Dritter AKP Sieg in Folge

Wahlergebnisse Türkei 2011

Den ersten Hochrechnungen zufolge hat die AKP um Recep Tayyip Erdoğan zum dritten Mal in Folge die Wahlen in der Türkei gewonnen (52,3 Prozent). Die CHP kommt auf 23,4 Prozent, die MHP auf 13,4 Prozent.

Sonntag, 12.06.2011, 17:37 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 17.06.2011, 4:13 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Wie erwartet hat die Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung (AKP) mit Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan an der Spitze die türkischen Parlamentswahlen gewonnen. Die AKP kann den ersten Hochrechnungen zufolge zum dritten Mal in Folge alleine regieren. Im Vergleich zu den Vorwahlen im Jahre 2007 (46,6 Prozent / 341 Sitze) konnte die AKP um 5,7 Prozent zulegen und kommt auf 52,3 Prozent und 331 Sitzen.

Keine Zweidrittelmehrheit für Erdoğan
Die erhoffte Zweidrittelmehrheit scheint die AKP den ersten Hochrechnungen zufolge dennoch nicht geschafft zu haben. Grund ist Devlet Bahçeli und seine Partei der Nationalistischen Bewegung (MHP). Sie haben mit 13,4 Prozent die Zehnprozenthürde und damit den Sprung in das Parlament geschafft. Bei den Wahlen zuvor konnte die MHP noch 14,3 Prozent der Wähler für sich gewinnen und muss nun einen Verlust von 0,9 Prozent hinnehmen. Hätte die MHP die Zehnprozenthürde nicht geschafft, hätte Regierungschef Erdoğan eine neue Verfassung praktisch im Alleingang in Kraft setzen können.

___STEADY_PAYWALL___

Damit dürften zahlreiche Experten erleichtert sein. Aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs der Türkei in den beiden Legislaturperioden zuvor wünschte man Erdoğan einen deutlichen Wahlsieg. Allerdings war auch die Sorge groß, dass er er mit einer Zweidrittelmehrheit zu mächtig wird und die Demokratie einen Schaden nimmt.

CHP mit leichten Gewinnen
Die Republikanische Volkspartei (CHP) um Kemal Kılıçdaroğlu hat im Vergleich zu den Vorwahlen (20,88 Prozent / 99 Sitze) 23,4 Prozent der Wähler von sich überzeugen können und stellt mit leichten Gewinnen erneut die Opposition im türkischen Parlament.

Zahlreiche unabhängige Kandidaten, die größtenteils aus dem Osten der Türkei kommen, werden ebenfalls im Parlament vertreten sein. Sie kommen insgesammt auf 6,6 Prozent und ziehen voraussichtlich mit 28 Kandidaten in das Parlament ein. (bk)
Ausland Leitartikel

Zurück zur Startseite
MiGLETTER (mehr Informationen)

Verpasse nichts mehr. Bestelle jetzt den kostenlosen MiGAZIN-Newsletter:

UNTERSTÜTZE MiGAZIN! (mehr Informationen)

Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.

MiGGLIED WERDEN
Auch interessant
MiGDISKUTIEREN (Bitte die Netiquette beachten.)

  1. Sven sagt:

    Na toll… mal abwarten, was jetzt kommt…

  2. Hidemann sagt:

    Immerhin keine Zweidrittelmehrheit!

  3. seytan sagt:

    was soll denn kommen?

    tatsache ist doch, das erdogan in den vergangenen 8 jahren das land modernisiert und vorwärts gebracht hat in einem maße wie es seit kemal atatürk niemandem gelungen ist. da kann man (wenn man denn die verhältnisse im land vor erdogan kannte und mit heute vergleichen kann) nur sagen: herzlichen glückwunsch herr erdogan und weiter so!

  4. orhan sevin sagt:

    Ich hoffe erdoğan wird dem nächst wieder gewählt und danach nocheinmal und danach nochmal.wenn alle so wie er wären dann műsste ich nicht in einem fremden land leben.die tűrkei braucht so ein ministerprästent vielleicht kőnnen irgendwan meine kinder in der tűrkei leben!!ich hoffe tűrkei macht weiter so.ich glaube an unsere gesellschaft ,weil sie immer die richtige wahl treffen „erdoğan“

  5. sevim sagt:

    Warum muß man den im Ausland leben? nur weil man glaubte man wird hier reich? Ansonsten leben Millionen Menschen in der Türkei und es geht ihnen nicht schlecht. Schlecht geht es der Türkei erst seit erdogan da ist, lasst euch nicht blenden!

