Türkische Presse Europa

12.03.2010 – Islamkonferenz, Sarrazin, Auslandstürken

Die Europaausgaben türkischer Tageszeitungen berichten überwiegend über die Islamkonferenz und die islamfeindliche Wahlpropaganda in Frankreich. Außerdem gibt es Artikel zu Thilo Sarrazin und über das neu gegründete Ministerium für Auslandstürken.

Islamkonferenz
MILLIYET, ZAMAN und HÜRRIYET berichten über die gestrige Beratung des Koordinationsrates der Muslime über das „Ob“ der Teilnahme am Islamkonferenz. Die MILLIET legt den Fokus auf die DITIB und meint, dass von deren Haltung die Richtung bestimmen wird.

Christen und Muslime
„Der interkulturelle und interreligiöse Austausch in unserer Gesellschaft ist sehr wichtig für ein gleichberechtigtes friedliches Miteinander“, hat der Integrationsbeauftragte der NRW-Landesregierung, Thomas Kufen, laut ZAMAN gesagt. Kufen stellte die von der Christlich-Islamischen Gesellschaft betriebenen und vom Land geförderte neue Internetplattform www.christenundmuslime.de vor.

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Sarrazin schweigt nicht
Die HÜRRIYET berichtet über die Kritik, die Thilo Sarrazin derzeit einstecken muss. Wegen seinen türken- und araberfeindlichen Äußerungen habe Sarrazin auch von Christine Lüders Kritik einstecken müssen. Lüders habe Sarrazin empfohlen, sich um seine Bankgeschäfte zu kümmern. Die SABAH hingegen räumt den Worten von Maria Böhmer Raum ein, die gesagt habe, dass man Sarrazin nicht ernst nehmen solle.

Auslandstürken
„Gute Nachrichten aus Ankara“, titelt die MILLIYET und gibt bekannt, dass das Ministerium für Auslandstürken offiziell gegründet wurde. Dieses Ministerium habe viele Beispiele in anderen Ländern.

Aufenthaltstitel
Die HÜRRIYET widmet dem Paragrafen 51 Aufenthaltsgesetz erneut eine ganze Seite und rät Betroffenen Bürgern, Widerspruch einzulegen, falls der Aufenthaltstitel zu Unrecht entzogen worden sei. HÜRRIYET meint, dass man sich mit der Entscheidung der Behörde nicht zufrieden geben müsse, da eine falsche Entscheidungen getroffen worden sein könnte. Nach § 51 AufenthG verlieren Ausländer, die sich ununterbrochen länger als sechs Monate im Ausland aufhalten, ihren Aufenthaltstitel.

Islamfeindliche Wahlplakate in Frankreich
Islamfeindliche Wahlplakate in Frankreich sind Thema in der SABAH, TÜRKIYE und MILLIYET. Die Zeitungen drucken die Wahlplakate nach und kritisieren die rechtspopulistischen Parteien damit, „dreckige“ Propaganda zu betreiben. Die TÜRKIYE meint, dass nach den Wahlerfolgen der islamfeindlichen Parteien in der Schweiz und in Holland auch die FN-Partei in Frankreich Appetit bekommen habe. Sie versuche nun mit islamfeindlichen Parolen die Angst in Stimmen umzumünzen.