Türkische Presse Europa

27.01.2010 – Essen, Migrantenquote, Integrationsrat

Schwerpunkt der Berichterstattung in den Europaausgaben der türkischen Zeitungen ist die Publikation des Statistischen Bundesamtes „Bevölkerung mit Migrationshintergrund“. Weitere Themen sind der Neujahrsempfang der Bundesregierung für Diplomaten aus aller Welt, ein Interview mit dem Oberbürgermeister von Essen und die Integrationsratswahl.

Integration ist eine Schicksalsfrage
Schwerpunkt der Berichterstattung in den Europaausgaben der türkischen Zeitungen ist die Publikation des Statistischen Bundesamtes „Bevölkerung mit Migrationshintergrund“. (TÜRKIYE, ZAMAN, SABAH, HÜRRIYET) Demnach haben im Jahr 2008 15,6 Millionen Einwohner Deutschlands einen Migrationshintergrund.

Das entspricht einem Anteil von 19 Prozent oder ein Plus von 0,3 Prozent im Vergleich zum Jahr 2007. Für die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung ist Integration deshalb eine Schicksalsfrage. (wir berichteten) Auch die Bundeskanzlerin Angela Merkel habe die Bedeutung der Integrationsbemühungen hervorgehoben. Beim Neujahrsempfang der Regierung für Diplomaten aus aller Welt sagte Merkel, dass Integration ein doppelsetiger Prozess ist in der TÜRKIYE, HÜRRIYET und SABAH zu lesen.

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Migranten sind Teil der deutschen Gesellschaft
Der Oberbürgermeister der Ruhrgebietsstadt Essen, Reinhard Paß (SPD), betonte in einem Interview mit der ZAMAN, dass die Migranten ein bedeutender Teil der deutschen Gesellschaft sind. Insbesondere die türkischstämmigen Migranten dürften sich nicht als eine Minderheit definieren. Er wünsche sich eine Gesellschaft, wo die ethnischen Zugehörigkeiten keine Rolle spielen. Der Schlüssel zur Integration sei allerdings die Bildung.

Grüne bilden Frauenliste zur Integrationsratswahl
Am 7. Februar finden in Duisburg die Wahlen zum Integrationsrat statt. Zum ersten Mal kandidiert eine reine Frauenliste. Die Liste wird von Bündnis 90/Die Grünen Duisburg unterstützt. Mit einer Frauenliste zur Integrationsratswahl wollen die Grünen in Duisburg neue Akzente setzen und wählten 7 Frauen unterschiedlicher Herkunft. Spitzenkandidatin ist die Sprachdozentin und interkulturelle Konfliktberaterin Melek Ercan (Türkei), die ehrenamtlich als Vorstand eines Sportvereins den interkulturellen Mädchenfußball fördert. Melek Ercan freut sich, dass die Grünen das Frauenthema besetzen wollen: „Die Frauen auf der Liste stammen aus so verschiedenen Ländern wie der Türkei, Marokko und Italien. Wir zeigen, wie bunt Duisburg ist. Und wir wollen dafür sorgen, dass Frauen, die im politischen Prozess bisher nicht genug Beachtung gefunden haben, sich in die Politik einbringen. Da gibt es bei der Integrationsratswahl ein Riesenpotential“. (HÜRRIYET)