TV-Tipps des Tages

18.08.2011 – Sicherheit, Islam, Religion, Migranten, Türkisch, Irakkrieg

TV-Tipps des Tages sind: Kunstraum: Wolfram Kastner „Sicherheit und Frieden“; Stationen.Dokumentation: Gesichter des Islam – Männer und Frauen, Glaube und Kultur, Frieden und Gewalt, Wissen und Fortschritt; Deutsch Klasse; Türkisch für Anfänger; Im Tal von Elah

Kunstraum
Wolfram Kastner „Sicherheit und Frieden“ – „Das ist doch die beste Kunst, die sich mit der Wirklichkeit beschäftigt, sich nicht zurücklehnt ins warme Atelier und dort Ölbilder für das Kanape des Bankdirektors malt, sondern die an die Öffentlichkeit tritt …

… und so weithin sichtbar ist für die Bevölkerung.“

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Wolfram Kastner bezieht mit seinen Arbeiten konkret Stellung zu aktuellen Fragen des Zeitgeschehens. Er spitzt mit seinen Aktionen Fragestellungen zu, wie beispielsweise die des Schutzes Deutschen Kapitals im Ausland durch eine symbolische Bewachung der Commerzbank in voller Kriegsmontur. Oder er nimmt Stellung zum Afghanistan-Konflikt, indem er den von Karl Valentin gezeichneten Friedensengel von 1915 als lebendige Skulptur auf einem Leiterwagen während der Münchner Sicherheitskonferenz durch die Innenstadt zieht. (09:30-09:45 • BR-alpha)

Stationen.Dokumentation
2/4, Gesichter des Islam – Männer und Frauen – „Gesichter des Islam“ ist eine vierteilige filmische Reise durch die Welt von 1,5 Milliarden Muslimen – Begegnungen mit Menschen und ihrem Glauben zwischen Tradition und Moderne.

„Gesichter des Islam“ zeigt überraschende Einblicke in Lebensalltag und Überzeugungen muslimischer Gemeinschaften.

„Männer und Frauen“ zeigt Musliminnen und Muslime und das Selbstverständnis der Geschlechter in Marokko, Deutschland und Saudi-Arabien. In der Königsstadt Fés erlebt das Filmteam eine traditionelle Hochzeit, die Ehe gilt nach wie vor als verpflichtende islamische Lebensform. In Duisburg verblüfft Zerah Yilmaz, Leiterin der Begegnungsstätte der neuen Moschee in Marxloh, mit offenen Worten. In Saudi-Arabien analysiert die Studentin Maram Taibah scharfsinnig die Rolle der Frauen zwischen Ausgrenzung und Neudefinition, während im neuen Dialogzentrum des Königs junge Männer und Frauen in vorsichtigen Kontakt treten. Beim Jahrestreffen der Muslimischen Jugend Deutschland diskutieren junge Leute im hessischen Bad Orb Fragen von Beziehung und Religion. Der Islamwissenschaftler Tariq Ramadan spricht in London über die Rolle von Frauen und Männern im Islam. In Fés erlebt das Filmteam beim Hammelmarkt und in einem Stadthaus das traditionelle Opferfest, hört vom ersten Studiengang für weibliche Seelsorger, „Mourchidas“, begleitet die junge Designerin Faouzia Choukri als Chefin von sechs Männern und als gehorsame Tochter. Unweit der 1.000 Jahre alten Moschee lassen die HipHopper der Gruppe F’assi – gläubige und in ihre Familien integrierte junge Leute – ihre Beats durch die Gassen schallen. In einem Haus für ledige Mütter in Casablanca zeigt sich eine besonders harte Seite der Lebensrealität muslimischer Frauen. (11:45-12:30 • BR)

Gesichter des Islam
1/4, Glaube und Kultur – Die erste Folge spürt den religiösen Grundlagen und der Vielfalt der muslimischen Welt nach – von der laizistischen Türkei über das fundamentalistische Saudi-Arabien bis nach Indonesien mit seinem bunten Mix an Religionen.

