TV-Tipps des Tages

15.05.2011 – Integration, Religion, Kroatien, Serbien, Palästina, Nazi

Die TV-Tipps des Tages sind: Cosmo TV; Evangelischer Gottesdienst; Das gelobte Land – Ein sibirisches Utopia; Windrose; Vor 30 Jahren: Neuland aus der Steppe; Theodor; Casting in Palästina; Zum Nazi verdammt

Cosmo TV
Integration geht jeden etwas an, ob im Beruf, in der Schule oder unter Nachbarn. Deshalb ist Cosmo TV ein Magazin für alle, Zugewanderte und Deutsche. (07:30-08:00 • SWR BW, SWR RP, SWR SR)

Evangelischer Gottesdienst
Durch den Auslandseinsatz in Afghanistan steht die Bundeswehr vor völlig neuen Herausforderungen. Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg ist Deutschland in Kampfeinsätze verwickelt, in denen deutsche Soldaten andere töten und selbst verwundet oder getötet werden können. Der Krieg in Afghanistan hat dabei nicht nur zu einer neuen friedensethischen Diskussion in der Heimat geführt, er ist auch ein Einschnitt für die Militärseelsorge.

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Der heutige ZDF-Gottesdienst findet in der Abflughalle des Militärflughafens statt, wo die Soldaten in den Einsatz aufbrechen und Monate später wiederkehren. Hier verabschieden sie sich von ihren Familien, die mit ihren Sorgen zurück bleiben. Welche Fragen und Ängste bewegen die Soldaten? Wie ist die Haltung der Militärseelsorge, wenn sie versucht, den Männern und Frauen bei ihren Einsätzen zur Seite zu stehen?

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Präses Nikolaus Schneider, hält die Predigt. Im Gottesdienst schildern Soldaten ihre Erfahrungen, Militärpfarrer Ernst Raunig ist für die Liturgie zuständig. Für die musikalische Gestaltung sorgt der Bundeswehrchor Wahn unter Leitung von Markus Wolters und ein Bläserquintett des Musikkorps der Bundeswehr unter der Leitung von Uwe Berning. (09:30-10:15 • ZDF)

Das gelobte Land – Ein sibirisches Utopia
Sie kommen aus Russland, Deutschland, Belgien oder China – rund 5.000 Menschen sind mittlerweile dem Ruf Vissarions gefolgt.

So nennt sich der frühere Metallarbeiter und Verkehrspolizist Sergej Torop, der 1991 ein Erweckungserlebnis hatte und sich als Religionsgründer der „Kirche des letzten Testaments“ und „Jesus Sibiriens“ versteht. Seit 1995 schart er im südlichen Sibirien, kurz vor der mongolischen Grenze, Anhänger um sich. (09:45-10:15 • PHOENIX)

Windrose
Themen u.a.: Serbien: Wo steckt der Kriegsverbrecher Mladic?; Frankreich: Airbus – Mit Teamwork auf Erfolgskurs; Griechenland: Die letzten Fischer von Athen; Singapur: Der „Asian-Pastry-Cup“ – Zuckersüße Meisterwerke

Serbien: Wo steckt Mladic? Die USA feiern ihren Triumph. Endlich haben sie ihren Staatsfeind Nummer eins, Osama bin Laden, besiegt. Andere Länder sind da längst noch nicht so weit. In Serbien läuft die Suche nach dem Kriegsverbrecher Mladic seit Jahren nur schleppend. Für die „Windrose“ ein Grund, Nachforschungen anzustellen.

Frankreich: Mit Teamwork auf Erfolgskurs – Europäische Zusammenarbeit ist ein Grundpfeiler für den Erfolg von Airbus. Das funktioniert nur dank guter Zusammenarbeit, Teamwork ist vor allem bei den kreativen Köpfen der 15 europäischen Standorte angesagt.

Griechenland: Die letzten Fischer von Athen – Jeden Tag gibt es neue Horrormeldungen zur Finanzkrise in Griechenland, sogar Spekulationen über den Ausschluss des Landes aus der Eurozone machen die Runde. Die Preise im Land steigen derweil weiter, selbst einfache Lebensmittel wie Fisch werden immer teurer. Für die Fischer von Athen eine Katastrophe.

Singapur: Zuckersüße Meisterwerke – Der kleine Stadtstaat nahe Indonesien lockt alle zwei Jahre Konditoren aus ganz Asien zu einem zuckersüßen Wettbewerb, dem „Asian-Pastry-Cup“. Dort entstehen immer wieder wahre Meisterwerke aus Schokolade und Zucker.

Die Windrose ist ein moderiertes Auslandsmagazin, das sich mit aktuellen politischen Themen und mit Hintergründen über Land und Leute beschäftigt. Internationale Journalisten weisen auf politische und kulturelle Besonderheiten von Ländern und Regionen hin. (16:05-16:30 • MDR Sachsen, MDR Sachsen-Anhalt, MDR Thüringen)

Vor 30 Jahren: Neuland aus der Steppe
In der zweitgrößten Sowjetrepublik Kasachstan, einer Steppenlandschaft, die sich südöstlich des Ural-Gebirges über Tausende von Kilometern erstreckt, siedeln heute fast eine Million Deutsche.

