Türkische Presse Türkei

21.01.2011 – Argentinien, Libanon, Atomgipfel, Davos, Zypern

Die Themen des Tages sind: Cristina Kirchner zum Staatsbesuch in Ankara; Davutoğlu: „Wir hoffen, dass der Menschenverstand funktioniert“; Iranischer Atomgipfel fängt heute in Istanbul an; Babacan reist nach Davos; Venezuela bietet Erdöl gegen Wohnungsbau; Downer: „Zypern-Verhandlungen müssen zum Ergebnis geführt werden“; Amtsantritt mit Geste auf Türkisch; Koç: „Wir können zehnt größte Wirtschaft werden“

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Cristina Kirchner zum Staatsbesuch in Ankara
Die argentinische Staatspräsidentin Cristina Fernandez de Kirchner traf gestern in Ankara ein. Die argentinische Staatspräsidentin Kirchner wurde mit einer offiziellen Zeremonie empfangen. Kirchners Besuch, der auf Einladung des Staatspräsidenten Abdullah Gül verwirklicht wird, ist der erste argentinische Staatsbesuch auf Präsidentenebene nach 19 Jahren Unterbrechung.

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Kirchner wird während seines Besuches von drei Ministern, zwei Bundesstaatgouverneuren und einer großen Unternehmerdelegation begleitet. Beim Treffen zwischen Kirchner und Gül wurden die bilateralen Beziehungen zwischen beiden Ländern, sowie die Beziehungen der Türkei zu den Ländern der Region und aktuelle Themen erörtert.

Unterdessen sollen zwischen beiden Ländern verschiedene Abkommen unterzeichnet werden und Kirchner wird mit türkischen Unternehmern und bedeutenden Investoren zusammenkommen. Am Abend gab Staatspräsident Gül zu Ehren seiner Gäste auch ein Abendessen. Die argentinische Staatspräsidentin Kirchner kam auch gestern mit Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan zusammen. (Alle Zeitungen)

Davutoğlu: „Wir hoffen, dass der Menschenverstand funktioniert“
Die Türkei und Katar haben zur Überwindung der Regierungskrise im Libanon eine stille Diplomatie durchgeführt. Außenminister Ahmet Davutoğlu und der katarische Ministerpräsident Al Thani reisten gestern aus Beirut ab. Davutoğlu und Al Thani, die vor ihrer Abreise eine schriftliche Erklärung abgaben wiesen darauf hin, dass sie beschlossen hätten, ihre Bemühungen abzubrechen und aus Beirut abzureisen, um mit ihren Regierungen Konsultationen abzuhalten. Unterdessen erklärte Davutoğlu gegenüber einer Gruppe von Journalisten, die jüngsten Entwicklungen zum Prozess in Beirut. Außenminister Davutoğlu gab bekannt, es bestehe eine Vertrauenskrise zwischen den betreffenden Akteuren und es wurde ein Textentwurf unterbreitet worden um die Befürchtungen der Seiten auszuräumen. (Star)

Iranischer Atomgipfel fängt heute in Istanbul an
Die zweite Runde des Gipfels für den iranischen Atomprogram mit dem P5 + 1, der sich auf den fünf ständigen Weltsicherheitsratsmitgliedern (Großbritannien, China, Frankreich, Russland, USA und Deutschland) bezieht, fängt heute in Istanbul an.

Der Gipfel wird unter der Leitung von Catherine Ashton, EU-Vertreterin für Außen-und Sicherheitspolitik zwei Tage dauern. Der Sekretär des iranischen Obersten Nationalen Sicherheitsrates, Said Celili wird Kopf der iranischen Delegation sein. Außenminister Ahmet Davutoğlu bekräftigte seine Worte, dass die Türkei im Rahmen dieser Gipfel nur die Rolle als Gastgeber übernimmt und nicht als Vermittler. (Hürriyet)

Babacan reist nach Davos
Staatsminister und Stellvertretender Ministerpräsident Ali Babacan erklärte, dass auch er sich neben Finanzminister Mehmet Şimşek und Zentralbankpräsident Durmuş Yılmaz an dem Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums in Davos zwischen 26.-30. Januar beteiligen werde. (Akşam)

Venezuela bietet Erdöl gegen Wohnungsbau
Nach dem Treffen mit Minister für Energie und Bodenschätze Taner Yıldız, erklärte der venezolanische Energie- und Erdölminister Rafael Ramirez, dass er Taner Yıldız ein Angebot für einen Austausch von Erdöl gegen Wohnungsbau in Venezuela gemacht habe.

In diesem Rahmen sagte Yıldız zudem: „Uns wurde mitgeteilt, dass in Venezuela einen Bedarf von rund 2 Millionen Wohnungsbau zu decken sei. Wir sind imstande jährlich Minimum 150 Tausend Wohnungen zu bauen.“ (Milliyet)

Downer: „Zypern-Verhandlungen müssen zum Ergebnis geführt werden“
Alexander Downer, Zypern-Sonderberater des UN-Generalsekretärs gab bekannt, dass die die seit Jahrzehnten anhaltenden Zypern-Verhandlungen zu einem Ergebnis geführt werden müssen. Downer erklärte bei seinem Treffen mit Staatspräsidenten der Türkischen Republik Nordzypern (TRNZ) Dervis Eroğlu, die bisherigen Politiken seien gescheitert und sagte: „Es hat keinen Sinn, diese Erfolglosigkeit zu wiederholen.“

