Türkische Presse Türkei

11.10.2012 – Gül, Alex, Syrien, Türkei, Erdoğan, Özel, Kobilka, Davutoğlu, Lefkowitz

Die Themen des Tages sind: Gül empfängt Nazarbayev; Cemil Çiçek in Bulgarien; Erdoğan empfängt Alex de Souza; Davutoğlu: „Wir sind entschlossen Waffenlieferungen zu kontrollieren“; Davutoğlu beendet Griechenland-Besuch; Generalstabschef Necdet Özel in Akçakale; Zwangslandung in Ankara; Bağış empfing Pöttering; Chemie-Nobelpreis für Lefkowitz und Kobilka

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Gül empfängt Nazarbayev
Der kasachische Staatspräsident Nursultan Nazarbayev, der heute im Rahmen eines zweitägigen Besuchs in die Türkei kommt, wird vom Staatspräsidenten Abdullah Gül zeremoniell in der Residenz zu Çankaya empfangen. Nazarbayev wird im Rahmen seines Türkei Besuches zuerst mit Staatspräsidenten Abdullah Gül und Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan zusammentreffen. Gül und Nazarbayev werden nach ihrem Treffen eine gemeinsame Pressekonferenz veranstalten und die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern bewerten.

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Während Nazarbayevs Kontakten in der Türkei wird auch die erste Versammlung des türkisch- kasachischen hochrangigen strategischen Kooperationsrates stattfinden. Es werden im Rahmen des strategischen Kooperationsrates auch Abkommen in verschiedenen Themen unterzeichnet.

Cemil Çiçek in Bulgarien
Parlamentspräsident Cemil Çiçek ist auf Einladung der bulgarischen Parlamentspräsidentin Tsetska Tsacheva nach Bulgarien gereist. Çiçek wurde auf dem Flughafen in der Hauptstadt Sofia mit einer offiziellen Zeremonie empfangen.

An der Zeremonie nahmen der stellvertretende Parlamentspräsident Christo Biserov, der türkische Botschafter in Sofia İsmail Aramaz, der bulgarische Botschafter in Ankara, Krasimir Tulecki und andere hochrangige Vertreter teil.

Parlamentspräsident Cemil Çiçek wird im Rahmen seiner Kontakte mit dem bulgarischen Ministerpräsidenten Boiko Borissov und mit Bulgariens Staatspräsident Rossen Plewneliew zusammenkommen.

Çiçek wird am Nachmittag an dem Essen teilnehmen, dass ihm zu Ehren gegeben wird.

Çiçek wird auf seiner Kurz-Reise von Lütfi Elvan und Mustafa Öztürk, Abgeordnete der AKP, Emre Köprülü, Abgeordneter der CHP und von dem Abgeordneten der MHP Bülent Belen begleitet.

Es wird erwartet, dass Parlamentspräsident Cemil Çiçek nach seinen offiziellen Kontakten in den Abendstunden in die Türkei zurückkehrt.

Erdoğan empfängt Alex de Souza
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan hat gestern den Fußballspieler Alex de Souza und seine Ehefrau empfangen. Das Gespräch fand in Istanbul im Ministerbüro um 16.30 statt und dauerte ungefähr eine Stunde.

Erdoğan bedankte sich bei Alex für die 8 Jahre, in denen er in der Türkei Fußball gespielt hat. Recep Tayyip Erdoğan äußerte auch seinen Wunsch, den Brasilianer im Rahmen eines Urlaubs in der Türkei nochmals zu sehen.

Erdoğan übergab Alex und seiner Ehefrau einige Geschenke.

Davutoğlu: „Wir sind entschlossen Waffenlieferungen zu kontrollieren“
Die Türkei hat ein syrisches Passagierflugzeug zur Landung in Ankara gezwungen. Außenminister Ahmet Davutoğlu bestätigte am Mittwoch, dass türkische Kampfflugzeuge die aus Moskau kommende Maschine zum Boden eskortiert hätten.

Nach einer Durchsuchung des Flugzeuges sei eine „illegale Ladung“ entdeckt worden, die im Vorfeld entsprechend der Luftfahrtregeln hätte deklariert werden müssen. „Es gibt Elemente an Bord, die als unzulässig eingestuft werden können“, sagte Außenminister Ahmet Davutoğlu.

„Wir sind entschlossen, Waffenlieferungen an ein Regime zu kontrollieren, das solch brutale Massaker an der Zivilbevölkerung verübt“, so Davutoğlu weiter. Das Flugzeug selbst mit 37 Passagieren und Besatzungsmitgliedern dürfe weiterreisen. Weitere Details wurden nicht genannt.

Das Flugzeug war am Abend von Flugzeugen der türkischen Luftwaffe zur Landung in Ankara gezwungen worden, nachdem der Verdacht bestanden hatte, dass Waffen an Bord seien. Es war auf dem Weg von Moskau nach Damaskus. Russland ist ein enger Verbündeter von Machthaber Baschar al Assad und dessen wichtigster Waffenlieferant.