Die „Fünf Säulen des Islams“ haben alle gemeinsam: Glaubensbekenntnis, Gebet, Fasten, das Almosengeben und die Pilgerfahrt nach Mekka. Daneben herrscht Vielfalt: In Istanbul beginnt eine junge Familie den Tag mit dem Einkauf des festlichen Prinzengewandes für die Beschneidung des dreijährigen Sohnes Efe. Wir erleben junge Rockmusiker zwischen Glauben und Selbstverwirklichung. In der Wüste Saudi-Arabiens pflegen Beduinen, wie zu Zeiten des Propheten, das einfache Leben der Kamelzüchter. In Mekka umrunden Pilger die Kaaba, den zentralen Ort der Muslime, und in Indonesien führt die Schwester des Sultans von Cirebon durch die Feierlichkeiten zum Geburtstag des Propheten. In Istanbul leitet die Architektin Nilgün Olgun die Restaurierungsarbeiten in der prächtigen Süleymaniye-Moschee, und in einer religiösen Eliteschule üben sich Halbwüchsige in Anzug und Krawatte in Koranrezitation, büffeln Englisch und pauken moderne Naturwissenschaften. (13:55-14:40 • arte)

Gesichter des Islam
3/4, Frieden und Gewalt – Wichtige muslimische Intellektuelle wie Tarik Ramadan oder der jüngst verstorbene Nasr Abu Zeyd beschäftigen sich mit historischen, sozialen und religiösen Aspekten im Verhältnis des Islams zur Gewalt.

In einem Istanbuler Tonstudio erhebt die verschleierte Künstlerin Habibe ihren Klageruf gegen Gewalt, und der Meisterkalligraph Hüseyn Kutlu erklärt die Grundaussagen des Korans anhand seiner Entstehungsgeschichte.

In England stellt sich Scheich Tahir-ul-Qadri mit der Veröffentlichung einer 600-seitigen Fatwa dem islamischen Terrorismus entgegen und Streetworker arbeiten mit jungen Männern, die in den Extremismus abzudriften drohen. In Indonesien besuchen wir junge Schülerinnen und Schüler eines religiösen Internats, dessen Leiter sich aus tiefstem Herzen dem indonesischen Prinzip der Toleranz und des gegenseitigen Respekts verpflichtet fühlt. (15:25-16:05 • arte)

Gesichter des Islam
4/4, Wissen und Fortschritt – „Wissen und Fortschritt“ aus der Reihe „Gesichter des Islam“ reist nach Andalusien, Ägypten und Indonesien. So ist das goldene Zeitalter von Kultur und Wissenschaft des Islams z. B. noch heute in Córdoba mit der Moschee-Kathedrale lebendig.

Der spanische Konvertit Antonio Romero leitet auf seiner Finca zwischen Araberpferden und einer wertvollen Handschriftensammlung eine islamische Bildungsstätte, und in Granada tönen die jahrhundertealten Klänge der Andalusi-Musik durch die Gassen der arabischen Altstadt.

In Kairo und Alexandria geht es um das Ringen des muslimischen Ägyptens, traditionsverhaftete Religion und zukunftsträchtige Bildung in Einklang zu bringen. In Kairo führt der junge Imam Abdallah eine der ältesten Moscheen der Altstadt wie eine Begegnungs- und Bildungsstätte. Der ägyptischen Nobelpreisträger Ahmet Zewail fordert bei einem öffentlichen Auftritt neue Anstrengungen in Politik und Bildungswesen.

Im indonesischen Jakarta geht es beim „Islamic Banking“ darum, aus den Traditionen des Islams neue Akzente in der Wirtschafts- und Finanzwelt zu setzen. (16:05-16:50 • arte)

Deutsch Klasse
5/13, Hello Africa – Planet Schule – In der Fernsehserie begleiten wir Migranten in ihrem Alltag – vom Arbeitsamt bis zum Zahnarzt. In der didaktischen Fassung (Sprachprogramm) erklären die Hauptdarsteller der Serie spielerisch die deutsche Sprache. (19:00-19:30 • BR-alpha)

Türkisch für Anfänger
(43) Die, in der Oma ohnmächtig wird – Oma Öztürk kommt auf einen Überraschungsbesuch vorbei. Dummerweise steht Yagmur ohne Kopftuch vor ihr und Oma fällt ersteinmal spontan in Ohnmacht.

