Deutsche Presse

28.02.2012 – Sarrazin, Türkei, Migration, Schröder, Neonazi, Serbien, Klarsfeld

Anti-Sarrazin-Aktion droht zu floppen; Migrationsbüro desintegriert; Viele Türkinnen sehen keinen Ausweg aus der Krise;Der nächste Integrationsbeauftragte soll selbst Migrant sein – das fordert der Migrationsrat; Sarrazin wehrt sich gegen SPD-Chef Gabriel; Bundespräsidenten-Kandidatur der Linken; Dänische Geschichtsbücher: Atatürk war ein Diktator

Die Themen des Tages sind:

Schlappe 60.000 Exemplare von Thilo Sarrazins „Deutschland schafft sich ab“ will der Künstler Martin Zet recyceln. Bislang aber wurden nur sechs Bücher für seine umstrittene Aktion gespendet – darunter ein Koran. Das Projekt droht zu floppen.

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Büro für Migration und Integration bei der Polizeipräsidentin aufgelöst. Die zuständige Büroleiterin war offenbar sehr umstritten. Bisheriger Schwulenbeauftragter übernimmt das Thema

Junge Frauen mit türkischen Wurzeln suchen in Krisensituationen nur selten Hilfe in deutschen Krankenhäusern – trotz einer fast doppelt so hohen Suizidrate wie bei ihren deutschen Altersgenossinnen.

Der künftige Berliner Integrationsbeauftragte muss selbst Migrationshintergrund haben – das fordert der Migrationsrat Berlin-Brandenburg.

Neuer Streit zwischen der SPD-Führung und Thilo Sarrazin: SPD-Chef Sigmar Gabriel wirft Sarrazin in einem Zeitungsinterview „Verleumdung der Muslime vor“. Und der keilt zurück.

Die Mitgliederversammlung der Türkisch-Islamischen Union Anstalt für Religion (DITIB) hat einen neuen siebenköpfigen Vorstand gewählt.

Auch in Frankfurt gibt es immer mehr gemeinsame Gebetsräume für Christen und Muslime. Im Gefängnis scheint das zu klappen. An der Uni gibt es manchmal Streit, wie sich Besucherinnen zu verhalten haben.

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) soll ihr Linksextremismus-Programm aufgeben. Das fordern Politiker aller Oppositionsparteien, nachdem am Montag ein Bericht des Deutschen Jugendinstituts (DJI) bekannt wurde.

Es ist selten, dass ein Muslim in einer katholischen Kirche predigt. In der Berliner Canisius-Gemeinde war es gestern so weit. Thema: Fastenzeit, Ramadan – und Griechenland.

Das Künstlerpaar Lohmeyer zog 2004 vom Hamburger Kiez ins ruhige Mecklenburg. Eine Gruppe von Neonazis führt dort das Kommando.

In Niedersachsen ist der Verfassungsschutz besonders aktiv. Mit Comics und Planspielen sollen Schüler gegen Extremismus fit gemacht werden. Dass ausgerechnet der Verfassungsschutz in Niedersachsen besonders aktiv ist, dafür gibt es wohl einen anderen Grund.

Bei der Staatsanwaltschaft Hannover geht nach der Aufnahme der Ermittlungen gegen Ex-Bundespräsident Wulff Hasspost ein. Es kommen aber auch freundliche Briefe.

Linken-Kandidatin Beate Klarsfeld wird gegen Joachim Gauck um das Bundespräsidentschaftsamt antreten. Das ist deutsche Geschichte in der Stimmkabine.

Nach den Unruhen in Afghanistan zieht die Bundesregierung ihre Berater vorübergehend ab. Generalleutnant Glatz schätzt die Lage als schwierig ein.

In Syrien sind nahe der Protesthochburg Homs nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten am Montag mehr als 60 Zivilisten getötet worden. Die syrische Opposition streitet weiterhin darüber, ob sie sich bewaffnen lässt oder nicht.

Serbien erhält am Dienstag den Status als EU-Beitrittskandidat. Der symbolisch wichtige Akt überdeckt einen neuen Weißrussland-Skandal. Belgrad und Prishtina einigten indes sich auf einen Modus Operandi.

Der Gründer der Türkischen Republik habe nicht gewusst, was Demokratie bedeute – ebenso wie Hitler, Mussolini und Stalin. Diese umstrittenen Aussagen in dänischen Geschichtsbüchern versetzen viele Türken in Aufruhr.

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