50. Jahrestag der Unterzeichnung des Élysée-Vertrages, mit dem nach dem Zweiten Weltkrieg ein dauerhafter Frieden geschlossen und die Grundlage für die heutige Europäische Union gelegt worden sei, sei gestern gefeiert worden. Dem Blatt nach seien die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident François Hollande aus diesem in Berlin zusammengekommen. Die Moderation der Feierlichkeit habe eine Türkin übernommen. Etwa 200 Jugendliche aus beiden Ländern seien im Kanzleramt zu einem Forum mit den beiden Spitzenpolitikern zusammengekommen und hätten über die Zukunft Europas diskutiert. Die Eröffnungsrede, die Moderation sowie die Abschlussrede habe die junge Türkin Nazan Gökdemir übernommen.

EU hat Angst, dass die Türkei verzichtet
Star berichtet unter der Schlagzeile „EU hat Angst, dass die Türkei verzichtet“, EU-Minister und Chefunterhändler Egemen Bagis habe betont, die Europäische Union habe gesehen, dass die Türkei sich auch selbstständig entwickeln kann. Nun spüre die EU das Risiko auf einen möglichen Beitrittsverzicht der Türkei. Dem Blatt zufolge habe Bagis am Rande des EU-Ministertreffens in Dublin, der Hauptstadt des derzeitigen EU-Ratspräsidenten Irland, weiter gesagt, die meisten EU-Mitglieder würden die Vollmitgliedschaft der Türkei unterstützen und zur Öffnung von neuen Verhandlungskapitel Druck auf Frankreich ausüben.

Keine Überraschung bei israelischen Wahlen
Aus Sabah erfahren wir unter der Schlagzeile „keine Überraschung bei israelischen Wahlen“, etwa fünf Millionen Wahlberechtigte in Israel hätten gestern ein neues Parlament gewählt. Vorläufige Ergebnis nach zeichne sich eine Mehrheit für das Bündnis des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.