Oma Öztürk ist entsetzt und macht Metin Vorwürfe, seine Kinder völlig falsch erzogen zu haben, sie sind einfach keine Türken mehr. Yagmur hält den Druck nicht aus, flippt aus und betrinkt sich. Oma ist sich sicher, dass das alles Metins Schuld ist. Während Metin hilflos ist, rettet Costa die Situation: Er macht Yagmur einen rührenden Heiratsantrag. (22:30-22:55 • BR)

Im Tal von Elah
Spielfilm – Den Irakkrieg hat der junge US-Soldat Mike Deerfield überlebt, seit seiner Rückkehr in die Heimat wird er allerdings vermisst. Sein Vater Hank, hochdekorierter Vietnamveteran, begibt sich auf die Suche, doch auf Mikes Armeestützpunkt in New Mexico trifft er auf eine Mauer des Schweigens. Die Vorgesetzten seines Sohnes behindern die Ermittlungen, und die Kameraden, die mit ihm im Irak waren, haben offenbar etwas zu verbergen. Mit Hilfe der jungen Polizistin Emily Sanders deckt Hank ein schreckliches Geheimnis auf, das seine Weltsicht und seine bisherige Einstellung zu militärischen Auseinandersetzungen auf den Kopf stellt.

Paul Haggis‘ starker Film zeigt Amerika im Krieg mit sich selbst. Tommy Lee Jones, Charlize Theron und Susan Sarandon spielen die Hauptrollen in diesem ungewöhnlichen Thriller um den Tod eines Soldaten nach dessen Irak-Einsatz.

Hank Deerfield (Tommy Lee Jones), bibelfester Patriot und Vietnamveteran, hat für die „Verteidigung der Demokratie“ bereits vor Jahren einen Sohn bei einem US-Militäreinsatz verloren. Nun wird auch sein zweiter Sohn Mike (Jonathan Tucker), gerade erst aus dem Irakkrieg zurück, auf der Basis vermisst. Es stellt sich heraus, dass Mike erstochen, zerstückelt und verbrannt wurde. Man vermutet einen Mord im Drogenmilieu, doch alles deutet daraufhin, dass das Militär den Fall vertuschen will. Mit tatkräftiger Unterstützung der jungen Beamtin Emily Sanders (Charlize Theron) bewirkt Hank jedoch, dass die Ermittlungen in den Zuständigkeitsbereich der regulären Polizei fallen. So kann der pensionierte Militärpolizist eigene Recherchen anstellen und bald eine ganze Serie von Schlampereien unfähiger Kollegen aufdecken. Seine bis dahin ungebrochene, von latentem Rassismus geprägte Haltung kommt aber erst ins Wanken, nachdem er irrtümlich einen mexikanischen Gefreiten verdächtigt und halb totgeschlagen hat. Nicht nur durch detektivische Arbeit, sondern durch die Infragestellung seines Patriotismus und die gemeinsame Trauerarbeit mit seiner Frau (Susan Sarandon) kommt er der schmerzlichen Wahrheit auf die Spur.

Paul Haggis, dessen Regiedebüt „L.A. Crash“ gleich zwei Oscars gewann, inszenierte diese gelungene Mischung aus Heimkehrerdrama und Thriller nach einer wahren Begebenheit. Der engagierte Film thematisiert den Irakkrieg, der sich entgegen der Versprechungen von Politikern und Generälen nicht als saubere, „chirurgische Operation“ erwies. Für sein bewegendes Porträt eines hartnäckigen US-Amerikaners, der beide Söhne durch Kriege verlor, wurde Hauptdarsteller Tommy Lee Jones für den Oscar nominiert. In weiteren Rollen Charlize Theron und Susan Sarandon.

Als käuflicher Antiheld überzeugt George Clooney in Tony Gilroys sechsfach Oscar-nominiertem Anwaltsthriller „Michael Clayton“, dem nächsten Beitrag zum SommerKino im Ersten – neben Clooney spielen Tilda Swinton, Sydney Pollack und Tom Wilkinson. (22:45-00:35 • Das Erste (ARD[/efn_note]