TV-Tipps des Tages

14.03.2011 – Russisch, Gaza, Japan, Jesus, Integration, Kopftuch, Syrien

Die TV-Tipps des Tages sind: Russisch, bitte!; Goa statt Gaza; Faszination Wissen; Die Apokalypse; Dorfgeschichten; Schätze der Welt – Erbe der Menschheit; NDR aktuell; Fremde Heimat; Kulturjournal; Das Vaterspiel

Russisch, bitte!
Ein Sprachkurs für Anfänger – Russisch lernen vom Fernsehsessel aus! Eine nützliche Einführung beispielsweise für Touristen, die nach Russland reisen wollen. Die Russischlehrerin Olga Barbian führt charmant durch die Sendung. (07:45 – 08:15, BR-alpha)

Goa statt Gaza
Wenn Israels Soldaten ausflippen Film von Christian Sievers – Magazin (Gesellschaft-Politik Ausland) (08:30 – 08:45, 13:15 – 13:30, 19:35 – 19:45, ZDFinfokanal)

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Faszination Wissen
Japan im Epizentrum – Kann man sich vor Erdbeben schützen? -Moderation: Iska Schreglmann – Forscher sprechen vom schwersten Beben in der Geschichte Japans. Der Erdstoß am Freitag, den 11. März 2011 mit der Stärke 8,9 löste eine meterhohe Flutwelle an den Küsten aus. Schiffe, Autos, und Gebäude wurden mitgerissen. Schiffe, Autos, und Gebäude wurden mitgerissen. Mehr als 20 zum Teil heftige Nachbeben folgten. Atomkraftwerke wurden vorsorglich abgeschaltet.

Noch ist längst nicht klar, wie viele Menschen tatsächlich zu Schaden gekommen sind und wie schwer die Schäden an Infrastruktur und Industrieanlagen sind. Die Menschen in den seismisch aktiven Regionen der Welt leben in ständiger Angst. Genaue Vorhersagen gibt es nicht und wird es wohl nie geben. Das Einzige, was den Menschen bleibt, ist sich möglichst gut vorzubereiten.

„Faszination Wissen“ begibt sich auf eine Reise rund um den bebenden Globus. Innerhalb der nächsten 40 Jahre prophezeien Geologen auch Istanbul ein heftiges Beben. Doch die bevölkerungsreichste Stadt der Türkei tut kaum etwas, um sich auf die drohende Katastrophe vorzubereiten. In Ländern wie dem Iran dagegen haben die (09:30 – 10:00, BR-alpha)

Die Apokalypse
Rom brennt – Um das Jahr 30 der christlichen Zeitrechnung wurde Jesus als König der Juden in Jerusalem gekreuzigt. Aber wer waren überhaupt „die“ Juden? Und wer waren die Anhänger des Gekreuzigten, und woher stammt für sie die Bezeichnung „Christen“?

Als dann im Jahr 64 die Hauptstadt Rom in Flammen steht, werden die Christen vom herrschenden Kaiser Nero beschuldigt, das Feuer gelegt zu haben. Worauf gründet sich diese Anschuldigung, und waren die Christen tatsächlich die Brandstifter oder eher unschuldige Opfer? Und noch eine Frage ganz anderer Art wird im zweiten Teil der Reihe gestellt: Warum ist die Apokalypse der antirömischste Text des Neuen Testaments? (11:00 – 11:50, arte)

Dorfgeschichten
Asbach-Bäumenheim ist ein kleiner Ort im Donauries. 4 ½ Tausend Menschen leben hier, und über 300 davon sind türkischer Abstammung. Viele Frauen tragen Kopftuch, viele Männer der ersten Generation können auch nach 40 Jahren in Asbach-Bäumenheim kaum deutsch – und doch scheint hier etwas anders, besser gelaufen zu sein als in Großstädten und Ballungszentren mit einem vergleichbar hohen Anteil an Ausländern. Der Film zeigt die Geschichte einer erfolgreichen Integration:

Er erzählt von den schwierigen Anfängen, als die so genannten „Gastarbeiter“ nach Asbach-Bäumenheim kamen und nicht wussten, was sie essen sollten, vor lauter Angst, gegen islamische Regeln zu verstoßen. Erzählt davon, wie schwer es war, neben der harten Arbeit in der Fabrik deutsch zu lernen. Untergebracht waren die Neuankömmlinge in einfachsten Unterkünften. Das hat sich im Lauf der Jahre geändert: die meisten der türkischen Einwohner besitzen ein eigenes Häuschen, auch wenn hie und da ein Maulbeerbaum im Vorgarten vom Heimweh seiner Besitzer erzählt.

Die Eingewöhnungsjahre waren schwierig, obwohl die Neuankömmlinge von den Dörflern freundlich empfangen wurden. Eigentlich plante jeder, nach einigen Jahren wieder zurück in die türkische Heimat zu ziehen. Aber die Zeiten waren nie danach. Irgendwann zogen die Frauen und die Kinder nach, gingen hier zur Schule, die zweite Generation fasste Fuß.

Arbeit gab es in und um Asbach-Bäumenheim stets genug: Ein großer Traktoren- und Caravan-Hersteller hat hier seinen Sitz, eine Firma für Milchprodukte und diverse andere Unternehmen – die Arbeitsplätze waren der Garant für das Bleiben. Und so lebt mittlerweile die dritte Generation hier in Asbach-Bäumenheim. Für sie ist die Türkei nur noch Urlaubsland – und Deutschland selbstverständliche Heimat.