  6. serhat sagt:

    JUHUUUUUU Wir haben Shariatische-Diktatur gewählt. Der Wille des türkischen Volkes scheint die Demokratie nicht mehr zu wollen.

    Bald haben wir ein totalitäres fundamentalistisch islamisches Regime in der Türkei

    Herzlichen Glückwunsch

  7. BlauerBär sagt:

    „vielleicht kőnnen irgendwan meine kinder in der tűrkei leben!!“

    Das hoffen wir alle.

  8. Ismail Gün sagt:

    Vatana Millete hayirli olsun.

  9. Elif sagt:

    @orhan sevin

    Ich hoffe, dass nicht erst ihre Kinder in der Türkei leben werden, sondern dass Menschen wie Sie, so bald wie möglich in die Türkei auswandern.

    Es könnte eine Art Austausch werden.
    AKP-Anhänger verlassen Deutschland und moderne, nicht-religiöse, türkische Akademiker wandern hier ein.

    Ich bin Kemalistin und finde es schlimm genug, dass ein Land, welches von Atatürk gegründet wurde, nun von der AKP regiert wird.
    Daher verschonen Sie Menschen wie mich bitte mit Ihrer Ideologie wenigstens ausserhalb der Türkei!

    Nach der heutigen Wahl wollen viele gebildete, westlich denkende Türken die Türkei verlassen. Die Elite verlässt das Land und übrig bleiben die Rückständigen und die Schleimer (letztere denken nur an ihren eigenen Profit, sprich GELD).

    Erdogan ist wie Putin und wird sich in Zukunft immer mehr wie ein Diktator verhalten (Er tut es ja jetzt schon). In türkischen Gefängnissen sitzen Leute wie Tuncay Özkan ohne jegliche Anklage im Gefängnis, nur weil sie in Opposition zu Erdogan gegangen sind. Er hat eigene Fernsehsender, die keinerlei Kritik über ihn äussern. Wer es trotzdem wagt, ihn zu kritisieren, wird suspendiert oder gleich ins Gefängnis gesteckt.

    Niemand traut sich ihn zu kritisieren. Man merkt richtig, wie Journalisten Angst vor ihm haben?
    IST DAS DEMOKRATIE ?

  10. Elif sagt:

    ……in Zukunft werden AKP-Wähler merken, welchen Fehler sie begangen haben. Doch dann wird es zu spät sein.

    Die Türkei wird unter Erdogan grosse innenpolitische (Bürgerkrieg zwischen Kuden und Türken evt. sogar zwischen Aleviten und Sunniten) und aussenpolitische (Beziehungen zu Israel) Probleme bekommen.

    In wirtschaftlicher Hinsicht wird das Land wie Griechenland enden. Wenn man etwas von Wirtschaft versteht, weiss man, dass in nicht allzuweiter Ferne der wirtschaftliche Zusammenbruch der Türkei bevorsteht.

    Fethullah Gülen (wenn er überhaupt noch am Leben ist), wird demnächst sicherlich auch in die Türkei zurückkehren (so wie seinerzeit Ayatollah in den Iran).

    Schöne Aussichten sind das!
    Ich will nicht mal mehr meinen Urlaub in der Türkei verbringen. Selbst in Urlaubsorten wie Akcay laufen inzwischen Frauen herum, die man früher eher den arabischen Ländern zugeordnet hätte.

    Ganz am Ende, wenn Erdogan ausgedient hat, werden ihn die Amerikaner genauso absetzen, wie sie es mit anderen politischen Führern des Nahen Ostens gemacht haben.
    Erdogan und seine Sippschaft, so wie enge Mitarbeiter, werden dann samt ihrer Milliarden ins Ausland fliehen. Seine Kinder sind ja bereits in den USA und bauen dort ihr Leben auf.

    Die USA benutzen Erdogan ledeglich für ihre eigenen Interessen, wie z.B. die Neugestaltung des Nahen Ostens ( Greater Middle East Project).

    ICH BIN FROH, DASS ICH DIE DEUTSCHE STAATSANGEHÖRIGKEIT HABE.
    Ich werde definitiv einen deutschen Mann heiraten und meine Kinder hier grossziehen.

    Die Türkei ist ab heute für mich gestorben!!!