In Hamburg leben etwa 1,8 Millionen Menschen, 400 000 von ihnen – mehr als 20 Prozent – haben einen Migrationshintergrund. Von diesen besitzen wiederum 236.000 nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Das möchte Hamburg mit einer Einbürgerungsinitiative ändern.
Die ersten 4.000 von insgesamt 137.000 Bürgern ausländischer Herkunft, die die Voraussetzung für eine Einbürgerung erfüllen, erhalten ab heute Post von Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). Der Bürgermeister wirbt in einem persönlichen Schreiben für die Annahme der deutschen Staatsbürgerschaft.
Bekenntnis zum Staat
„Die Einbürgerung ist viel mehr als ein Verwaltungsakt. Sie ist das Bekenntnis zu unserem Staat und zu unserer Gesellschaft. Wer hier schon länger lebt und die Voraussetzungen erfüllt, sollte auch deutscher Staatsbürger werden, weil nur dann alle Möglichkeiten der Teilhabe bestehen“, sagte Scholz und bezeichnete die Initiative als wichtigen Beitrag zur Integration.
Mit dem deutschen Pass erhalte man zum Beispiel alle staatsbürgerlichen Rechte, insbesondere das volle aktive und passive Wahlrecht. Der Wegfall des aufenthaltsrechtlichen Verfahrens bedeute weniger Bürokratie für den Einzelnen. Und durch das Entfallen zahlreicher Visumspflichten würden Reisen ins Ausland deutlich erleichtert, heißt es in dem Brief des Bürgermeisters.
Einbürgerung im Schulunterricht
Um die Einbürgerung schmackhaft zu machen sollen die regelmäßigen Einbürgerungsfeiern im Rathaus und die Begrüßung durch den Ersten Bürgermeister fortgesetzt werden. Zusätzlich soll es ein persönliches Begrüßungsschreiben des Bürgermeisters an alle Eingebürgerten geben.
Einbürgerung soll künftig auch in der Schule behandelt werden. Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 10 sowie 11 bis 13 sollen anhand eigens dafür entwickelter Unterrichtsmaterialien erfahren, wie, wo und wieso sie sich einbürgern lassen. (hs)