Alte und Junge, Türken und Deutsche kommen in der Dokumentation von Frieder Käsmann zu Wort, erzählen mit viel Humor von früher und heute, von Nähe und Distanz. Da erzählen die Frauen unbefangen von ihrem Umgang mit dem Kopftuch, und wir sind zu Gast auf einer alevittischen Beschneidungsfeier und bei der Fronleichnamsprozession. Der Film besucht die Kinder in die Schule und begleitet die Protagonisten zur Arbeit und zum Freitagsgebet in die Moschee, ein umgestaltetes Wohnhaus.

Ein Film über drei Generationen Menschen „mit Migrationshintergrund“ wie es heute heißt. Über ein Dorf, das sich geöffnet hat und zur neuen Heimat geworden ist für all diese Menschen, die sich ein Leben außerhalb von Asbach-Bäumenheim oder gar in der Türkei nicht mehr vorstellen können. (15:15 – 16:00, BR)

Schätze der Welt – Erbe der Menschheit
Dokumentation (Kultur) – Damaskus, Syrien Paradies in der Wüste – Film von Horst Brandenburg.

Wenn die Karawanen in das Stadtgebiet einzogen, wurden sie von üppigem Grün, sprudelnden Wasserfontänen und kühlender Architektur empfangen: Damaskus, die syrische Hauptstadt am Fuß des Berges Qassyun, ist eine der ältesten Städte der Menschheitskultur. In einer der größten und fruchtbarsten Oasen Vorderasiens gelegen, zieht sie seit Jahrtausenden die Menschen an. Viele Völker und Religionen treffen in dem betriebsamen Handelszentrum, Schnittstelle zwischen Ost und West, aufeinander. Die 4.000 Jahre alte Stadt ist heute genauso dynamisch wie zu Zeiten der Pharaonen, der Römer, der Omajjaden, der christlichen wie der islamischen Bekehrung. Der Film führt durch die syrische Hauptstadt Damaskus und erzählt ihre Geschichte. (12:40 – 13:00, 3sat)

NDR aktuell
Nachrichten aus Norddeutschland – Themen: Bremen: Ex-Beluga-Chef beim Staatsanwalt; Rostock: Bestechungsprozess gegen Ausländerbehörde; Borkum: Frachter „Nordland“ wird zerlegt (14:00 – 14:15, NDR Hamburg, NDR Mecklenburg-Vorpommern, NDR Niedersachsen, NDR Schleswig-Holstein)

Fremde Heimat
Das Schicksal der Vertriebenen nach 1945 – Zweiteiliger Film von Henning Burk und Erika Fehse – „Wir haben nichts mehr, wir sind nichts mehr, wir sind also am tiefsten Punkt der sozialen Leiter gelandet.“ Für den damals 16-jährigen Gymnasiasten Robert Brokoph aus dem Städtchen Heydekrug im Memelland ist die Vertreibung ein Absturz ins Nichts. Mehr als zwölf Millionen Menschen teilen dieses Schicksal am Ende des Zweiten Weltkriegs. Über ihre leidvolle Flucht und Vertreibung, über den Verlust der Heimat, auch über die Vorgeschichte dieser größten ethnischen Säuberung in der europäischen Geschichte gibt es mittlerweile zahlreiche Dokumentationen. Aber was erwartete die Flüchtlinge und Vertriebenen danach, als sie angekommen waren und in der noch fremden, der neuen Heimat bleiben mussten? Wie schwer war es für sie, dort von vorne anzufangen? Was bedeutete es für diese Menschen, nicht nur mittellos, sondern auch all ihrer sozialen Bezüge und ihrer vertrauten Umgebung beraubt zu sein? Und wie wurden sie von den Einheimischen aufgenommen? Mit der zweiteiligen Reihe „Fremde Heimat“ wirft die ARD erstmals einen kritischen Blick auf das Schicksal der Vertriebenen nach 1945. Denn die Integration der zwölf Millionen Menschen aus den ehemaligen deutschen… (21:00 – 21:45, Das Erste (ARD[/efn_note]

Kulturjournal
Neues aus der Kulturszene und vom Büchermarkt mit Julia Westlake – Themen u.a.: Die neue Landlust: der Buchmarkt feiert das Landleben; Volkskrankheit Burnout: Eva Lohmanns Roman „Acht Wochen verrückt“; Pornografie und Holocaust – Der bizarre Siegeszug der Stalag-Hefte (22:30 – 23:00, NDR Hamburg, NDR Mecklenburg-Vorpommern, NDR Niedersachsen, NDR Schleswig-Holstein)

Das Vaterspiel
Spielfilm – Ein 35-jähriger Dauerstudent entwickelt ein „Vatervernichtungsspiel“, mit dem er seinen Vaterkomplex kompensieren kann. Als er seiner Jugendliebe Mimi beim Renovieren hilft, wird er mit den Taten eines NS-Verbrechers konfrontiert. Ein Büro in der Ludwigsburger Zentralen Erfassungsstelle für NS-Verbrechen in den 50er Jahren: Jonas Shtrom, NS-Opfer, enthüllt mit seinen Aussagen die grausame Vergangenheit eines litauischen Judenverfolgers, der seinen Vater und eine unermessliche Zahl von anderen Menschen in der Zeit des Nationalsozialismus ermordete.

An einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit: Kurz vor der Jahrtausendwende ist Rupert Kramer, genannt Ratz, 35 Jahre alt und hat es noch nicht weit gebracht. Sein Leben erinnert an eine Baustelle: Der Vater, österreichischer sozialdemokratischer Minister, hat die Familie wegen einer anderen Frau verlassen, für seine einsame Mutter ist es das Highlight der Woche, wenn sie an einem der sieben Tage keinen Alkohol trinkt, und seine Schwester wird immer wieder von ihrem Ehemann betrogen. Ratz selbst verbringt seine Nächte vor dem Computer und entwickelt das sogenannte… (23:40 – 01:30, arte)