Downer gab Anzeichen über den künftigen UN-Fahrplan der Verhandlungen und wies darauf hin, dass eine mögliche Übereinstimmung weltweit ein großes Echo auslösen und einen großen Erfolg darstellen werde. Präsident der TRNZ, Derviş Eroğlu und der zyperngriechische Führer Dimitris Christofias werden auf Einladung des UNO-Generalsekretärs, Ban Ki Moon am 26. Januar in Genf zusammenkommen und eine Bewertung der jüngsten Lage machen. (Akşam-AA)

Koç: „Wir können zehnt größte Wirtschaft werden“
Bei dem Konsultationstreffen der (Türkischer Industrie- und Unternehmerverband) TÜSİAD erklärte der Vorsitzende des Hohen Konsultationsrates der TÜSİAD, Mustafa Koç, dass die Türkei, im Falle der Fortführung des stabilen Wirtschaftswachstums zwischen 2020-2050 zehntgrößte Wirtschaft der Welt werden könnte. Koç sagte: „Zurzeit sind wir die 16 größte Wirtschaft der Welt. Um unsere Lage zu verbessern müssen wir unser Wachstum stabil halten und das Nationaleinkommen verdoppeln.“ (Türkiye)

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Freundschaft mir Argentinien aufgefrischt
In Haber-Türk lesen wir unter der Schlagzeile „Freundschaft mir Argentinien aufgefrischt“, Staatspräsident Abdullah Gül habe nach der Krise mit Argentinien im letzten Jahr die Freundschaft wieder aufgefrischt. Im letzten Jahr war die Einweihung einer Atatürk-Statue in Buenos Aires abgesagt worden, worauf es zu Spannungen in den türkisch-argentinischen Beziehungen gekommen war. Staatspräsident Gül sei mit der argentinischen Staatspräsidentin Christina Fernandes de Kirchner im Palais Cankaya zusammengetroffen. Bei dem Treffen hätten die beiden Staatspräsidenten im 100.

Jahrestag der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern die Kräftigung der Beziehungen beschlossen. Gül habe daran erinnert, dass von 1890 bis 1913 vom osmanischen Reich rund 200tausend Menschen nach Argentinien ausgewandert seien. Damals seien diese Menschen, auch wenn sie ihrer ethnischer Struktur her nicht Türken gewesen waren, auf osmanischen Territorien Türken genannt worden. In Argentinien seien sie als „Los Turcos“ bezeichnet worden. Dies zeige wie tief greifend die bilateralen Beziehungen seien. Kirchner habe ihrerseits gesagt, bei der Bezeichnung „Los Turcos“ handle es sich um eine freundschaftliche Bezeichnung.

USA und Iran am Verhandlungstisch am Bosporus
„USA und Iran am Verhandlungstisch am Bosporus“ lautet der Titel von Hürriyet. Im Vorfeld des Treffens der 5+1 Staaten und dem Iran in der Türkei seien gestern Abend Vertreter von Teheran und Washington zusammengetroffen. An dem von Außenminister Ahmet Davutoglu gegebenen Bankett hätten sich neben den Vertretern aus dem Iran und den USA auch die EU-Außenbeauftragte, Catherine Ashton und ihr Stellvertreter, Robert Cooper, der iranische Chefunterhändler im Atomkonflikt, Said Dschalili sowie sein Stellvertreter, Ali Bageri und der stellvertretende Staatssekretär im US-Außenministerium, William Burns beteiligt. Ahmet Davutoglu habe bei jeder Möglichkeit betont, dass die Türkei kein Vermittler sei, sondern lediglich Gastgeber des Treffens. Doch bei einer Forderung nach Beiträgen könne die Türkei eine erleichternde Rolle spielen, habe Außenminister Davutoglu betont.

Amtsantritt mit Geste auf Türkisch
In Zaman heißt es unter der Schlagzeile „Amtsantritt mit Geste auf Türkisch“, der neue US-Botschafter in Ankara, Francis J. Riccardone sei gestern für seinen Amtsantritt nach Ankara gekommen. In seiner Erklärung auf dem Ankaraner Flughafen Esenboga habe Riccardone, der zuvor schon Dienste in Ankara leistete, Türkisch anstelle von Englisch gesprochen. Riccardone zufolge sei die Türkei sowohl für ihr Gebiet als auch die USA von großer Bedeutung. Diese Bedeutung steige tagtäglich. Aus diesem Grund sei es seine Aufgabe, wie US-Präsident Barack Obama gesagt habe, die Allianz und Freundschaft der Völker beider Länder auszubauen.

Venezuela wird der Türkei als Gegenleistung für Wohnungen Öl verkaufen
In Milliyet lesen wir unter dem Titel „Venezuela wird der Türkei als Gegenleistung für Wohnungen Öl verkaufen“, Venezuela benötige rund zwei Millionen Wohnungen. Dafür habe das Land der Türkei Öl für Wohnungen angeboten. Der Energie- und Ölminister Venezuelas, Rafael Ramirez habe erklärt, die Türkei sei im Bausektor sehr gut. Venezuela brauche neue Wohnungen. Als Gegenleistung für den Wohnungsbau könne sein Land der Türkei Öl geben. Minister für Energie und Bodenschätze, Taner Yildiz sei ein entsprechender Vorschlag unterbreitet worden.