TV-Tipps des Tages

20.02.2011 – Integration, Wehrdienst, Ausländer, Abschiebung, Missbrauch

Die TV-Tipps des Tages sind: Cosmo TV; Das Sonntagsgespräch; Gebt mir meine Frau zurück; Fremde Kinder: In den Straßen von Delhi; Eine Jugend im Internat – Innenansicht Schulpforte

Cosmo TV
Moderation: Til Nassif – Themen u.a.: Ayhan: Vom Prügelmädchen zum Vorbild; Pizza-Toni: Ein Grieche und sein Erfolgsrezept; Beeing Imam: Der Alltag eines muslimischen Geistlichen.

Köln. Ayhan hat ein Ziel: Sie will Gewalt verhindern, wo immer sie auftritt. Besonders Gewalt von und unter Mädchen. Ein großes Ziel für eine 16-Jährige. Aber Ayhan ist taff, couragiert und sie weiß, wovon sie spricht. Oft genug hat sie Gewalt in ihrem Alltag erfahren müssen – und auch mal selbst ausgeteilt. Aber das ist lange her, Ayhan hat sich verändert. Das muslimische Mädchen hat erkannt, dass man mit Prügeleien nur sich selbst schadet. Mittlerweile engagiert sie sich ehrenamtlich in unterschiedlichen Jugendprojekten. Versucht den Anderen Mut zu machen, ihrem Weg zu folgen. (07:30 – 08:00, SWR BW, SWR RP, SWR SR)

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Das Sonntagsgespräch
Meinhard Schmidt-Degenhard im Gespräch mit Jesuitenpater Stephan Ch. Kessler Gäste: Alexander Brill – Der Beruf des katholischen Priesters ist in Misskredit geraten: Seit den Missbrauchsskandalen im Frühjahr 2010 ist die katholische Kirche nicht zur Ruhe gekommen. Kann man dieser Kirche, diesen Priestern noch trauen? Wie tief verwurzelt sind Missbrauch und Sex-Skandale im katholischen System – oder sind es die Taten Einzelner? Tatsache ist, dass die Kirche sich nicht erst seit kurzem Gedanken macht über eine adäquate Ausbildung ihrer zukünftigen Priester. Der Jesuitenpater Stephan Ch. Kessler ist Leiter des Priesterseminars an der Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main. Er weiß um die Probleme seiner Kirche, kennt die Negativ-Schlagzeilen der vergangenen Monate. Stephan Ch. Kessler will nicht verdrängen, in welch schwieriger Situation sich seine Kirche befindet. Doch gleichzeitig sieht er in alldem auch eine neue Chance für die katholische Kirche – die Chance, sich neu aufzustellen und Abschied zu nehmen von überholten theologischen… (10:45 – 11:15, HR)

Cosmo TV
Eine neue Bundeswehr – Inländer in den Wehrdienst
Die Bundeswehr steht vor einem historischen Wandel. Der verpflichtende Wehrdienst ist abgeschafft und nun sollen Ausländer die lichter werdenden Reihen der Bundeswehr füllen. Also, es sollen nicht wirklich Ausländer sein, sondern Menschen, die schon lange bei uns leben und schon so gut wie Inländer sind. So zumindest der Plan von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, der damit die letzte Bastion nationaler Reinheit opfern will. Ob der Plan aufgeht? Zumal die größte Migrantengruppe in Deutschland – die Türken – als Nicht-EU-Bürger von der Regelung ausgeschlossen wären? Cosmo TV fragt nach Sinn und Unsinn des neuen Plans.

ESSEN. Mohamed – ein Inländer will nach Hause
Mohamed Eke ist in Deutschland geboren. Seine Heimatstadt ist Essen. Er ist ein Ruhrgebietskind, ein deutscher Junge. Doch 2009 wird er von der Ausländerbehörde in die Türkei abgeschoben. Als seine Eltern vor über 20 Jahren einen Asylantrag gestellt hatten, hatten sie sich als Libanesen ausgegeben, um als Flüchtlinge anerkannt zu werden. Das war eine Lüge. Die Familie stammt aus dem Osten der Türkei, gehörte dort zu einer Arabisch sprechenden Minderheit. Die Lüge flog auf, die Eltern wurden abgeschoben und auch Mohamed musste Deutschland verlassen. Er musste in die Türkei, wo er nie gewesen war und obwohl er kein Wort Türkisch sprach. Nach zwei Jahren hielt er es nicht mehr aus und floh nach Hause, beantragte Asyl in Deutschland. Mohamed Ekes Fall wird jetzt vor Gericht verhandelt. Cosmo TV hakt nach: Kann ein „deutscher Junge“ Asyl bekommen? Und ist es vertretbar Migranten-Kinder für das Fehlverhalten ihrer Eltern zu bestrafen?

