TV-Tipps des Tages

21.11.2011 – Russisch, Kölner Moschee, Ausländerhass, Terror, Türkei, Israel

TV-Tipps des Tages sind: Russisch, bitte!; west.art; Kölner Moscheestreit und kein Ende; frauTV: Rechtsradikale Frauen; Städte in Angst – wie sich Metropolen vor Terror schützen; Berg und Geist: Burhan Öçal; Schummeln für Jesus

Russisch, bitte!
13/30, Ein Sprachkurs für Anfänger – Russisch lernen vom Fernsehsessel aus! Eine nützliche Einführung beispielsweise für Touristen, die nach Russland reisen wollen. 07:45-08:15 • BR-alpha

west.art
Kölner Moscheestreit und kein Ende
Das Projekt der Kölner „Großmoschee“ in Ehrenfeld war von Anfang an umstritten. Auch Rechtspopulisten machten mobil. Aber je weiter der Bau voranschritt, desto mehr Unterstützer fanden sich in der Stadt. Seitdem aber der türkische Religionsverband Ditib dem Architekten Paul Böhm den Auftrag entzogen hat, ist es mit der Ruhe wieder vorbei. In der Öffentlichkeit werden Schuldzuweisungen ausgetauscht. Verhärtete Fronten. west.art fragt die beteiligten Parteien, was aus dem Projekt jetzt noch werden soll.

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Hässlicher Hengsbach – Essen streitet um eine Statue
Er war eine der berühmtesten Personen der Stadt Essen, ja des ganzen Ruhrgebiets. Und deshalb steht ein Abbild von „Ruhrbischof“ Hengsbach seit kurzem überlebensgroß und in Farbe vor dem Essener Dom. Doch die Statue erntet von den Essenern statt Anerkennung vor allem Spott und Häme. Die verantwortliche Künstlerin und das Bistum müssen sich rechtfertigen, auch vor der Familie Hengsbach selbst. In west.art sehen Sie, woran sich der Streit entzündet hat.

„Halt auf freier Strecke“ – Wenn das Leben zu früh endet
Was bedeutet die Diagnose „Gehirntumor“, der Augenblick, der landläufig als Schicksalsschlag bezeichnet wird? Was heißt das? Das Leben lassen? Sterben müssen? Der Film „Halt auf freier Strecke“ handelt vom viel zu frühen Abschiednehmen vom Leben. Filmemacher Andreas Dresen erzählt ein Sterbedrama, so nah an der Realität, von solch emotionaler Wucht, dass einem das Leben wie ein zerbrechlicher Aufenthalt vorkommt. Ein schwer auszuhaltendes Drama. Aber, es ist auch ein Drama um unser Leben willen.

Tom Sawyer – Eine alte Geschichte, hochaktuell
Der Stoff ist alt, sehr alt: 1876 schuf Mark Twain mit „Die Abenteuer des Tom Sawyer“ einen der Klassiker der Jugendliteratur. Seit 1917 wurde der Stoff über ein Dutzend mal verfilmt, jetzt in einer neuen Fassung von der deutschen Regisseurin Hermine Huntgeburth. Für sie ist der Stoff trotz des Alters „zeitlos“, schildert er doch Alltagskonflikte von Kindern und Erwachsenen sowie die Problematik von Außenseitern. Kinostart ist am 17.11. – west.art stellt Ihnen den Film vor.

Cut! Cut! Cut! – Cosima von Bonins Show im Kölner Museum Ludwig
Ein überdimensionaler Stoffhase, der faul auf dem Rücken liegt, ein langnasiger Pinocchio, der auf einem Schiedsrichterstuhl thront – diese und viele andere skurrile Figuren erwarten die Besucher im Museum Ludwig. Unter dem Stichwort „Faulheit“ zeigt Cosima von Bonin ihre sogenannte „Lazy Susan Series“, die zur Eröffnung von anderen Künstlern musikalisch und szenisch begleitet wird. west.art war dabei.

Wie viel Kultur steckt in NRW? – west.art macht den Städtecheck
Den Städten in Nordrhein-Westfalen geht es nicht gut. Fast überall muss gespart und gekürzt werden. Das trifft häufig und meistens zuerst die kulturellen Angebote. Dabei zeigt sich doch gerade hier, wie attraktiv eine Stadt für Bewohner und Besucher ist. west.art hat sich deshalb mal in Bonn, Münster, Siegen, Gelsenkirchen und Bielefeld umgesehen und das Kulturangebot der ausgewählten Städte auf Herz und Nieren geprüft. Den Anfang macht am kommenden Dienstag die ehemalige Landeshauptstadt Bonn.

