Türkische Presse Türkei

24.02.2012 – Gacuk, Neonazi, Gül, Staatsakt, Erdoğan, EU-Beitritt Türkei, Zypern

Die Themen des Tages sind: Staatspräsident Abdullah Gül hat mit dem designierte deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck ein Telefonat geführt; Erdoğan nächste Woche in Ankara; Bağış: „Wir nehmen unsere Kraft von der Demokratie“; Zweite Somalia-Gipfel in Istanbul; Internationale Vermittlungskonferenz; EU-Beitrittsverhandlungen der Türkei

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Gül-Gauck-Telefonat
Zu dem Staatsakt im Konzerthaus am Gendarmenmarkt haben rund 1200 Gästeteilgenommen, darunter neben den Spitzen des Staates auch Angehörige der Opfer und andere Betroffene von Terroranschlägen.

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Zu Ehren der Opfer der Mordserie wurde im Saal des Konzerthauses am Berliner Gendarmenmarkt eine Schweigeminute abgehalten. Der ganze Saal wurde abgedunkelt und insgesamt zwölf Kerzen gebrannt.

Mit einer ruhigen Stimme hielt Bundeskanzlerin Angela Merkel ihre Rede. An der Gedenkfeier im Saal des Konzerthauses in Berliner Gendarmenmarkt nahm unter anderem der designierte Bundespräsident Joachim Gauck teil und hielt eine Rede.

Staatspräsident Abdullah Gül hat mit dem designierte deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck ein Telefonat geführt. Das Gespräch zwischen Gauck und Gül wurde während dem Aufenthalt des designierten deutschen Bundespräsidenten in der türkischen Botschaft in Berlin geführt. Während des Gespräch befand sich der Staatspräsident Gül bei Wintermanöver 2012 in Kars. Gül nahm hiermit zum ersten an einer Militärübung der türkischen Streitkräfte teil.

Laut einem Bericht habe Staatspräsident Abdullah Gül dem designierte Bundespräsidenten Joachim Gauck angerufen und sich für die Gedenkfeier für Neonazi-Opfer bedankt. Gül habe auch betont, er sei in der Hoffnung, dass die enge Beziehungen, die mit dem ehemaligen Ministerpräsident Christian Wulff geknüpft wurden, weiterzuführen.

Weitere Einzelheiten über den Inhalt des Gesprächs wurden jedoch nicht bekanntgegeben.

Erdoğan nächste Woche in Ankara
Türkische Ingenieure haben ein neues elektronisches Gerät für Blinde und Sehbehinderte entwickelt, das allen blinden und sehbehinderten Menschen das alltägliche Leben erleichtern soll.

Emine Erdoğan, Ehegattin von Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan, nahm gestern an der Veranstaltung in CER-Modern, die für die Verteilung von Geräte für Blinde und Sehbehinderte teil. Am Ende der Veranstaltung beantwortete Erdoğan die Fragen der Journalisten.

Emine Erdoğan gab des weiteren bekannt, dass der Gesundheitszustand ihres Mannes gut sei und er nächste Woche seinem Dienst als Ministerpräsident wieder nachgehen wird.

Bağış: „Wir nehmen unsere Kraft von der Demokratie“
Europaminister Egemen Bağış sagte, „Wegen dem Wahlen in Frankreich und der EU-Ratspräsidentschaft der griechisch-zyprischen Führung wird 2012 ein schweres Jahr sein. Aber 2013 werden hinsichtlich der EU-Beitrittsverhandlungen der Türkei ganz andere Perspektiven geben.

Bei einer Podiumsdiskussion mit dem Thema „Der Arabische Frühling und die Türkei“, sagte Bağış, „Ein tunesischer Informatiker trieb das Volk mit Hilfe der Internet auf die Straße, was dem Westen bislang nicht gelang. Dadurch kann man feststellen, dass der Wille eines Volkes, über alle Strategien steht. Die Türkei hat auch hier eine wichtige Rolle übernommen. Denn die „neue“ stärker gewordene Türkei dient als Inspiration und Orientierungsgröße für die arabischen Reformstaaten. In der Region unterscheidet sich die Türkei bezüglich der demokratischen Faktoren sehr stark. Der Ablauf der EU-Beitrittsverhandlungen macht die Türkei kräftiger. “

Zweite Somalia-Gipfel in Istanbul
Zum Thema Somalia wurde in London eine internationale Konferenz organisiert. Bei der Konferenz wurden unter anderem folgendes beschlossen: Unterstützung der Aufbau einer dauerhaften politischen Struktur, Aufbauen eines Stabilisierungsfonds und das Ergreifen von Maßnahmen gegen Piraterie und Terroristen.

Bei der Konferenz betonte Außenminister Ahmet Davutoğlu, es sei sehr wichtig, kurzfristig humanitäre Hilfe zu leisten und langfristig den wirtschaftlichen Wiederaufbau zu unterstützen. Dafür müsse aber vor Ort Präsenz zeigen und Botschaften in Mogadischu eröffnen.

Laut Davutoğlu, seien alle Versprechungen, die während des Besuches von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan und seiner Ministern in Somalia gemacht waren, eingehalten wurden.

„Dieses Thema betrachten wir nicht als strategisch, sondern als ein menschliches Interesse. Was in fünf Monaten für Somalia geleistet wurde, könnte als ein heldenhaftes Werk betrachtet werden.“, so Davutoğlu.

Davutoğlu gab bekannt, dass im Juni eine zweite Somalia-Konferenz in İstanbul stattfinden wird.

Internationale Vermittlungskonferenz
Die zweitägige „Internationale Vermittlungskonferenz„ beginnt heute in İstanbul. An der Konferenz werden 26 Staaten und 9 internationale Organisationen und weitere Nichtregierungsorganisationen erwartet.

Die Eröffnung des Konferenz soll von Außenminister Ahmet Davutoğlu, finnischen Außenminister Erki Tuomioja, brasilianischen Außenminister Antonio Patriota und von Präsident der UN-Vollversammlung (UNGA), Nassir Abdulaziz Al-Nasser verwirklicht werden.

Desweiteren werden zahlreiche fachkundige Akademiker, Vertreter der internationalen Organisationen und rund 150 Delegationen und Nichtregierungsorganisationen an dem Treffen teilnehmen. Eines der wichtigsten Themen wird die Lösung der Zypernfrage sein.