Die typisch Deutschen

Dies ist unser Land!

Habt nur den Mut und traut euch gegen Unrecht aktiv zu werden. Wer sich ungerecht behandelt fühlt, muss die Initiative ergreifen und dagegen vorgehen. Und genau dies tue ich heute.

Ich bin ein offener und ehrlicher Mitbürger und verdiene eine Chance, meine Heimat für unsere Kinder mitzugestalten. Und diese Chance verdienen alle hier lebenden Menschen, unabhängig von ihrem Aussehen, ihrer Hautfarbe oder Herkunft.

Mir ist selbstverständlich bewusst, dass die Landtagswahl am 13. Mai in NRW kurz bevorsteht. Auch deshalb habe ich lange darüber nachgedacht, ob ich diesen Beitrag überhaupt schreiben soll. Ich denke, dass es an der Zeit ist, meine Erfahrungen mitzuteilen. Vor allem weil Diskriminierungen und rassistische Beleidigungen in unserem Land keinen Platz haben sollten.

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Während meines dreimonatigen Praktikums beim ‘Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen‘ musste ich immer wieder erleben, wie ein Mitarbeiter mich systematisch diskriminierte und mit rassistischen Beleidigungen um sich warf. Ich war empört und stellte den Sachverhalt unserem Vorgesetzten dar. Dieser versuchte mich zu beschwichtigen und bagatellisierte das Verhalten seines verbeamteten Kollegen. Der Gang zum Dienststellenleiter, welcher wirklich sehr hilfsbereit und vorbildlich war, sollte mir nicht erspart bleiben. Unterm Strich habe ich trotz seiner Hilfe, meinen Praktikumsplatz verloren.

Ich weiß nicht, ob sich jemand vorstellen kann, wie sehr ein Mensch von derartigen Beleidigungen beeinträchtigt werden kann. Es kam so weit, dass ich täglich Magenbeschwerden hatte, die mit jedem Tag schlimmer wurden. Die während dieses Praktikums erduldeten rassistischen Beleidigungen und unwürdigen Umgangsformen haben mich zutiefst getroffen. Daher ist jede Art von Rechtfertigung, wie es z. B. mein Vorgesetzter in meinem Fall versucht hat, schlicht und einfach inakzeptabel. Und nicht nur in diesem Zusammenhang finde ich es despektierlich, von „Integration“ zu sprechen.

Mein Mut mich zu beschweren, hat mir zwar ein offizielles und persönlich unterzeichnetes Entschuldigungsschreiben eingebracht, mit der ich nicht gerechnet hatte. Denn bereits gemachte Erfahrungen aus der Vergangenheit haben mir gezeigt, dass es eine traurige Tendenz gibt, derartige Gegebenheiten unter den Teppich zu kehren.

Aber ist es mit dieser Entschuldigung wirklich getan? Immerhin wurde mir durch diese Vorfälle die Chance auf ein Weiterführen des Praktikums, und damit vielleicht auch eine feste Anstellung, genommen.

Und die offene Frage lautet: Ist eine Entschuldigung genug? Ändert eine Entschuldigung denn irgendetwas an dem ungerechten Vorgehen dieser Beamten? Werden sie es in Zukunft unterlassen? Gab es irgendwelche Konsequenzen?

Bisher nicht! Hier geht es aber um Prinzipien. Danach sollte niemand wegen seiner Rasse, Hautfarbe, seines Alters, seiner Herkunft etc. diskriminiert werden. Punkt.

Trotzdem liebe ich Deutschland
Auch wenn ich in der Vergangenheit – so während meiner Wehrdienstzeit bei der Bundeswehr – und auch heute noch negative Erfahrungen machen musste und muss, bin ich doch der festen Ansicht, dass Menschen, die aus rassistischen Gründen ausgrenzen, eher einen geringen Prozentsatz unseres Landes ausmachen.

Ich habe, wie alle von uns, meine eigenen Erfahrungen (gute sowie schlechte) machen müssen. Was ich aber in meinem Leben glücklicherweise gelernt habe, ist, dass nur Rechtschaffene in ihrem Bestreben vorwärtskommen. Und gerade, weil ich in der Vergangenheit kein Vorbild hatte, so bin ich der Meinung, dass WIR das beste Vorbild für unsere Kinder und den kommenden Generationen sein werden. Getreu dem Motto: „Ehrlichkeit währt am längsten.“

Daher fordere ich: Lasst uns die Gesellschaft gemeinsam gestalten!