Türkische Presse Türkei

14.01.2010 – Israel, Russland, Visumspflicht

Die türkischen Tageszeitungen räumen der diplomatischen Krise zwischen Israel und der Türkei sowie den Kontakten von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan breiten Platz ein. Des Weiteren betont Ministerpräsident Erdogan, dass zwischen der Türkei und Russland Arbeiten zur Aufhebung der Visumspflicht eingeleitet worden seien.

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Israel entschuldigt sich bei Türkei
Haber Türk meldet, Staatspräsident Abdullah Gül habe gestern Israel bis Mitternacht eine Frist gewährt, um sich bei Ankara zu entschuldigen. Nach diesem Ultimatum habe der israelische Staatspräsident Simon Peres den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu aufgefordert, die Krise beizulegen. Daraufhin habe der israelische Vize-Außenminister Danny Ayalon, der die Krise ausgelöst hatte, sich sowohl beim türkischen Botschafter in Tel Aviv, Oguz Celikkol als auch beim türkischen Volk entschuldigt.

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In Vatan lesen wir, der israelische Vize-Außenminister, Danny Ayalon habe keinen Schritt Rückwärts setzen wollen. Ayalon habe sich erst nach Einschaltung des israelischen Staatspräsidenten beim türkischen Botschafter und beim türkischen Volk entschuldigt.

Türkei und Russland arbeiten zur Aufhebung der Visumspflicht
Yeni Safak schreibt, Ministerpräsident Erdogan habe während seinen zweitägigen Kontakten in Russland betont, dass zwischen der Türkei und Russland Arbeiten zur Aufhebung der Visumspflicht eingeleitet worden seien. Die Zusammenarbeit mit dem strategischen Partner Russland im Energiebereich werde anhalten, habe Erdogan gesagt. Vatan benutzt bezüglich der Moskau Kontakte von Ministerpräsident Erdogan die Überschrift „Kernkraftwerk Abkommen mit Russland“, die Türkei und Russland hätten im Zusammenhang mit dem Bau eines Nuklearkraftwerks eine gemeinsame Partnerschaftsdeklaration unterzeichnet.

Ministerpräsident Erdogan habe auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem russischen Amtskollegen Putin betont, dass zur Aufhebung der Visumspflicht zwischen beiden Ländern Arbeiten eingeleitet würden. Zudem sei ein Ziel gesetzt worden, das bilaterale Handelsvolumen innerhalb von 5 Jahren auf 100 Milliarden Dollar auszubauen.

Hinweis: Die “Türkische Presse Türkei” (Türkeiausgaben türkischer Tageszeitungen) wird von der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World) zur Verfügung gestellt und von der MiGAZIN-Redaktion unverändert übernommen.

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Erdogan: „Unser Ziel ist das Handelsvolumen auf 100 milliarden Dollar zu erhöhen“
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, der im Rahmen seines Moskau Besuches mit seinem Amtskollegen Wladimir Putin und dem russischen Präsidenten Dimitri Medwedew zusammen kam sagte im Pressekonferenz im Anschluss der Gespräche: „Energie stellt einen der wesentlichen Beine unserer ökonomischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit dar. Unsere bisherige Zusammenarbeit im Bereich Erdgas wird somit unsere zukünftigen Projekte im Bereich Erdöl und Nuklearenergie verstärken. Unser Ziel für die kommenden fünf Jahre ist es das Handelsvolumen auf 100 Milliarden Dollar zu erhöhen.“

In seiner Unterredung mit Premierminister Wladimir Putin betonte Erdogan zudem, dass der Karabakh-Konflikt unabhängig von Armenien-Konflikt, separat gelöst werden müsste da es sich um komplexe Inhalte bei diesem handle. Auch unterstrich Erdogan ihren Willen, zur Lösung des Konfliktes mit allen Mitteln beizutragen.

