Hans-Jürgen Irmers Totschlagargument

Zum Wesen des Islam gehört die bewusste Täuschung des Ungläubigen

Hinter allem, was Muslime tun, stecke Takia, also die bewusste Täuschung des Ungläubigen, um islamische Ziele zu erreichen. Dieses Totschlagargument gehört Hans-Jürgen Irmer, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion im hessischen Landtag.

Montag, 06.08.2012, 8:26 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 09.08.2012, 0:50 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

„Zum Wesen des Islam gehört bekanntlich die Takia, also die bewusste Täuschung des Andersdenkenden, des Ungläubigen, um damit aus islamischer Sicht legitimerweise entsprechende Ziele zu erreichen“, diese Worte gehören Hans-Jürgen Irmer, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion im hessischen Landtag und schulpolitischer Sprecher seiner Fraktion. Geschrieben hat er es in der August-Ausgabe der Wetzlar Kurier, eine von ihm herausgegebene Zeitung mit einer Auflage von über 100.000.

Hintergrund für diese Zeilen ist der Islamunterricht in Hessen. Irmer ist gegen die Einführung und argumentiert unter anderem mit diesem Totschlagargument. Die bewusste Täuschung werde dort noch nicht einmal als etwas Unanständiges empfunden, erläuterte Irmer seine Zeilen auf Nachfrage von hr-iNFO. „Sondern es liegt in der Sache, dass man aufgrund dieser von Allah gewollten Täuschung dem höheren Zwecke dient, nämlich die Ausbreitung des Islam weltweit zu fördern.“ Selbstverständlich wolle er Muslime nicht unter Generalverdacht stellen.

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Das allerdings darf angesichts zahlreicher Entgleisungen Irmers gegenüber Muslimen und Ausländern bezweifelt werden. So sprach der im Jahr 2009 Muslimen die Religionsfreiheit ab, bezeichnete die Roma in Berlin als „Zigeunerproblem“ oder veröffentlichte ausländerfeindliche Gedichte in seinem Blatt. Eins war ihm jedoch stets sicher: die Rückendeckung seiner Fraktion.

Dennoch forderten die Grünen die Landesregierung auf, sich „schnell und unmissverständlich“ von Irmers Aussagen zu distanzieren. Die Aussagen seien blanker Unsinn. „Es ist wohl eher so, dass die bewusste Täuschung vor allem zu den Methoden der hessischen CDU gehört. Wie sonst ist zu erklären, dass Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) sich mit dem Koalitionspartner von der FDP auf die Einführung eines islamischen Religionsunterricht verständigt, während Mitglieder des eigenen Fraktionsvorstandes offensichtlich in genau gegenteiliger Mission unterwegs sind? … Wir sind gespannt, ob der angebliche Integrationsminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) erneut zu den Entgleisungen von Herrn Irmer schweigen wird“, so der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Mathias Wagner.

Kritik kam auch von SPD. Der integrationspolitische Sprecher, Gerhard Merz, erklärte, Irmers Ausfälle gegen den Islam und islamische Religionsgemeinschaften seien „zunehmend unerträglich“. Ein Machtwort der CDU-Spitze und eine Entschuldigung bei den islamischen Verbänden sei unabdingbar. Per Twitter schaltete sich auch Janine Wissler (Die Linke) ein: „Hessens schlimmster Hassprediger ist wieder am Werk, Irmers Äußerungen sind widerwärtig und diffamierend.“ (eb) Aktuell Politik

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  1. Lynx sagt:

    Bei der Erwähnung der Beschuldigung der Muslime mit teilweise fehlender Achtung vor staatlichen Institutionen, fallen mir die Worte einer deutschen Nichtmuslima ein: „Der Staat betrügt uns; also müssen auch wir ihn betrügen.“ Wie sieht es denn mit der fehlenden Achtung der Nichtmuslime vor staatlichen Institutionen aus, Herr Irmer? Und worin hat diese fehlende Achtung ihren Ursprung? Zum großen Teil doch wohl darin, daß sich die Bürger vom Staat, bzw. von dessen Vertretern betrogen und ihrerseits mit fehlender Achtung behandelt fühlen.

    Takia (Taqiyya = Verheimlichung des religiösen Bekenntnisses bei Zwang oder drohendem Schaden [Hans Wehr, Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart]) wird insbesondere den Schi´iten nachgesagt, daß sie sie gegenüber sunnitischen Muslimen anwenden, selbst wenn für sie kein Zwang oder drohender Schaden besteht. Ansonsten gilt für Muslime, daß sie Taqiyya nur unter den genannten Bedingungen anwenden dürfen, wobei unter Schaden nur ein sehr schwerwiegender zu verstehen ist, wie dies bspw. die zwangsgetauften und der Inquisition unterstellten Muslime (Moriscos) im Spanien und Portugal des 16. bis 18. Jhs. taten, um dem Tod durch öffentliche Verbrennung (Autodafé) oder dem Leiden als Galeerensklaven zu entgehen. In der freiheitlich-demokratischen BRD haben es die Muslime (bisher noch) nicht nötig, Taqiyya anzuwenden, und es ist ihnen gemäß den islamischen Regeln auch nicht erlaubt. Hoffen wir und bemühen wir uns zusammen, Muslime Hand in Hand mit Nichtmuslimen, daß sie es auch weiterhin nicht zu tun brauchen.

