TV-Tipps des Tages

24.04.2011 – Afrika, Muslime, Libanon, Muslime, Türkei, Islam, Integration

TV-Tipps des Tages sind: Kinder Afrikas: Tansania – Das Mädchen von Sansibar – Sophia ist ein 13-jähriges Mädchen, das auf der tansanischen Gewürzinsel Sansibar lebt; Kleider & Leute: Im Libanon entwickelt sich nach dem Ende des Bürgerkriegs eine modische Vielfalt; Wunderwelt der Türkei; Das Tal der Helden und Heiligen

Kinder Afrikas
7/10, Tansania – Das Mädchen von Sansibar – Sophia ist ein 13-jähriges Mädchen, das auf der tansanischen Gewürzinsel Sansibar lebt. Sie stammt aus einem alten Händlervolk, das jahrhundertelang Waren über das Meer in die arabische Welt brachte. Auf Sansibar leben Menschen afrikanischer und arabischer Abstammung. Diese Vielfalt zeigt sich im Film sowohl in zahlreichen Straßenszenen als auch in der Musik. Sansibar lebt heute vom Handel und vom Tourismus. Sophia und ihre Freundin Salama verdienen sich etwas Geld: Mit traditioneller Henna-Malerei verzieren sie Touristen die Hände.

Sophia lebt mit ihrer Familie, einer klassischen Großfamilie, auf dem Land. Wir lernen Familienmitglieder kennen und erleben sie beim Essen, das Männer und Frauen getrennt zu sich nehmen. Die Familie lebt vom Gewürzanbau, alle Mitglieder sind daran beteiligt. Sophia z.B. hilft häufig im Laden mit. Farbenfrohe Filmsequenzen vom Gemüsemarkt und von der Farm gewähren einen Einblick in die Welt des Essens und der Gewürze. Wir bekommen die Pflanzen der Gewürznelken, des Zimts, des schwarzen Pfeffers und des Kardamoms zu sehen und lernen, aus welchen Pflanzenteilen unsere Gewürze gewonnen werden.

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Moscheen und verschleierte Frauen gehören zum Straßenbild von Sansibar. Auch Sophia gehört dem Islam an. Sie ist ein sehr religiöses Mädchen, das neben der normalen Schule eine Koranschule besucht. Doch nicht nur Traditionen spielen eine große Rolle im Leben des Mädchens. Das Fernsehen ist bereits stark verbreitet und damit erklärt sich Sophias Berufswunsch, Moderatorin zu werden.

Neben Szenen vom Landleben zeigt der Film Bilder aus der nahe gelegenen Stadt, in der Sophia mit ihrer Freundin ein Festival besucht. Hier findet ein Straßenumzug mit Musik und Tanz statt. Die Parade endet an der Strandpromenade. Dort sehen wir die traditionellen Boote, die Dhows. Es handelt sich um kleine Segelboote, welche für das Leben auf Sansibar sehr wichtig sind. Sie werden sowohl zum Fischen benötigt, als auch zum Transport von Waren auf das afrikanische Festland. Mit Szenen vom Sonnenuntergang und einem Nachtmarkt am Strand endet der Film. 11:45-12:00 • BR-alpha

Kleider & Leute
Im Libanon entwickelt sich nach dem Ende des Bürgerkriegs eine modische Vielfalt. Getragen wird, was gefällt, vom khakifarbenen Militärdrillich und getigertem Minikleid über klassische Designermode bis zum traditionellen Ganzkörperschleier.

Im Libanon bleibt Khaki als Kleiderfarbe in Mode, und entsprechend gefärbten Drillich tragen nicht nur die Soldaten. Nach all den kriegerischen Auseinandersetzungen der letzten Jahre genießen modebewusste Frauen im Libanon jetzt in vollen Zügen den Überfluss, legen aber in der Kleiderfrage Wert auf klassischen Stil. Doch erstaunlicherweise schließen sich dabei getigertes Minikleid und Schleier keineswegs aus. Bei Hochzeitsfeiern wird ein besonders großer Aufwand betrieben. Und im Süden des Landes, der der internationalen Friedenstruppe UNIFIL unterstellt ist, ist eine eher protzige Mode vertreten.

Die Abaya der Musliminnen, ein zumeist schwarzes mantelartiges Übergewand, das vom Hals bis zu den Füßen reicht, ähnelt der Tracht orthodoxer Nonnen. In den Palästinenserlagern trägt die traditionelle Kleidung zur Identitätswahrung bei.

Und in Beiruter Bobo-Vierteln schlingt man sich heute lässig ein Tuch um den Hals, das nur noch vage an die symbolträchtige Kufiya, das „Palästinensertuch“, erinnert.

Hintergrundinformationen:
Zeige mir, was Du trägst, und ich sage Dir, wer Du bist – die Reihe „Kleider & Leute“ befasst sich mit Bekleidungstraditionen aus aller Welt. Dabei wird deutlich, dass Kleidung ein Ausdruck persönlicher und kollektiver Individualität ist.

Film von Sonia Kronlund. 12:20-12:50 • arte

Wunderwelt der Türkei
Dokumentation (Kultur – Alltagskultur)– Film von Ingeborg Koch-Haag. Die Region Kappadokien in Zentralanatolien, südwestlich von Ankara, ist aus geografischer und kulturhistorischer Sicht ein Superlativ: Auf einer Hochebene entstand vor rund drei Millionen Jahren eine der eigentümlichsten Landschaften dieser Erde – mit surrealen Steinformationen. Die Eruptionen von drei aktiven Vulkanen bedeckten das Land mit einer dicken Schicht aus Lava und Asche. In den weichen Tuff gruben Wind und Wetter Höhlen, modellierten spitze und kegelförmige Gebilde, durchlöcherten das Gestein und schufen die weltberühmten „Feenkamine“. Sehr früh lebten dort Menschen, denn die natürlichen Grotten boten ihnen Schutz. Seit dem zweiten vorchristlichen Jahrtausend besiedelten immer neue Völker das Land und hinterließen ihre Spuren. Schon vor der Zeitenwende entstanden unterirdische Städte mit Gassen und Häusern und über 200 registrierten Kirchen. Der Film „Wunderwelt der Türkei“ stellt Kappadokien vor und zeigt die Alltagskultur der Bewohner, ihre Feste und Rituale. 17:00-17:45 • 3sat

Das Tal der Helden und Heiligen
Dokumentation (Kultur – Geschichte allgemein) – Im Tal des Flusses Orontes bewachte einst Charon das Paradies, so sagt es die griechische Sage. Die Apostel Petrus, Paulus und Barnabas predigten in Antiochia, der Stadt, die das Tal in der südtürkischen Provinz Hatay beherrscht. Hier begegnen sich die Heiligen des Christentums und des Islam. Um Antiochia oder, wie es heute heißt Antakya, wussten schon die Generäle Alexanders des Großen. Die Perser eroberten die Stadt und Römer machten sie zu einer der größten Metropolen am Mittelmeer. Die Byzantiner kämpften mit den Arabern um sie, für die fränkischen Kreuzfahrer wurde sie Hauptstadt – bis schließlich die Osmanen die Herrschaft übernahmen. Das Tal und die Stadt in der Südtürkei zehrt vom Erbe der großen und wechselvollen Geschichte. Hier leben Araber und Türken Tür an Tür mit Christen und Moslems wie sonst kaum irgendwo auf der Welt. Die Dokumentation „Im Tal der Helden und Heiligen“ stellt das Tal des Flusses Orontes vor. 17:45-18:30 • 3sat