Baden-Württemberg

Zuwanderung kompensiert Geburtendefizit

Baden-Württembergs Einwohnerzahl erreicht einen neuen Höchststand. Die Zuwanderung aus dem Ausland kompensiert das immer größer werdende Geburtendefizit. Mittel- bis Langfristig wird aber prognostiziert, dass auch Zuwanderung nicht ausreichen wird.

Die Einwohnerzahl Baden-Württembergs ist im Jahr 2010 um etwa 9 000 Personen auf rund 10 753 900 Einwohner angestiegen. Damit hat die Einwohnerzahl einen neuen Höchststand erreicht, nachdem die Bevölkerungszahl in den beiden Jahren zuvor noch zurückgegangen war, erklärte die Präsidentin des Statistischen Landesamtes, Dr. Carmina Brenner, am vergangenen Freitag in Stuttgart.

Zuwanderung aus dem Ausland
Zwar hat sich das Geburtendefizit von knapp 7 900 Personen im Jahr 2009 auf zuletzt 8 100 nochmals leicht vergrößert. Gleichzeitig hat sich aber auch der Wanderungsgewinn, also die Differenz zwischen Zu- und Fortziehenden, überraschend deutlich erhöht: 2009 lag das Wanderungsplus lediglich bei 3 400 Personen, im vergangenen Jahr sind immerhin 17 300 Personen mehr nach Baden-Württemberg zu- als fortgezogen.

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Hauptursache für den Wanderungsgewinn waren Zuzüge aus dem Ausland. Laut dpa kamen vor allem aus Rumänien, Polen und Bulgarien tausende Neubürger. In der Wanderungs-Bilanz gegenüber anderen Bundesländern dagegen hat Baden-Württemberg ein leichtes Minus von 1.600 Menschen. So zogen mehr Menschen nach Bayern und Berlin als von dort kamen. Und auch gegenüber den Nachbarländern Schweiz (minus 3.800) und Österreich (minus 700) stellten die Statistiker einen Wanderungs-Verlust fest.

Rückgang prognostiziert
Insgesamt wird für die nächsten zwei Jahre aber weitere Steigerung der Zuwanderung prognostiziert. Grund hierfür sei die vollständige Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes seit dem 1. Mai für Bürger von acht osteuropäischen Staaten.

Mittel- und langfristig erwartet das Statistische Landesamt aber, dass die Einwohnerzahl im Südwesten zurückgehen wird. Denn aufgrund der Altersstruktur der Bevölkerung – immer mehr ältere stehen immer weniger junge Menschen gegenüber – wird sich das Geburtendefizit stetig vergrößern. Die zu erwartenden künftigen Wanderungsgewinne werden dann aller Voraussicht nach das deutlich steigende Geburtendefizit nicht mehr kompensieren können. (etb)