Davutoğlu beendet Griechenland-Besuch
Außenminister Ahmet Davutoğlu hat auf Einladung seines griechischen Kollegen Dimitris Avramopoulos Griechenland einen Besuch abgestattet.

Davutoğlu ist im Rahmen seines eintägigen Besuches mit dem griechischen Ministerpräsident Antonis Samaras und mit dem griechischen Parlamentspräsidenten Evangelos Meimarakis zusammengekommen.

Es wurde mittgeteilt, dass im Mittelpunkt der Gespräche von Davutoğlu die Bekämpfung der illegalen Einwanderung, die ungelöste Zypernfrage sowie Tourismus und Energie-Themen standen. Davutoğlu ist in den Abendstunden, nach Beendigung seiner Kontakte in die Türkei zurückgekehrt.

Generalstabschef Necdet Özel in Akçakale
Der Generalstabschef der türkischen Streitkräfte, Necdet Özel, befindet sich seit Tagen an der Grenze zu Syrien und beobachtet dort die Lage.

Im Rahmen seiner Kontakte in der Region ist Necdet Özel am Mittwoch mit dem Vater, der bei dem Granatenbeschuss vor einer Woche in Akçakale seine Frau und Kinder verlor, zusammengekommen und hat ihm sein Beileid ausgesprochen.

Generalstabschef Necdet Özel drohte Syrien mit härteren Vergeltungsschlägen, falls der Beschuss aus dem Nachbarland nicht aufhört. „Wir haben darauf reagiert, aber wenn das weitergeht, werden wir mit größerer Gewalt antworten“, so Özel.

Özel ist gestern nach Mardin-Nusaybin weitergereist und hat auch hier seine Inspektionen durchgeführt. Özel ist beim Mittagessen mit den Soldaten in der Kaserne in der Region zusammengekommen.

Generalstabschef Necdet Özel wird auf seiner Inspektionsreise von dem Kommandanten der Landstreitkräfte Hayri Kıvrıkoğlu und dem Kommandanten der zweiten Armee Galip Mendi begleitet.

Zwangslandung in Ankara
Kampfjets der Türkei haben gestern eine syrische Passagiermaschine zur Landung auf dem Flughafen Ankara gezwungen. Es wird vermutet, dass das aus Moskau kommende Flugzeug Waffen an Bord hatte. Inzwischen gab die Türkei die Maschine wieder frei. Die Fracht wurde beschlagnahmt.

Die Zwangspause des syrischen Airbus A-320 in Ankara dauerte gestern mehrere Stunden. Türkische Kampfjets hatten die Maschine abgefangen und zur Landung in Ankara gezwungen. Sicherheitsexperten stellten anschließend brisante Fracht sicher, sie wurde teilweise beschlagnahmt.

Bağış empfing Pöttering
Der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung und ehemalige Präsident des Europäischen Parlaments, Dr. Hans-Gert Pöttering, der vom 7. bis 9. Oktober 2012 die Türkei besuchte, kam im Rahmen seiner Kontakte mit Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan, mit dem Parlamentspräsidenten Cemil Çiçek und dem Minister für EU-Angelegenheiten Egemen Bağış zusammen.

Hans-Gert Pöttering wurde in Ankara von Ministerpräsident Erdoğan zu einem Vieraugengespräch empfangen, in dem der Stiftungsvorsitzende seine Solidarität in Bezug auf die jüngsten syrischen Anschläge bekundete. Außerdem wurde Pöttering vom Parlamentspräsidenten Cemil Çiçek in der Türkischen Großen Nationalversammlung zu einem Gespräch empfangen. Ein wichtiges Thema war die Lage in Syrien sowie der gegenwärtige Stand und die Perspektiven der deutsch-türkischen Beziehungen. Im Gespräch mit dem EU-Minister Egemen Bağış ging es hauptsächlich um den Stand der Beitrittsverhandlungen, wobei diese als eine wichtige Chance gesehen werden, die Werte zu verankern, die sowohl von der Europäischen Union als auch von der Türkei geteilt werden.

Türkei Besuch von Putin verschoben
Der russische Staatspräsident Wladimir Putin hat seinen für den 14. und 15. Oktober geplanten Türkei-Besuch verschoben.

Aus russischen Quellen verlautete, dass bei einem Telefongespräch zwischen Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan und Wladimir Putin der Besuch auf Wunsch von Putin auf den November verschoben wurde.

Geplant war ein zweitägiger Besuch von Putin am 14. Oktober zur Teilnahme am hochrangigen Kooperationsrat, der in der Türkei stattfindet. Auch die Unterzeichnung des endgültigen Abkommens über den Verkauf der türkischen Denizbank an die russische Sperbank für 3,6 Milliarden Dollar wurde somit verschoben.

