Baden-Württemberg

Kultusministerium und türkische Konsulate gemeinsam für Integration

Das Kultusministerium und türkische Generalkonsulate arbeiten gemeinsam für eine erfolgreiche Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus zu intensivieren.

Kultusministerin Marion Schick (CDU) und die türkischen Generalkonsule in Stuttgart und Karlsruhe, M. Türker Arı und Çetiner Karahan haben am Montag (20. Dezember 2010) eine gemeinsame Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die konkrete Projekte zur Sprachförderung und zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus auf den Weg bringen soll.

„Wir müssen alles dafür tun, Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund so früh wie möglich dabei zu unterstützen, die deutsche Sprache zu erlernen und damit ein gutes Fundament für eine erfolgreiche Bildungsbiografie zu schaffen. Darüber hinaus ist es unser Ziel, Eltern intensiv am Schulleben zu beteiligen, denn Eltern spielen als Begleiter der Bildungswege ihrer Kinder eine entscheidende Rolle.“, betonten die Ministerin und die Generalkonsule.

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Gemeinsame Erklärung
Vor wenigen Wochen hatten sie eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, in der sich beide Seiten verpflichten, in Zukunft intensiv zusammenzuarbeiten und gemeinsame Maßnahmen zur besseren Förderung und Integration von Kindern und Jugendlichen mit türkischem Migrationshintergrund auf den Weg zu bringen. „Wir wollen damit ein Zeichen setzen: Der gemeinsame Wille ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche und gelingende Integration.“

Ziel der Arbeitsgruppe ist es, in wichtigen Themenfeldern künftig noch stärker zusammenzuarbeiten und gemeinsame Vorhaben zu planen. Erste konkrete Maßnahmen wurden bereits am Montag beschlossen. So sollen unter anderem im neuen Jahr gemeinsame Auftaktveranstaltungen mit dem Titel „Gemeinsam für unsere Kinder – Eltern als Partner von Kindergarten und Schule“ in Stuttgart und Karlsruhe stattfinden. „Diese wollen wir nutzen, um türkische Eltern darüber zu informieren, wie sie ihre Kinder noch besser auf ihren Bildungswegen unterstützen und begleiten können“, erklärten Schick, Arı und Karahan. Im Anschluss daran sollen noch in diesem Schuljahr flächendeckend regionale Veranstaltungen dieser Art angeboten werden.

Mitglieder der 25-köpfigen Arbeitsgruppe sind u. a. die Attachés für Bildung der Türkischen Generalkonsulate in Stuttgart und Karlsruhe, Vertreter der Föderationen der Vereine türkischer Elternbeiräte in Württemberg und Baden, die Vorstandsvorsitzende der Gemeinnützigen Elternstiftung Baden-Württemberg, Elke Picker, muttersprachliche Lehrkräfte sowie Vertreter aus Kultusministerium, Wirtschaftsministerium und Justizministerium.

Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus
Ein zweiter Schwerpunkt der Zusammenarbeit bildet die erfolgreiche Begleitung der Kinder in Ausbildung und Beruf. Auch dazu soll es bereits Ende Februar eine Auftaktveranstaltung geben, an der sich auch deutsche und türkische Unternehmen beteiligen sollen. Weitere Themen, mit denen sich die Expertengruppe befassen wird, sind die sprachliche Förderung im Kindergarten und in der Grundschule, die Stärkung der Muttersprache sowie die Sprachförderung der Eltern – etwa durch spezielle Deutsch-Kurse für Eltern an den Schulen, Vorleseabende oder z. B. Lesepatenschaften.

Um die Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus zu intensivieren, sollen darüber hinaus über die Elternstiftung so genannte Eltern-Lehrer-Tandems qualifiziert werden. Diese Tandems haben bspw. die Aufgabe, Informationsveranstaltungen zu wichtigen pädagogischen Themen für Eltern in den Schulen zu organisieren. Ziel ist, Eltern noch stärker für Bildungs- und Erziehungsthemen zu sensibilisieren. Voraussichtlicher Umsetzungsbeginn ist im Frühjahr 2011. Begonnen wird zunächst in acht Pilotregionen (zwei Schulamtsbezirke pro Regierungsbezirk).

Die nächste Sitzung der gemeinsamen Arbeitsgruppe findet Anfang Februar statt. Im Mittelpunkt sollen dabei die weitere Planung der Veranstaltung „Gemeinsam für die Zukunft unserer Kinder – Wirtschaft als Partner von Schulen“ sowie die Stärkung der Muttersprache stehen. (sb)