Im vergangenen Jahr erörterten 11.000 angehende Unternehmer mit ausländischen Wurzeln ihr Geschäftskonzept mit einem Fachmann der IHK – das bedeutet einen Zuwachs von knapp 33 Prozent gegenüber 2007. Auch der Anteil der Migranten an den Gründungswilligen stieg zwischen 2007 und 2009 deutlich an: von 14 auf 18 Prozent.
Folgerichtig gewinnen Unternehmensgründungen von Einwanderern der ersten oder zweiten Generation auch für den Arbeitsmarkt an Bedeutung: Allein im laufenden Jahr sollen Migranten durch ihre Start-ups rund 150.000 Jobs schaffen.
Dabei sind Jungunternehmer mit Migrationshintergrund nach den Erfahrungen der IHK-Gründungsberater weder schlechter noch besser für die Errichtung einer Firma gerüstet als ihre Kollegen mit inländischen Wurzeln. Unterschiede zeigen sich vor allem bei den Branchen: Migranten setzen überdurchschnittlich oft auf Start-ups in Handel und Gastronomie.
Berufsanerkennungsgesetz zügig umsetzen
Insgesamt verdeutlicht die Auswertung, dass Gründungsinteressierte mit Migrationshintergrund einen bedeutsamen Beitrag zum Gründungsgeschehen in Deutschland leisten. Nach Einschätzung des DIHK braucht Deutschland diese Wachstumsimpulse künftig noch stärker, um die demografische Herausforderung zu bewältigen.
Die Spitzenorganisation der IHKs fordert deshalb, Migranten aus Nicht-EU-Ländern die Unternehmengründung zu erleichtern und das Berufsanerkennungsgesetz zügig umzusetzen. Die Ausländerbehörden sollten geltendes Recht flexibel und einzelfallbezogen anwenden, so der DIHK, und ausländischen Selbstständigen in besonderen Fällen vom ersten Tag an ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht erteilen.