ESSEN. Döner war gestern
Halina Zymlas Entscheidung: Unternehmerin oder arbeitsunfähig?
Halina Zymla war jahrelang sehr glücklich in ihrem Beruf als Krankenschwester. Bis sie eines Tages einen schweren Unfall hatte und jahrelang nicht mehr als ein paar Stunden am Tag laufen konnte. Auf einmal war die Krankenpflegerin selbst pflegebedürftig. Die Ärzte in der Rehaklinik wollten sie arbeitsunfähig schreiben, aber ein Leben ohne Arbeit kam für Frau Zymla nicht in Frage. Fulltime als Krankenschwester zu arbeiten schied aus gesundheitlichen Gründen aus. Also bildete sie sich weiter und gründete 2009 einen eigenen Pflegedienst. 22 Mitarbeiterinnen sind dort inzwischen angestellt und neue werden gesucht. Cosmo TV über eine Krankenschwester mit Herz und eine Unternehmerin, die ihre Arbeit neu erfunden hat. (16.00-16.30, WDR)

Gebt mir meine Frau zurück
Ein Deutscher kämpft mit den Behörden – Seit drei Jahren kennt und liebt Dieter M. (54) seine Ajshe (41), eine gebürtige Kosovoalbanerin. Daran ändert sich auch nichts, als sie ihm gesteht, dass sie zwar vor 18 Jahren wegen des Krieges im ehemaligen Jugoslawien legal nach Deutschland einreisen durfte, inzwischen aber ohne Papiere in Deutschland lebt. „Dann heiraten wir jetzt“, entscheidet der in Moers lebende Vermögensberater. Um dem deutschen Gesetz schnell Genüge zu tun, schreibt er einen Brief an die NRWLandesregierung mit der Bitte, Ajshe eine kurze Duldung zu gewähren, damit das Paar heiraten und seine Frau legal in Deutschland leben kann. „Kurz darauf wurde meine Freundin morgens um sechs von fünf Polizisten abgeholt und nach Neuss in abschiebehaft gebracht“, erinnert sich Dieter M. Nach zwei Monaten im Gefängnis wird Ajshe ins Kosovo abgeschoben. Kurzerhand fliegt Dieter M. seiner Freundin hinterher und das Paar heiratet dort im August 2010. Die Ehe wird von den deutschen Ämtern anerkannt, eine Scheinehe offiziell ausgeschlossen, den notwendigen Sprachtest für die Einreise als Frau eines Deutschen besteht Ajshe leicht. „Für mich war damit endlich alles geregelt“, erzählt Dieter M. Aber das Ausländeramt Moers verhängt eine Einreisesperre. Begründung: Nach einer Abschiebung im Jahr 2003 ist Ajshe illegal nach Deutschland zurückgekehrt und hat hier… (16:30 – 17:00, WDR)

Fremde Kinder: In den Straßen von Delhi
Dokumentarfilm (902 – Spielfilm – Kindheit/Jugend) – Dokumentarfilm von Sabine Derflinger, – Deutschland/Österreich 2006 – Der elfjährige Sumit lebt als Straßenkind in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi. Sumit ist Mitglied einer außergewöhnlichen Selbsthilfe-Einrichtung, der „Children’s Development Bank“. Diese Bank wird von Straßenkindern selbst verwaltet und bietet die Möglichkeit, Verdienste zu deponieren, zu verzinsen und auch kleine Kredite für Geschäftsinvestitionen aufzunehmen. Sumit unterhält dort ein Giro-und ein Sparkonto. Diese sind jedoch meistens leer. Das selbstverdiente Geld reicht oft nur für Zahnpasta, Haaröl und andere kleine Notwendigkeiten. Wie viele andere Kinder arbeitet Sumit als „rag picker“, er sammelt Papier und Plastikflaschen rund um den alten Bahnhof von Delhi. Dort hatte ihn sein Onkel vor über einem Jahr ausgesetzt. Zurück in seine Heimat – nach Bihar im Nordosten von Indien – will er nicht. In einer Notschlafstelle der Hilfsorganisation „Butterflies“ hat er zusammen mit anderen Straßenkindern ein Zuhause gefunden. Dort bekommt er auch kostenloses Essen und die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen. Sumit liebt es zu lernen. Schöner als Schule ist für ihn nur noch das Kricketspielen. Er wünscht sich eine Kricketausrüstung und träumt von einer eigenen Kleiderfabrik in Mumbai (Bombay). (18:30 – 19:00, 3sat)

Eine Jugend im Internat – Innenansicht Schulpforte
Reportage – Aus der Reihe „Sachsen-Anhalt spezial – Die Reportage“ – Der Begriff Elite ist zwar bei vielen verpönt, doch in Schulpforte werden nur die besten Schüler angenommen. Sachsen-Anhalt spezial blickt hinter die Kulissen eines der traditionsreichsten Internate Deutschlands.

Wir begleitet Abiturienten, die in Sachsen-Anhalts Landesschule ihre alles entscheidenden letzten Prüfungen ablegen. Ihre Ängste, Hoffnungen und Pläne für die Zukunft sowie der Erwartungsdruck auf junge Menschen, die als besonders Begabte gefördert werden, stehen im Mittelpunkt der Reportage. Das Auswahlverfahren an der Landesschule Pforta ist hart. Doch wer es geschafft hat, hat gute Chancen, später einmal zur Elite in Wirtschaft, Wissenschaft oder Kultur zu gehören. Über 200 Schüler leben in dem Internat im Burgenlandkreis, das als Schule bereits seit dem 16. Jahrhundert besteht. Der Alltag der Schüler ist bestimmt von der jahrhundertealten Tradition des Lernens und den Herausforderungen für junge Menschen, deren Zukunft im 21. Jahrhundert liegt. Viele berühmte Persönlichkeiten… (19:30 – 20:00, EinsExtra)