TV-Tipps des Tages

27.03.2011 – Integration, Auslandsstudium, Sarrazin, Nazis, Jesus, Islam

Die TV-Tipps des Tages sind: Cosmo TV; Ich will den Job; Zwischen Sarrazin und Muezzin; Nazis wider Willen; Jesus ist Moslem;

Cosmo TV
Moderation: Til Nassif – Themen: Angst vor den Bulgaren – Straßenstrich Dortmund; Grenzen der Integration – Eine Deutsche flüchtet aus Japan; Streit um die Muttersprache – Deutsch? Türkisch? Deukisch?; Angst vor den Bulgaren – Straßenstrich Dortmund

Einmal täglich pendelt zwischen der bulgarischen Stadt Plovdiv und Dortmund ein Bus. Seit der Reisefreiheit für Bulgarien 2007 kommen auch viele Frauen nach Westeuropa, Deutschland und Nordrhein-Westfalen. In der Dortmunder Nordstadt wird der Straßenstrich für viele von ihnen zur Endstation: Weil sie zuhause kaum Arbeit finden und oft auch gar keine Ausbildung haben, verdienen sich die Frauen ihr Geld als Prostituierte. Die Stadt Dortmund ist in Aufruhr. Sie möchte den Straßenstrich nun schließen – ein Versuch, den Zustrom zu stoppen und Kriminalität zu verhindern. Doch was nutzt es, den Straßenstrich dicht zu machen? Oder verlagert die Schließung das Problem nur auf andere Stadtteile? Cosmo TV Reporter Carsten Upadek ist in Dortmund unterwegs. (07:30- 08:00, SWR BW, SWR RP, SWR SR)

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Ich will den Job
Aus der Reihe „hier und heute“ – „Auslandsstudium ist inzwischen ganz normal“ – für Desiree Weiß (25) und ihre Mitbewerber wird es immer schwieriger durch besondere Leistungen in der breiten Masse aufzufallen.

Nach mehreren Praktika und kostspieligen Universitätsabschlüssen hofft sie auf den lang ersehnten Berufseinstieg. Matthias Kramer (28) hat schon eine kaufmännische Lehre und ein Wirtschaftsstudium hinter sich. Mit seinem Aushilfsjob in einem Lager muss jetzt Schluss sein. Doch nach Bewerbungen auf gut bezahlte Stellen hat er bisher nur Absagen bekommen. Seine Devise, wenn es nicht geklappt hat: „Mund abwischen und nächste Chance nutzen“. Videoreporter Christian Pietscher hat die beiden auf ihrer Jobsuche und bei Bewerbungsgesprächen begleitet. (09:02 – 09:20, EinsExtra)

Zwischen Sarrazin und Muezzin
Reportage (Gesellschaft – Gesellschaftliche Problematik/Soziale Brennpunkte) – Neues aus Neukölln Film von Güner Balci – ZDF.reportage – Spätestens seit Thilo Sarrazins Bestseller ist der Berliner Stadtteil Neukölln für viele Deutsche endgültig zum Synonym für fehlgeschlagene Integrationsbemühungen, für Hartz IV, für Jugendkriminalität geworden. Berlins größter und ärmster Bezirk gilt als das größte bundesdeutsche Ghetto. „Multikulti ist gescheitert“, skandierte schon vor Jahren Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky und gab damit auch ein Signal für viele deutsche Bewohner des Viertels: Wer kann, zieht weg! Doch zwischen all den unbestrittenen Problemen, inmitten der Gewalt und der Hoffnungslosigkeit gibt es auch immer mehr Menschen, die nicht bereit sind, ihren Kiez aufzugeben. Da ist Gilles Duhemes, ein in Paris geborener Berliner, der mit seinem kleinen Verein „Morus 14 e.V.“ allen Schwierigkeiten zum Trotz 100 Kindern aus Migrantenfamilien kostenlose Schülerhilfe anbietet. Sein Motto: „Wir brauchen nicht mehr Geld für die Familien, wir müssen Gehirnzellen importieren, wir dürfen diese Kinder nicht aufgeben.“ Da gibt es Songül Cetinkaya, eine Bewegungstherapeutin, die seit Jahren mit schwer erziehbaren Jugendlichen Tanzworkshops veranstaltet und auch dann nicht aufgibt, wenn sie… (21:45 – 22:15, 00:30 – 01:00, ZDFinfokanal)

Nazis wider Willen
Dokumentarfilm – Deutsche in amerikanischen Lagern – Der Dokumentarfilm – Ein dunkles Kapitel des Zweiten Weltkriegs, das bis heute von der amerikanischen Politik beharrlich totgeschwiegen wird: das Schicksal deutschstämmiger US-Familien in amerikanischen Lagern.

Nach dem Angriff auf Pearl Harbor und dem Kriegseintritt der USA wurden deutsche Immigranten plötzlich zu potenziellen Nazis und zur „Gefahr für die nationale Sicherheit“. Tausende wurden verhaftet, verloren Hab und Gut und fanden sich hinter Stacheldraht in einem Internierungslager wieder. Etwa 4.000 dieser Deutsch-Amerikaner wurden gegen ihren Willen von der US-Regierung gegen amerikanische Kriegsgefangene eingetauscht und – mitten im Krieg – per Schiff nach Deutschland zurück geschickt. In Deutschland aber wurden sie für amerikanische Spione gehalten und eingesperrt. Selbst nach Kriegsende blieb vielen von ihnen die Rückkehr in ihre Wahlheimat Amerika verwehrt. Die ehemals Internierten, Deportierten und Repatriierten hatten nach dem Krieg jahrzehntelang geschwiegen – aus Scham oder Angst. Erst jetzt bricht eine kleine Gruppe ihr Schweigen. Sie kämpft im US-Senat dafür, dass die… (02:45 – 03:45, HR)

Jesus ist Moslem
Vom Leben im Multi-Kulti-Kindergarten – Aus der Reihe „Menschen unter uns“ – Der Film „Jesus ist Moslem“ zeigt, wie religiöser Respekt und kulturelle Koexistenz in einem Mainzer Kindergarten erfolgreicher gestaltet werden als von vielen Erwachsenen, Politikern und Hitzköpfen im ganzen Land.

Baran kommt noch nicht so gut mit dem Hirtenstab zurecht, aber seine Rolle als Josef im Hirtenspiel mag er sehr. Neben ihm steht Fatma; sie spielt die Maria. Baran und Fatma sind fünf Jahre alt und gehen in die Kindertagesstätte am Goetheplatz in der Mainzer Neustadt. 100 Kinder sind hier, 87 von ihnen mit einem Migrations-Hintergrund. Die meisten sind Moslems. In der Kita sind fast alle Religionen vertreten. Leiterin Regina Schneider lernt Tag um Tag mit den Wünschen, Bedürfnissen und Ängsten der Eltern umzugehen, die ihre unterschiedlichen ethischen Werte und kulturellen Traditionen mit und einbringen. Ob Zuckerfest, Nikolaus oder der Geburtstag des Propheten: Die Kinder feiern alle Feiertage groß zusammen. (04:35 – 05:05, EinsExtra)