In die Füße atmen – Schauspielunterricht zum Schmunzeln
Anke Engelke ist nicht begeistert. Davon, dass ihr Ladykracher-Lieblingsschreiber auf dem Weg zum Erfolgsautor ist. „In die Füße atmen“ ist das Erstlingswerk des Kölners Mark Welte als Schriftsteller. Bisher hatte er hauptsächlich Gags für andere geschrieben. Jetzt punktet er mit einem sehr unterhaltsamen Roman über die Abenteuer eines Schauspielschülers. Ähnlichkeiten mit seiner eigenen Geschichte sind natürlich rein zufällig… 10:50-11:30 • WDR

frauTV
Rechtsradikale Frauen
Der rechte Terror schockiert Deutschland. Nach der Aufklärung einer Mordserie an neun Ausländern und einer deutschen Polizistin vermuten deutsche Behörden jetzt eine terroristische Struktur innerhalb der rechten Szene. Einer der Anführer war offensichtlich eine Frau. frauTV hatte allein in diesem Jahr zusammen mit der Journalistin und Buchautorin Andrea Röpke zwei Mal auf die Radikalisierung von Frauen der rechten Szene hingewiesen. Anlässlich der aktuellen Entwicklungen wiederholt frauTV das Stück vom März dieses Jahres, in dem uns Andrea Röpke die Hintergründe der rechten Frauen schildert und erzählt, was es heißt, in der rechtsradikalen Szene zu recherchieren. (Autorin: Janine Stolpe und Andrea Röpke)

Zusammen sind wir stark
1,6 Millionen Alleinerziehende gibt es in Deutschland, 90 Prozent davon sind Frauen. Viele sind auf staatliche Hilfe angewiesen oder verzweifeln daran, Beruf und Kinder unter einen Hut zu bekommen. Acht Frauen mit insgesamt 16 Kindern wollten keine Einzelkämpferinnen mehr sein. Seit knapp zwei Jahren treffen sie sich deshalb regelmäßig und unterstützen sich bei Behördengängen, Fragen rund um den Unterhalt oder einfach auch nur mal beim Babysitten. Das wäre doch auch eine Idee für andere Alleinerziehende, dachten sich die Frauen und schrieben uns einen Brief. Fanden wir auch und lassen die starken Frauen bei frauTV ihre Geschichte erzählen. (Autorin: Eva Schötteldreier)

Sahneschnitten (Folge 3)
Diesmal steht Birgit im Mittelpunkt unserer „Sahneschnitten“-Reihe. Sie fühlte sich mit Anfang 50 einfach nicht mehr wohl in ihrem Körper. Jetzt, nach gut vier Monaten Training und Körperbewusstseinsschulung mit den Experten der Sporthochschule Köln, ist sie begeistert. Sie hat ihre Ernährungsgewohnheiten geändert, ihre Fitness trainiert – und ohne zu hungern ganz nebenbei ordentlich abgenommen. In frauTV erzählt sie, wie gut ihr das Sahneschnittenprogramm bekommt. (Autorin: Ines Jacob)

Buchtipps mit Christine Westermann. 11:30-12:00 • WDR

Städte in Angst – wie sich Metropolen vor Terror schützen
New York, London, Madrid – und Oslo. Mit jedem terroristischen Anschlag wächst die Angst und das Bedrohungsgefühl in den Großstädten. Denn Städte sind – trotz aller Sicherheitsvorkehrungen – verwundbar und die Menschen in ihnen schutzlos. Wie verändert die Angst vor dem Terror das Lebensgefühl der Großstädter? – Canary Wharf in London, Finanzdistrict

New York, London, Madrid – und Oslo. Mit jedem terroristischen Anschlag wächst die Angst und das Bedrohungsgefühl in den Großstädten. Denn Städte sind – trotz aller Sicherheitsvorkehrungen – verwundbar und die Menschen in ihnen schutzlos.

Mit jedem Anschlag werden die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt: neue Gesetze, mehr Überwachung von Menschen, Geld- und Warenstömen, durch Kameras, die Erfassung biometrischer Daten und eine immer dichtere Sicherheits-Architektur. In New York kam der Angriff aus der Luft, in London mit der U-Bahn, in Oslo per Auto und Boot, doch wo und wie wird der nächste erfolgen?

