Armin Laschet

Gedenken an Holocaust ist Teil unserer gemeinsamen Leitkultur

„Gedenken an Holocaust Teil unserer gemeinsamen Leitkultur“, sagte der Nordrhein-Westfälische Integrationsminister Armin Laschet anlässlich des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus in Düsseldorf.

„Das dunkelste Kapitel unserer Geschichte, der Holocaust, ist schrecklich und zugleich prägend“, sagte gestern Integrationsminister Armin Laschet anlässlich des Holocaust-Gedenktages „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ in Düsseldorf. „Deshalb ist es wichtig, dass dieses Kapitel nie in Vergessenheit gerät. Es ist ein wichtiger Teil unserer nationalen Identität.“

Info: Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus wurde 1996 durch den Bundespräsidenten Roman Herzog eingeführt.

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Der Minister unterstrich: „Gerade wenn sich die Gesellschaft verändert, ist es wichtig, das Erbe unserer Geschichte immer wieder neu anzunehmen und weiterzureichen. 38 Prozent der untersechsjährigen Kinder in Deutschland haben eine Zuwanderungsgeschichte. Diese tragen in Zukunft unsere Gesellschaft. Auch sie müssen sich der besonderen Verantwortung, die aus der Vergangenheit hervorgeht, bewusst sein. Nur so, nur in dem alle Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit den Zugewanderten an die deutsche Geschichte erinnern und den Opfern des Nationalsozialismus gedenken, können wir gemeinsam dafür sorgen, dass die Lehren aus unserer Geschichte niemals in Vergessenheit geraten. Dies ist Teil unserer gemeinsamen Leitkultur.“

Deutsche Geschichte ist auch Auschwitz und Majdanek
Auf die Frage, ob auch die Eingebürgerten, deren Eltern oder Großeltern teilweise eine andere Geschichte haben, sich dieser Verantwortung stellen müssen, antwortete Laschet: „Ja. Deutsche Geschichte ist nicht nur Beethoven und Goethe, sondern auch Auschwitz und Majdanek. Kein Kind der Nachkriegsgeschichte trägt Schuld an den Ereignissen während des Nationalsozialismus. Aber für eine gemeinsame Zukunft brauchen wir auch ein gemeinsames Bewusstsein für die Vergangenheit. Das bedeutet vor allem, jeglicher Form von Antisemitismus entgegenzutreten, und uneingeschränkt für das Existenzrecht Israels einzutreten.“

Laschet plädierte auch erneut dafür, dass der Bund und die Länder den Jugendaustausch mit Israel ausbauen. „Wer sich mit Israel beschäftigt, wer dort Familien begegnet, die fast ausnahmslos Opfer des Holocaust zu beklagen haben, der wird als Deutscher, auch als Deutscher mit Zuwanderungsgeschichte, sich dieser Verantwortung stellen. Ein Besuch in Yad Vashem wird auch den in Deutschland geborenen türkeistämmigen Jugendlichen emotional bewegen, und er wird spüren, warum Deutschland, das Land, in das seine Eltern oder Großeltern eingewandert sind, besondere Verantwortung trägt.“