TV-Tipps des Tages

28.10.2012 – Eskenazi, Jüdin, Griechin, Türkin , Zypern, Türkei, Istanbul

TV-Tipps des Tages sind: Mein süßer Kanarienvogel: Roza Eskenazi war Jüdin, Griechin und Türkin und in den 30er Jahren der Star des griechischen Blues Rembetiko. Roza Eskenazi sang, wie sie lebte – leidenschaftlich, feurig und mit Liebe. Drei junge Musiker aus Zypern, der Türkei und Israel begeben sich auf eine aufregende musikalische Reise

Mein süßer Kanarienvogel
Dokumentarfilm – Roza Eskenazi sang, wie sie lebte – leidenschaftlich, feurig und mit Liebe. Drei junge Musiker aus Zypern, der Türkei und Israel begeben sich auf eine aufregende musikalische Reise, um den Lebensweg der berühmtesten und beliebtesten Rembetiko-Interpretin erstmals filmisch zu dokumentieren. Es ist eine Reise auf den Spuren der Sängerin, von Istanbul nach Thessaloniki und Athen. Vor allem aber ist es eine Reise in eine Welt, die zwar weitgehend verschwunden sein mag, deren Lieder aber im gesamten Mittelmeerraum auch heute noch nachklingen.

Roza Eskenazi, die Diva des Rembetiko, war in den 30er Jahren die berühmteste Sängerin in Griechenland und der Türkei. Ihre auf Plakaten in allen Schallplattenläden zur Schau gestellte rassige Erscheinung vermochte selbst hartgesottenen Machos den Kopf zu verdrehen.

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„Mein süßer Kanarienvogel“ ist eine gut gelaunte musikalische und filmische Reise durch Griechenland und die Türkei auf den Spuren dieser Sängerin, deren Musik die Region nahezu ein Jahrhundert lang prägte. Drei auch heute ihrem Erbe verpflichtete Künstler zeichnen ihr Leben nach und interpretieren ihre Lieder, um dabei zu ergründen, warum Rozas Musik noch immer so wichtig für sie ist.

Tomer Katz ist ein israelischer Oud- und Bouzouki-Spieler. Die in Großbritannien geborene Zypern-Griechin Martha D. Lewis ist Sängerin und Komponistin. Mehtap Demir, Sängerin und Musikerin, kommt aus der Türkei. Gemeinsam führen sie durch Rozas Lebensgeschichte, die den überwiegenden Teil des 20. Jahrhunderts umspannte. Ihre Saga hallt in der musikalischen Reise der drei Künstler durch die lebendige Rembetiko-Musikszene der Türkei und Griechenlands wider. In jedem Land treffen sie einheimische Musiker und erschließen sich gemeinsam Rozas Lieder, die auch heute wieder in den Clubs und auf den Dancefloors von Athen, Istanbul, Thessaloniki und der ganzen Welt zu hören sind – der beste Beweis dafür, dass diese Musik Zeit und Grenzen bedeutungslos werden lässt.

Roza Eskenazi wurde als sephardische Jüdin in Istanbul geboren. Ende der 20er Jahre eroberte sie Thessaloniki und Athen mit ihrer Musik. Als erster wahrhafter Rembetiko-Star nahm sie Schallplatten in Rekordzahl auf. Sie hinterließ über 500 Lieder in Griechisch, Türkisch, Armenisch und Ladino. Ihr tragisches Schicksal wird von Freunden und Verwandten erzählt, von den Musikern, die sie begleiteten und – erstmals im Film – von ihrem Biografen, der das einzige Porträt der Künstlerin schrieb, von der jungen Frau bis zum Star. 21:50-22:57 • arte