Symbolhafte Orte sind potenzielle Ziele: das Brandenburger Tor in Berlin als Magnet für Touristen und direkt nebenan die amerikanische Botschaft? Der Reichstag? Der Hauptbahnhof? Wer eine Gesellschaft treffen will, greift Städte an – in ihrem Alltag. Denn Städte sind – trotz aller Sicherheitsvorkehrungen – verwundbar und die Menschen in ihnen schutzlos. Wie verändert die Angst vor dem Terror das Lebensgefühl der Großstädter? Kameras, Sensoren und Computer geben Sicherheit, doch sie beobachten auch jeden unserer Schritte, können auf „Abweichungen vom Normalen“ achten. Der britische Stadtforscher Stephen Graham, Autor von „Städte, Krieg und Terrorismus“, befürchtet eine Militarisierung des städtischen Raums und einen regelrechten Daten-Tsunami, der unkontrollierbar ist und alle erfasst.

Geht unsere individuelle Freiheit in der Stadt verloren, wenn aus Sicherheitsüberlegungen der Alltag in ihr lückenlos überwacht wird? Ändert sich unser Gefühl von „Freiheit“ und verstehen wir „Privatheit“ in Zukunft anders?

„Städte in Angst“ zeigt, wie sich das Leben in der Stadt durch die Bedrohung verändert. Sinnlich erfahrbar wird die zerbrechliche Balance zwischen unserem Bedürfnis nach Sicherheit und dem Wunsch nach Freiheit.

Dokumentation von Dagmar Brendecke und Walter Brun. 21:00-21:45 • RBB Berlin, RBB Brandenburg

Berg und Geist: Burhan Öçal
Gespräch/Diskussion (Gesellschaft – Lebensstile/-entwürfe) – Film von Beat Kuert und Michael Lang – Der türkisch-schweizerische Perkussionist und Lautenist Burhan Öçal zählt in den Bereichen Jazz und Worldmusic zu den bedeutenden Interpreten der Gegenwart. In der Türkei ist er auch als Sänger und Schauspieler erfolgreich. 1953 im türkischen Kirklareli als Sohn eines Kinobetreibers und Amateurschlagzeugers geboren, übersiedelte er 1977 in die Schweiz. Ab Ende der 1970er Jahre arbeitete er länger in den USA. Öçal ist weltweit als Solist sowie Bandleader unterwegs und spielte als Gastmusiker mit Stars wie Sting, Joe Zawinul, Pierre Favre und Steve Swallow zusammen. Er machte aber auch Abstecher in die klassische Musik, etwa bei Produktionen mit Werken von Johann Sebastian Bach. Beat Kuert und Michael Lang haben Burhan Öçal im Engadiner Dorf Ftan besucht. Das kleine Bergdorf am Albula ist sowohl Erholungsort als auch Inspirationsquelle für den mittlerweile überwiegend in Istanbul wohnhaften Künstler. Er schildert sein Verhältnis zur Bergwelt, die emotionale Verbundenheit zur Schweiz und seine Philosophie als unabhängiger Künstler und Brückenbauer zwischen den Kulturen. 22:30-23:00 • 3sat

Schummeln für Jesus
Spielfilm – Der neunjährige Nizar, ein palästinischer Junge, ist eher Einzelgänger und wird von Gleichaltrigen gemieden. Zum diesjährigen Osterfest entscheidet Nizar, dass er es mit den Dorfkindern im traditionellen Ostereierspiel aufnehmen will…

Sein Ziel ist es, so viele Eier wie möglich zu gewinnen und diese dann in der Dorfkirche Jesus zu opfern. Aber das Ei von Nizar ist „Mashmaa“, ein getürktes Ei, das er entgegen den Spielregeln im Innern mit Wachs gefüllt hat. Nur er und Jesus kennen das Geheimnis. Ob sein Plan gelingt?

Hintergrundinformationen:
Firas Khoury wurde 1982 als Palästinenser in Israel geboren. Er machte seinen Abschluss an der Filmhochschule der Universität Tel Aviv. 2006 drehte er unter anderem die Kurzfilme „Hit Man“ und „Islamic“. Im Februar 2008 nahm er am Talentcampus der Berlinale für junge Regisseure teil. Im gleichen Jahr gewann er den ersten Preis beim Drehbuchwettbewerb des Internationalen Studentenfilmfestivals in Tel Aviv für sein Drehbuch zum Film „Low Profile“. „Schummeln für Jesus“ ist sein bislang neuester Film. 23:50-00:25 • arte