Erdogan der an der Moskauer Universität Konferenz über die „Türkische Außenpolitik“ hielt, betonte in seiner Rede, dass die türkische Außenpolitik auf Freundschaft basisiere und dass die Türkei dabei ist Friedliche Beziehungen mit seinen Nachbarn in der Region zu pflegen. Erdogan sagte, dass sie dieses Ziel soweit erreicht hätten und wies daraufhin, dass sie keine Nuklearwaffen bejahen würden, sie es auch nicht für fair halten, wenn andere Staaten in dieser Region solche Waffen besitzen. (Türkiye-Hürriyet-Milliyet-Cumhuriyet)

Israel hat sich entschuldigt
Nach heftigen Reaktionen auf den Verstoß der diplomatischen Regeln gegenüber Oguz Celikkol dem Türkischen Botschafter in Tel Aviv, kam die erwartete Entschuldigung von der israelischen Seite.
Der israelische Vize-Außenminister Danny Ayalon entschuldigte sich beim türkischen Botschafter Oguz Celikkol. In einem Brief entschuldigte sich Ayalon sowohl bei Celikkol als auch beim türkischen Volk. Wie aus diplomatischen Kreisen verlautet wurde, sei diese Entschuldigung ausreichend. (Cumhuriyet)
Erdogan: „Wir haben die Antwort erhalten“

Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan erklärte in einer ersten Reaktion, seine Regierung habe die „gewünschte und erwartete” Entschuldigung erhalten. „Offensichtlich ist, dass Israel die Regeln der diplomatischen Höflichkeit zu beachten hat.” äußerte sich Erdogan dazu. (Türkiye)

Cicek: „Mit dieser Verfassung kann die Türkei nicht vorankommen“
Staatsminister und stellvertretender Ministerpräsident Cemil Cicek teilte bezüglich der Diskussionen im Rahmen einer Verfassungsänderung mit, dass eine Änderung endlich auf die Tagesordnung kommen und durchgeführt werden müsse. Cicek sagte: „Die Türkei kann mit dieser Verfassung nicht vorankommen. Sie schränkt uns im Allgemeinen ein und ist nicht mehr funktional. Außer den ersten vier und Art. 175 kann man die ganze Verfassung ändern. Als Regierung sind wir auch dafür, dass eine umfangreiche Verfassungsänderung verwirklicht wird und unterstützen diesen Prozess. Der richtige Ort für so eine Aktion ist das Parlament und wir brauchen natürlich einen gemeinsamen Konsens. (AA)

Davutoglu: „Die schriftliche Entschuldigung deckt unseren Bedarf“
Außenminister Ahmet Davutoglu, der sich für einen offiziellen Besuch in Zagreb befindet erklärte, Israels schriftliche Entschuldigung entspreche den Bedürfnissen der Türkei und die Sache sei in dieser Phase erledigt. Davutoglu sagte: „Der offizielle Brief in dem sich Israel entschuldigt, enthält Themen die wir in Forderung gestellt haben. Der türkische Staat und ihre Diplomatie hat tiefe Wurzeln und somit ist es eine natürliche Reaktion unsere staatliche Ehre und Dignität zu wahren.“

Unterdessen wies Davutoglu auch darauf hin, dass die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel sehr umfangreich sind aber Israels regionale Politik in den letzten Zeiten unerwünscht ist. (AA)

Bagis: „Dieses Jahr werden wir uns völlig an die EU konzentrieren“
Staatsminister und Verhandlungsführer Egemen Bagıs gab den Mitgliedern der türkischen EU-Harmonisierungskomitee und des gemischten Parlamentarischen Ausschusses Türkei-EU im Generalsekretariat für EU-Angelegenheiten ein Arbeitsessen. Während des Essens sagte er, dass im Jahr 2010 keine Wahlen geben werden. Außerdem sagte er, dass sie sich in diesem Jahr ganz und voll auf die EU konzentrieren werden.(Türkiye)

Papandreou will Erdogan treffen
Der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou berichtete an der Sitzung zur ersten 100 Tage der Regierung, er wolle mit dem Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan zusammenkommen um die Themen zwischen der Türkei und Griechenland in die Hand zu nehmen. Außerdem sagte Papandreou, dass er keinen Vorbehalt hat mit Erdogan ins Gespräch zu kommen und den Brief von Erdogan positiv beantworten wird. (Cumhuriyet)

Hinweis: Die “Türkische Presse Türkei” (Türkeiausgaben türkischer Tageszeitungen) wird von der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara zur Verfügung gestellt und von der MiGAZIN-Redaktion unverändert übernommen.