TV-Tipps des Tages

15.05.2011 – Integration, Türken, Singapur, Islamic Banking, Muslime, Malaysia

TV-Tipps des Tages sind: Planet Schule: Die Folgen ranken sich um die Liebesgeschichte von Can; Ohne Zins ins Paradies:Singapur, Motor der islamischen Weltwirtschaftsmacht in Asien. In muslimisch geprägten Ländern Südostasiens wie Malaysia, Singapur und Indonesien ist „Islamic Finance“

Planet Schule
Die Folgen ranken sich um die Liebesgeschichte von Can, einem Kölner Deutschtürken, der sich in eine junge Britin, Julie aus London, verliebt. Sie spricht kaum Deutsch. Can muss daher sein spärliches Schulenglisch hervorkramen. Zum Glück hilft ihm sein bester Freund Alex, auch wenn dessen Tipps in Sachen Flirten schon mal nach hinten losgehen. Langsam lernen die Jugendlichen nicht nur sich, sondern auch die jeweilige Sprache und Kultur besser kennen – jede Menge Missverständnisse inklusive. Damit es für das junge Liebespaar ein Happy End gibt, muss sich Julies resolute Freundin Nina einiges einfallen lassen. Sie plant zum Beispiel eine Bollywood-Party. Die beiden Jungs müssen erleben, wie schwierig es ist, in Köln englische Delikatessen einzukaufen. Gesprochen wird sowohl Deutsch als auch Englisch, je nachdem, wer mit wem spricht. So können auch Sprachanfänger der Geschichte gut folgen und ihren Wortschatz und ihr Grammatikwissen mit viel Witz und Romantik erweitern. 08:20-08:30 • WDR

Ohne Zins ins Paradies
Singapur, Motor der islamischen Weltwirtschaftsmacht in Asien

___STEADY_PAYWALL___

Dokumentation – In muslimisch geprägten Ländern Südostasiens wie Malaysia, Singapur und Indonesien ist „Islamic Finance“, also ein Finanzsystem, das sich religiösen Werten verpflichtet fühlt, zu einem identitätsstiftenden Faktor geworden. Hier verzeichnet auch „Islamic Banking“ – eine Bankenpolitik, die zum Beispiel auf Geschäfte mit Schweinefleisch, Waffen und Einnahmen aus Glücksspiel und Pornografie verzichtet – enorme Wachstumsraten. Und unter den Vorzeichen einer gesellschaftlich liberaleren Ausprägung des Islams sind Frauen in Führungspositionen schon lange keine Seltenheit mehr. Diese Tatsachen lassen immer mehr junge moderne Muslime Kunden entsprechend ausgerichteter Banken werden.

Weltweit leben die meisten Menschen muslimischen Glaubens in Südostasien. Allein Indonesien ist mit 240 Millionen Gläubigen das bevölkerungsreichste islamische Land. Zwar ist die Religion im Vergleich zu den arabischen Staaten hier weitaus liberaler und erscheint im täglichen Leben weniger präsent, doch gerade das religiös geprägte Bankwesen – „Islamic Banking“ – verzeichnet Wachstumsraten, von denen westliche Banken nur träumen können.

Das Verbot von Zinsen, die Vorgabe, nur in real existierende Werte zu investieren und Geschäfte mit Schweinefleisch, Waffen, Glücksspiel und Pornografie vollkommen zu untersagen, sind die Eckpfeiler dieses Modells. Auch das islamische Gebot der Wohlfahrt, also der Förderung Benachteiligter, findet hier Anwendung. Statt einfacher Geldgeschenke werden zinslose Darlehen vergeben. „Warum sollten wir uns nicht für eine islamische Bank entscheiden, wenn Infrastruktur, Kosten und weitere Leistungen einer konventionellen Bank entsprechen?“, fragen sich junge, moderne Muslime. Sogar Frauen in Führungspositionen von Banken, als islamische Rechtsgelehrte und Universitätsprofessorinnen sind in den muslimisch geprägten Ländern Südostasiens selbstverständlich geworden.

Die Dokumentation stellt Menschen vor, die den modernen Aufschwung in Asien prägen, aber auch solche, die diese Entwicklung mehr als skeptisch betrachten. Ist die Rückkehr zu einem Investmentmodel aus Ziegen und Gold, wie es Iqbal Muhaimin vorschlägt, ein alternativer Lösungsansatz, um den Spekulationen und Krisen des globalen Finanzmarktes zu entgehen? 00:00-00:51 • arte