    Vielleicht betreibt die CDU selbst Taqiyya. Ein älterer Deutscher meinte einmal, in der CDU seien die alten Nazis untergekommen; ich weiß nicht ob das stimmt oder nicht. Jedenfalls vertreten zahlreiche Politiker dieser Partei offensichtlich sehr viel rassistisches und fremdenfeindliches Gedankengut, das nicht zur christlichen Lehre und deren Werten paßt. Daher könnte ich mir vorstellen, daß bei der CDU und ihrer Schwesterpartei CSU das C für „christlich“ zur Taqiyya, zur Täuschung über die wirkliche religiöse und weltanschauliche Einstellung dient.

  2. aloo masala sagt:

    Ich würde das eher so formulieren:

    „Zum Wesen der Politik gehört die Takia, also die bewusste Täuschung der Andersdenkenden, des Unpolitischen, um damit aus politischer Sicht legitimerweise entsprechende Ziele zu erreichen“

    Die Politik ist voll mit Beispielen von „Takia“ die im Islam ihresgleichen sucht. Ein Beispiel dafür ist auch die Interpretation der Takia von Herrn Irmer. Takia im Islam bedeutet etewas anderes. Da der wahre Sinn der Bedeutung der Takia jeden halbwegs gesunden Menschenverstand zugänglich aber den politischen Zielen von Herrn Irmer nicht dienlich ist, verwendet er lieber eine Interpretation der sogenannten „Islamkritiker“ aus den Umfeld von Politically Incorrect. Das ist „Takia“ im Sinne von Irmer und PI. Übrigens ist „Islamkritik“ im Zusammenhang von Irmer oder auch Sarrazin nichts als „Takia“.

  3. C.Palau sagt:

    Ich kann mich nur aloo masale anschließen.
    Nehmen wir den Oberguru von der CDU Herren Koch als Beispiel. Er hat jedes Mal die Wahlen durch wenig Substanz und mehr ausländerfeindliche Aktionen gewonnen. Er hat Aufträge an den Firmen vergeben, wohin er später gewechselt hat. Das ist Takia! Meine Steuergelder werden veruntreut, damit der gute Mann später einen gut bezahlten Job bekommt. Von Takia höre ich zum ersten Mal. Aber jetzt verstehe ich, was die CDU damit meint.

  4. Khan sagt:

    Was Herr Irmer meint, wird wohl „Taqiyya“ sein. Hierbei handelt es sich um eine islamische Philosophie, weit verbreitet unter Schiiten, in einem Moment von Gefahr und Verfolgung „seinen Glauben zu leugnen, bzw. zu behaupten man gehöre nicht einer bestimmten Glaubenslehre an“.

    Hierbei berufen sie sich auf Sure 16, Vers 107, die folgendermaßen lautet:

    „Wer Allah verleugnet, nachdem er geglaubt – der allein ausgenommen, der gezwungen wird, indes sein Herz im Glauben Frieden findet – jene aber, die ihre Brust dem Unglauben öffnen, auf ihnen ist Allahs Zorn; und ihnen wird eine strenge Strafe.“
    Dies ist eine Möglichkeit um sein Leben zu beschützen, nicht aber eine Rechtfertigung, das Lügen an sich zu erlauben, da Taqiyya nur in diesem speziellen Fall gestattet ist.

    Ansonsten ist Unehrlichkeit und Unaufrichtigkeit ein Vergehen im Islam. Es wird an mehreren hundert Stellen im Koran erwähnt (vgl. Sura 2 ab Vers 9), dass die Gläubigen rechtschaffen, ehrlich und aufrichtig sein sollen. Auch die Sunna, das Leben des Propheten Muhammad – Frieden und Segen Allahs seien auf ihm – überliefert sein demütiges, aufrichtiges und gerechtes Leben.
    Folglich ist die Aussage des CDU Politikers eine Unterstellung, deren Hintergründe er wohl kaum oder gar nicht recherchiert hat. Ein Zeugnis von Unwissenheit.

  5. Jan Sobiesky sagt:

    Herr Irmer hat nicht gesagt, hinter allem was Muslime tun, stecke die Taqqiya. Das hat erst das Migazin so zugespitzt und somit seinerseits ein Totschlagargument kreiert.
    Und Irmer hat Recht – die Moslems sind unsere Feinde. Gewöhnt Euch langsam dran, dass wir jetzt zurückschlagen, der Kulturkampf ist erst am Anfang in fängt mit der Vorhaut an.

