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13.11.2012 – Davutoğlu, Ankara, Syrien, Türkei, Günay, Türkisches Filmfestival

Die Themen des Tages sind: Davutoğlu in Italien; Ankara legt diplomatischen Protest ein; Gefechte in Syrien; Minister für Kultur und Tourismus mit dem Honorarprofessortitel ausgezeichnet; Başçı signalisiert Zinssenkung; Rasmussen: „NATO wird alles Nötige tun“; Miteinander leben; Türkisches Filmfestival Frankfurt

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Davutoğlu in Italien
Außenminister Ahmet Davutoğlu reiste gestern in die italienische Hauptstadt Rom. In Rom wird Davutoğlu an dem türkisch-italienischen Forum teilnehmen. Das türkisch-italienische Forum wird seit 2004 jedes Jahr abwechselnd in Istanbul und Rom veranstaltet. Beim Forum kommen Politiker, Unternehmer, Akademiker und Intellektuelle aus beiden Ländern zusammen. Die Krise in der Eurozone ist auf der Tagesordnung des diesjährigen Forums.

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Ankara legt diplomatischen Protest ein
Wegen der syrischen Luftangriffe an der Grenze zur Türkei hat Ankara in Damaskus diplomatischen Protest eingelegt. Die türkische Regierung habe zudem den Weltsicherheitsrat und die Nato über die Lage in der unmittelbar an der Grenze gelegenen türkischen Kleinstadt Ceylanpınar informiert, sagte Außenminister Ahmet Davutoğlu.

Für die Geschehnisse ist in erster Linie das Assad-Regime verantwortlich. Die Angriffe sind inakzeptabel. Die Tatenlosigkeit der internationalen Staatengemeinschaft gegenüber der Menschheitstragödie in Syrien verletzt das Gewissen der Menschheit. Die syrischen Kampfflugzeuge haben den türkischen Luftraum nicht verletzt. Hätten sie unseren Luftraum verletzt, hätten wir entsprechend reagiert“ so Davutoğlu weiter. Die syrische Luftwaffe hatte Stunden zuvor Ziele unmittelbar an der Grenze zur Türkei bombardiert und mehrere Syrer getötet. In der Türkei wurden drei Menschen verletzt, darunter ein Soldat.

Gefechte in Syrien
Es wurde berichtet, dass ein syrisches Kampfflugzeug ein Ziel in Ras al-Ain nahe dem türkischen Grenzübergang Ceylanpınar bombardierte. Auch syrische Militärhubschrauber seien im Einsatz. Weniger als 150 Meter von der Grenze entfernt wurde eine starke Bombe abgeworfen, mindestens vier Menschen wurden verletzt. Unter den Bewohnern brach Panik aus, einige flüchteten über die Grenze in die Türkei.

Als Reaktion stiegen türkische F-16-Kampfjets auf, um die Grenze zu schützen. Die F-16-Jets waren in der südöstlichen Provinz Diyarbakır mit der dringenden Mission, die Grenze zu Syrien zu patrouillieren, gestartet.

Ras al-Ain ist einer von zwei Grenzposten an der syrisch-türkischen Grenze, die von den Regierungstruppen kontrolliert werden. Vier andere sind in Rebellenhand, ein weiterer wird von kurdischen Milizen gehalten. Syrische Rebellen und regierungstreue Kämpfer liefern sich seit der vergangenen Woche Gefechte um Ras al-Ain.

Minister für Kultur und Tourismus mit dem Honorarprofessortitel ausgezeichnet
Ertuğrul Günay, Minister für Kultur und Tourismus, befindet sich in Russland. Günay hat im Rahmen seiner Kontakte in Russland als erstes an der Diplomatie Akademie des russischen Außenministeriums eine Rede gehalten. Nach seiner Rede besuchte er die Staatliche Universität für Kultur und Kunst Moskau. Kulturminister Günay wurde hier vom Studentenchor der Universität mit Liedern empfangen. Günay wurde vom Rektor der Universität der Honorarprofessortitel verliehen.

“Ich bin sehr glücklich darüber, von einer der wichtigsten Universitäten Russland mit so einem Titel ausgezeichnet worden zu sein” so Günay.

Başçı signalisiert Zinssenkung
Präsident der Zentralbank, Erdem Başçı hat eine weitere Zinssenkung signalisiert. Bei einem Interview mit der Finanz-Abteilung der Nachrichtenagentur Anadolu betonte Başçı, sollte die Türkische Lira weiterhin dermaßen stark bleiben, könnte eine weitere, mäßige Zinssenkung in Erwägung gezogen werden. Dies werde aber nicht geschehen, um den Wertgewinn der türkischen Lira zu verhindern, sondern zu mildern. Başçı zufolge werde es in den nächsten zwei Monaten weiterhin gute Neuigkeiten im Zusammenhang mit der Inflationsrate geben. Prognosen nach werde die jährliche Inflationsrate unter 7,4 Prozent liegen.

