Türkische Presse Europa

17.03.2010 – Islamkonferenz, Angriff auf Moschee, ZfT

Die heutigen Europaausgaben der türkischen Tageszeitungen räumen einem Brandangriff auf eine Moschee in Bruchsal breiten Raum ein. Zudem sind die Äußerungen Prof. Dr. Bülent Ucars zur Deutschen Islamkonferenz (DIK) Teil der Berichterstattung. Ein weiteres Thema ist die Neubesetzung des ZfT.

Prof. Dr. Bülent Ucar: Islamkonferenz ohne KRM nicht denkbar
Prof. Dr. Bülent Ucar habe einem Bericht der ZAMAN zufolge dem Koordinierungsrat der Muslime (KRM) geraten, die Probleme bezüglich der Deutschen Islamkonferenz (DIK) in die Ministerien zu tragen. Er halte eine DIK ohne die Teilnahme des KRM, in der der Islamrat ebenfalls vertreten ist, für undenkbar und ohne einen Sinn. Darüber hinaus halte er es für einen Fehler, den Islamrat aus den Konferenzen auszuschließen. Man hätte sie auch um einen Austausch ihrer Vertreter bitten können, wenn man aufgrund der laufenden Gerichtsverhandlungen die bestehenden Abgesandten nicht akzeptieren könne.

Schließlich habe Ucar betont, dass die Wahl der Konferenzteilnehmer seines Erachtens nicht differenziert genug ausgetragen werde. Es sollten lediglich Personen eingeladen werden, die sich zum einen mit dem Islam befassen und zum anderen selbst Muslime sind. Man befrage ja auch nicht Alice Schwarzer bezüglich Themen rund um die katholische Kirche.

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Brandangriff auf Moschee in Bruchsal
Am vergangenen Wochenende haben Unbekannte einen Brandangriff auf eine DITIB-Moschee in Bruchsal verübt. Während der Brandlegung seien aufgrund einer Gedenkveranstaltung an die verstorbenen Soldaten in Canakkale zahlreiche Personen in der Sultan-Ahmed-Moschee präsent gewesen. Die Gemeindemitglieder hätten den Brand rechtzeitig bemerkt und gelöscht. Die Polizei sei von dem Vorfall benachrichtig worden und hoffe nun auf die Hilfe der Bruchsaler, um die Täter ausfindig zu machen. Der Gemeindevorstand befürchte neue Übergriffe und erbitte sich daher die Hilfe des türkischen Konsulats sowie der Polizei. (TÜRKIYE, HÜRRIYET)

Neuer Leiter des Zentrums für Türkeistudien steht fest
Die SABAH und HÜRRIYET berichten von der Neubesetzung der Leitposition des Essener Zentrums für Türkeistudien durch den Psychologen Prof. Dr. Haci-Halil Uslucan als Nachfolger Faruk Sens, der vergangenes Jahr suspendiert wurde. Der 45-Jährige lehre derzeit Pädagogische Psychologie an der Hamburger Helmut-Schmidt-Universität und sei zugleich Direktor am Türkei-Lehrstuhl der Uni Duisburg-Essen. „Damit rücken wir die moderne Türkei auch mit den wichtigen geopolitischen und wirtschaftlichen Fragen in den wissenschaftlichen Blickpunkt. Das ist einmalig in Deutschland“, so Integrationsminister Armin Laschet (CDU).