Meral: „100 Milliarden Dollar ziel im Handelsvolumen“
Der Vorsitzende der Konföderation Türkischer Industrieller und Geschäftsleute (TUSKON) Rızanur Meral, der auf dem türkisch-russischen Geschäftsfrauen Gipfel eine Rede hielt, erklärte, sie werden ihre Betätigungen für ein 100 Milliarden Dollar Ziel im Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern fortführen. Meral gab unterdessen bekannt, dass sie nach dem Gipfel mehr als 700 bilaterale Geschäftsbesprechungen veranstalten werden und dass der Gipfel sehr dazu beitragen wird.

Archivhaus in Izmir
Verkehrsminister Binali Yıldırım eröffnete in İzmir das „Digitale Archivhaus,“ das den Kommunikationsunternehmen zu Diensten stehen soll. Das Archivhaus in İzmir soll für 700 Menschen Arbeit schaffen, weitere zwei Tausend sollen hinzukommen.

Chemie-Nobelpreis für Lefkowitz und Kobilka
Die Chemie-Nobelpreisträger 2012 haben einen Schlüsselfaktor der Zellkommunikation entdeckt – Grundlage für die Hälfte aller Medikamente.
Die Zellforscher Robert Lefkowitz und Brian Kobilka haben wichtige Andockstellen auf der Zellwand untersucht: die G-Protein-gekoppelten Rezeptoren. Ohne das Wissen um diese Rezeptoren gäbe es viele Medikamente nicht. Für ihre Leistung wurden die Wissenschaftler mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet.

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Assads Flugzeug ist runter geholt worden
Sabah berichtet unter der Schlagzeile „Assads Flugzeug ist runter geholt worden“, eine Passagiermaschine der syrischen Fluggesellschaft sei bei ihren Flug von Moskau nach Damaskus wegen Verdacht auf Waffentransport von türkischen Kampfmaschinen zur Landung in Ankara gezwungen worden. Dem Blatt nach hätten nachrichtendienstliche Einheiten die Information erhalten, dass sich in der syrischen Maschine, die auf dem Flug von Moskau nach Damaskus war, gegen zivilen Luftfahrtsvorschriften verstoßende Güter befinden und die deklariert worden seien. Daraufhin hätten türkische Kampfjets die syrische Maschine mit 37 Passagieren an Bord über dem türkischen Luftraum abgefangen und bis zur Landung in Ankara eskortiert. Der Abgeordnete der Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung und ehemalige Pilot der türkischen Luftwaffe General i.R. Sirin Ünal habe erklärt, es entspreche internationalem Recht, im Verdachtsfall zivile Maschinen zu überprüfen.

Im Flugzeug sind Raketenteile entdeckt worden
In Milliyet lesen wir zum selben Thema unter der Schlagzeile „im Flugzeug sind Raketenteile entdeckt worden“, bei der Durchsuchung der syrischen Maschine mit 37 Passagieren an Bord, davon 17 russische Bürger, seien 12 bis 13 Kisten gefunden worden. In den Kisten seien Teile von Raketensystemen und Kommunikationsausrüstung gewesen.

Aus einem Brunnen sind 17 Leichen geborgen worden
Star meldet unter der Schlagzeile „aus einem Brunnen sind 17 Leichen geborgen worden“, in der Stadt Daraija bei Damaskus seien in einem Brunnen die Leichen von 17 hingerichteten Personen gefunden worden. Das Blatt schreibt unter Berufung auf das Damaskus News Network SNN, die Leichen der hingerichteten 17 Personen seien in einem ausgetrockneten Brunnen entdeckt worden. Angesichts des schrecklichen Zustands der Leichen könnten die hingerichteten Personen nicht identifiziert werden, habe SNN weiter berichtet. Star erinnert zudem an einen Angriff in Daraija am 25. August, bei dem mehr als 300 Menschen, überwiegend Frauen und Kinder, getötet wurden.

Die 50 innovativsten Universitäten der Türkei
Hürriyet bringt unter der Schlagzeile „die 50 innovativsten Universitäten der Türkei“ eine Liste mit den aktivsten und innovativsten 50 Universitäten in der Türkei. Dem Blatt nach hätten sich insgesamt 126 Universitäten um den Index bemüht. Aber nur 50 hätten es in die Liste geschafft. Weiter heißt in der Meldung, keine der Universitäten habe die volle Punktzahl von 100 erreicht. Die Sabanci Universität habe mit 84 Punkten den ersten Platz belegt, gefolgt von der Technischen Universität des Nahen Ostens mit 83 Punkten. Die Bilkent Universität, die Özyagin Universität und die Technische Universität Istanbul hätten jeweils die Plätze drei, vier und fünf belegt, schreibt Hürriyet ferner.