Es sind die Nachfahren der Deutschen, die vor 200 Jahren nach Südrussland gingen und zwischen der Oktober-Revolution und dem Kriegsausbruch in einer eigenen, autonomen Sowjet-Republik an der Wolga lebten. Von Stalin nach Sibirien und Kasachstan zwangsevakuiert, blieb ihnen die Rückkehr an die Wolga bis zum heutigen Tage versagt. (16:15-17:00 • PHOENIX)

Theodor
Themen u. a.: Bleibt der Stadtumbau in Luckenwalde unvollendet? Brandenburgische Städte bangen um Förderung durch die Bundesregierung; Oberlinhaus macht Burghotel in Belzig zum Integrationsprojekt; Der gute Geist der Bücherstadt Wünsdorf – Gerhard Gollan aus Schleswig-Holstein ist Investor und Mäzen zugleich; Fontanes Besuch im Grünen Wald – „Theodor“-Tour nach Dreilinden (18:03-18:28 • RBB Berlin, RBB Brandenburg)

Casting in Palästina
Fernsehfilm – Auf der Suche nach palästinensischen Schauspielern für ein in Gaza geplantes Nationaltheater reist der Filmemacher Ahmad mit einem Kameramann und einer Journalistin in die Flüchtlingslager von Jordanien, Syrien und dem Libanon.

Der Regisseur Ahmad plant, ins Ausland zu flüchten, weit weg von den unüberwindbaren Schwierigkeiten des Lebens in Palästina. Auf die Bitte seines Freundes Abou Jamil, Direktor des sich noch in Planung befindlichen Palästinischen Staatstheaters, hin, willigt er ein, in den Flüchtlingslagern von Jordanien, Syrien und dem Libanon nach palästinensischen Schauspielern zu suchen.

Begleitet von dem Kameramann Loumir und Bissan, der Journalistin eines zerstörten palästinensischen Fernsehsenders, beginnt für Ahmad eine lange Reise durch die palästinensischen Flüchtlingslager in Jordanien, Syrien und dem Libanon. Ständig werden sie durch finanzielle Engpässe, neue penible Grenzblockaden und massive Feindseligkeiten aufgehalten.

Während der ungewöhnlichen Castings, in denen die Kandidaten aufgefordert werden, den Begriff „Wartezeit“ darzustellen, wird der Rohbau des Theaters von der israelischen Armee in Gaza bombardiert. Auch diese nur symbolische Hoffnung scheint am Boden zerstört. Ahmad erkennt, dass das Warten nicht nur Schicksal der Flüchtlinge, sondern auch sein eigenes ist …

Autor und Regisseur Rashid Masharawi wurde 1962 im Flüchtlingslager Shati im Gaza-Streifen geboren. Er ist der einzige Filmemacher, der in den 80er und 90er Jahren in Palästina arbeitete und das Leben in den Lagern in Dokumentar- und Spielfilmen beschrieben hat. Trotz der schwierigen Bedingungen lebt er heute in Ramallah, denn er sagt selbst, sein Thema sei das Leben in Palästina und das könne er nur dokumentieren, wenn er in seiner Heimat bleibe.Mit „Curfew – Die Ausgangssperre“, seinem ersten Spielfilm, gewann er 1994 in Cannes den Unesco-Preis und auf dem Filmfestival „Cinéma Méditerranéen Montpellier“ die Antigone d’Or, den Kritiker- und Publikumspreis. Masharawi thematisiert in seinen Arbeiten den palästinensischen Alltag – „das Filmen der Intifada überlasse ich gerne CNN“. Er wehrt sich dagegen, palästinensisches Kino allein unter dem Blickwinkel der Opposition gegen Israel zu sehen. Für seine Dokumentar- und Spielfilme erhielt Rashid Masharawi zahlreiche Preise. So wurde die ARTE-Koproduktion „Ticket nach Jerusalem“ (2002) bei den Film-Festivals in Kairo, Genf, Amien, Rom und Brüssel ausgezeichnet. Auch „Haifa“ (1995), der zweite Spielfilm des palästinensischen Filmemachers, erhielt Preise auf den Filmfestivals in Karthago, Sorrent, Jerusalem und Kairo. (01:20-02:50 • arte)

Zum Nazi verdammt
Der Dokumentarfilm wirft Licht auf ein dunkles Kapitel des Zweiten Weltkrieges: das Schicksal deutschstämmiger US-Familien, die in Lagern interniert und zum Teil nach Deutschland zurückgebracht wurden. Auch dort wurden sie verdächtigt.

Nach dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg werden harmlose deutsche Immigranten über Nacht zu potenziellen Nazis und zur „Gefahr für die nationale Sicherheit“ der USA. Sie werden verhaftet, verlieren Hab und Gut und finden sich hinter Stacheldraht in einem Internierungslager wieder. Für etwa 4.000 dieser Deutsch-Amerikaner ist das Lager nur eine Zwischenstation. Sie werden gegen ihren Willen zum Einsatz im geheimen Handel der Kriegsmächte. Die US-Regierung tauscht sie gegen amerikanische Kriegsgefangene und schickt sie – mitten im Krieg – per Schiff nach Deutschland zurück. Doch auch in Deutschland sind sie nicht willkommen. Sie werden für amerikanische Spione gehalten und wieder eingesperrt. Familien zerbrechen. Selbst nach Kriegsende bleibt vielen von ihnen die Rückkehr in ihre Wahlheimat USA verwehrt.

Die ehemals Internierten, Deportierten und Repatriierten haben nach dem Krieg jahrzehntelang geschwiegen – aus Scham oder aus Angst. Erst in unseren Tagen bricht eine kleine Gruppe ihr Schweigen. Sie kämpft im US-Senat dafür, dass die amerikanische Regierung ihr Schicksal endlich offiziell anerkennt.

Der Dokumentarfilm schildert anhand von fünf Schicksalen zum ersten Mal die bewegende Geschichte der Deutsch-Amerikaner, die während des Zweiten Weltkrieges wider Willen zwischen alle Fronten gerieten. Ihre Odyssee steht bis heute in keinem Geschichtsbuch – weder in Deutschland, noch in Amerika. (05:00-06:00 • arte)