  6. Ahmad sagt:

    Herr Sobiesky, anhand Ihrer Drohung sieht man wer hier eine Feindschaft aufbauen will. Sicher nicht der Islam, denn im Koran heißt es: “ O ihr Menschen, Wir haben euch von Mann und Weib erschaffen und euch zu Völkern und Stämmen gemacht, dass ihr einander kennen möchtet. Wahrlich, der Angesehenste von euch ist vor Allah der, der unter euch der Gerechteste ist. Siehe, Allah ist allwissend, allkundig.“ (Sure 49, Vers 14)„Und streitet nicht mit dem Volk der Schrift, es sei denn in der besten Art; doch (streitet überhaupt nicht) mit denen von ihnen, die ungerecht sind. Und sprecht: „Wir glauben an das, was zu uns herabgesandt ward und was zu euch herabgesandt ward; und unser Gott und euer Gott ist Einer; und Ihm sind wir ergeben.“ (Sure 29, Vers 47)

  7. aloo masala sagt:

    @Jan: „Und Irmer hat Recht – die Moslems sind unsere Feinde. “

    Ich bitte Sie doch höflich, ersparen Sie uns in Zukunft den peinlichen Einblick in Ihr krankes Seelenleben und beschränken Sie sich auf die Sache selbst.

  8. Tobi sagt:

    Im sunnitischen Islam darf nach klassischer Lehre in drei Fällen gelogen werden: erstens gegenüber der Ehrefrau, zweitens um Menschen zu versöhnen und drittens im Dschihad, wobei Dschihad – wie wir ja alle wissen – nicht nur Krieg mit der Waffe meint, sondern jede Anstrengung zum Schutze und zur Ausbreitung des Islams.

    Diese drei Fälle sind aus dem Leben Mohammeds systematisiert worden, der in den drei obigen Fällen gelogen hat.

    Das Tun Mohammeds hat im sunnitische Islam (und auch in den meisten anderen Islamformen) normsetzenden Charakter, da nach sunnitischer Lehre der Mensch keinerlei Erkenntnisfähigkeit in gut und böse hat und deshalb in seinem Tun stets auf Offenbarung angewiesen ist.

    Da der Koran nicht ausreichend Regeln für alle Fragen des Lebens bietet, kam bald die Idee auf, dass alles Tun Mohammed göttlich gebilligt war, da er ja „Gesandter Allahs“ war.

    Deshalb gilt das Tun Mohammeds mit ganz wenigen Ausnahmen bis heute als normsetzend.

    Eine Fatwa, die die drei Fälle, in denen Lügen erlaubt ist, auflistet, gibt es hier:

    http://islaminstitut.de/Nachrichtenanzeige.4+M590e8dbdfda.0.html

    Das Lügen von Muslimen gegenüber Nichtmuslimen in Fragen des Islams hat also nichts mit Taqiyya zu tun, sondern mit der oben beschriebenen dritten Regel.

    Im sunnitischen Islam (und den meisten anderen Islamformen) gibt es keine ethischen Maximen, sondern immer nur kasuistische Regelwerke, die je nach der speziellen Sachlage sagen, wie ein Moslem handeln soll.

    Auch fehlt ein rationales Nachdenken über gut und böse im Islam, d.h. es gibt keine Ethik im westlichen Sinne.

    Das Christentum bietet neben offenbarten Regeln (die weitestgehend ethische Maximen sind, wie z. B.: „du sollst nicht töten“) abstrakte Regeln, nach denen der Gläubige selbst herausfinden kann, wie er handeln soll: Tue alles in Liebe; was ihr wollt, dass euch die Leute tun, das tut ihnen auch (Matthäus 7,12); an ihren Fruchten sollt ihr sie erkennen (Matthäus 7,20).

    Darüber hinaus schreibt die Bibel schon im Alten Testament (1. Mose 3, 22) dem Menschen die gottgleiche Einsichtsfähigkeit in gut und böse zu.

  9. Jan Sobiesky sagt:

    @aloo masala

    Recht herzlichen Dank für die Sorge um meine geistige Gesundheit. Die ist allerdings nicht gefährdert, sondern die physische sobald der Kulturkampf in eine physischen Kampf mündet. Kann man überall dort beobachten , wo Moslems das Sagen haben.
    Damit habe ich schon mehr zur Sache gesagt als Sie. Bitt ersparen Sie mir Ihre Schulmeisterei.

  10. Jan Sobiesky sagt:

    @Ahmad:

    Sie liefern doch gerade ein perfektes Beispiel für Taqqiya: Das zusammenhanglose zitieren von Koranversen, die belegen, wie friedlich der Islam ist. Wenn Andere die verse zitieren, die die Ermordung von Ungläubigen ziteren, heißt es aber: „Aus dem Zusammanhang“ gerissen? Veralbert andere.

    Vor allem lassen viele Fakten mittlerweile auch meine islamophilen linksgrünen Freunde an den friedlichen Absichten des Islams zweifeln:

    Eine Reise in die Türkei nach 10 Jahren, die die Islamisierung des Landes dokumentiert.
    Die Unterhaltung zweier Türken in der U-Bahn Frankurt: „Ey Alder, wart ab – Allah will, dass das Land bald uns gehört“ – Ich habe noch nie so schnell die Gesichtsfarbe bei einem Menschen weichen sehen.

    Gut – für den letzteren Fall gestehe ich zu, dass es keine Tyaqqiy war, sondern die Wahrheit.