Rasmussen: „NATO wird alles Nötige tun“
Angesichts der Zuspitzung der Lage an der türkisch-syrischen Grenze, hat nun auch NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen in Prag an diesem Montag Position bezogen. Die NATO, werde alles Nötige unternehmen, um die Türkei als ihren Verbündeten zu schützen und zu verteidigen.“Die Türkei kann sich auf die Solidarität der NATO verlassen. Falls nötig haben wir auch andere Pläne parat, um die Türkei zu schützen und zu verteidigen.“

Die Bildung eines Oppositionsblocks syrischer Regimegegner, wie jüngst in Doha beschlossen, begrüßte Rasmussen als „wichtigen Schritt nach vorn“. Er forderte eine politische Lösung des Konflikts in Syrien.

Miteinander leben
Parlamentspräsident Cemil Çiçek hat die Preise für „Miteinander Leben“ verliehen. Das Motto der diesjährigen Veranstaltung war „Gesellschaftlicher Kompromiss“.

Im Rahmen des von der Stiftung von Journalisten und Autoren traditionell veranstalteten Programms, wurden Personen und Institutionen ausgezeichnet, die einen bedeutenden Beitrag zur Kultur eines Miteinander Lebens und zum sozialen Frieden geleistet haben.

Türkischer Filmfestival Frankfurt
12. Türkische Filmfestival startete gestern in Frankfurt. Schauspielerin Müjde Ar und Schauspieler Aytaç Arman sind für ihre Dienste im türkischen Kino mit Ehrenpreisen ausgezeichnet.

Am Filmfestival, das seit 2000 veranstaltet wird, nehmen dieses Jahr 21 Filme aus der Türkei teil. Auch 9 Filme aus Deutschland und anderen Ländern werden im Rahmen des Festivals aufgeführt. Im von TRT unterstützten Festival wird auch ein Abend der Yeşilçam Musik veranstaltet. Wegen dem Beitrag zu den Beziehungen zwischen beiden Ländern wurde das Festival von der Stadt Frankfurt mit dem Integrationspreis ausgezeichnet.

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Arabische Liga hat syrische Opposition offiziell anerkannt
In Star lesen wir unter der Schlagzeile „Arabische Liga hat syrische Opposition offiziell anerkannt“, Die Arabische Liga hat den neu gebildeten syrischen Oppositionsblock als rechtmäßigen Vertreter Syriens anerkannt. Weiter schreibt das Blatt, nach ihrem Treffen in der ägyptischen Hauptstadt Kairo hätten die die Außenminister der Arabischen Liga erklärt, die Nationale Koalition der syrischen Revolutions- und Oppositionskräfte sei künftig „legitimer Vertreter Syriens und Gesprächspartner“ der arabischen Staaten. Ferner hätten die Außenminister die anderen Gruppen der syrischen Opposition aufgerufen, dem Koalitionsbündnis beizutreten.

Wir sind nun von der Türkei abhängig
Vatan bringt unter der Schlagzeile „wir sind nun von der Türkei abhängig“ eine Erklärung des Bürgermeisters der griechischen Insel Kastelorizo, Paylos Panigiris. Demnach würden die Inselbewohner seit Jahren ihre Bedürfnisse aus der Türkei besorgen. Deshalb sei die Insel von der Türkei abhängig. Das Blatt schreibt, der Bürgermeister der östlichsten und der Türkei am nächsten gelegenen griechischen Insel habe das Desinteresse der Athener Regierung beklagt. Panigiris habe über das Verhältnis zwischen den Bewohner von Kastelorizo und den Bewohner der türkischen Kreisstadt Kas bei Antalya gesagt, die Insel sei jahrelang von den griechischen Regierungen isoliert worden, was zu einer Abhängigkeit von der Türkei geführt habe. Mit den Bewohnern von Kas würden sei Jahren kommerzielle Beziehungen anhalten. Jahrelang hätten die Bewohner von Kas bei Problemen geholfen, einschließlich gesundheitlichen. Dem Bürgermeister der griechischen Insel zufolge, habe Kastelorizo mit der Verkündung der Unabhängigkeit und der Rückkehr zur ehemaligen Währung Drachme gedroht.

Drei Millionäre in jedem Stadtviertel
Aus Sabah erfahren wir unter der Schlagzeile „drei Millionäre in jedem Stadtviertel“, in der Regierungszeit von Ministerpräsident Adnan Menderes, also in den 50ger Jahren, sei dieser Satz sehr oft bei Wahlkampagnen zur Sprache gebracht worden. In dem Artikel heißt es weiter, den Daten der Bankenaufsichtsbehörde BDDK zufolge sei die Zahl der Millionäre in der Türkei in den vergangenen zehn Jahren um das 5,5-fache gestiegen. 51.161 Personen hätten eine Millionen oder mehr Türkische Lira auf ihren Konten. Dem Innenministerium zufolge gebe es in der Türkei 19.096 Stadtviertel. Dies bedeute, dass es in jedem Stadtviertel 2,8 also fast drei Millionäre gebe. BDDK-Zahlen nach sei die Zahl der Millionäre zwischen Januar und Oktober des laufenden Jahres im Vergleich zur selben Zeitspanne des Vorjahres um 6161 gestiegen. Die Gesamtsumme der Konten der Millionäre habe 327,8 Milliarden Lira erreicht und mache mittlerweile 46,5 Prozent der 705,2 Milliarden Lira betragenden gesamten Summe der Sparkonten aus.