13.12.2009
Erlaubnis für Beisetzung ohne Sarg
Garbsens – nahe Hannover – Bürgermeister und der Stadtrat hätten sein „Ja“ zur Beisetzung ohne Sarg gegeben. Die Freude unter den Muslimen sei groß, so die TÜRKIYE. Die Erlaubnis werde ab dem Neujahr praktiziert. Zwar habe die Beisetzung mit Sarg hygienische Gründe, doch habe die Stadt die religiösen Eigenheiten der dort lebenden Muslime zu berücksichtigen.
Anerkennung ausländischer Qualifikationen
In großen Lettern bringt die TÜRKIYE kritische Stimmen zur geplanten Anerkennung ausländischer Qualifikationen. Das Eckpunktepapier zum Thema und Erklärungen aus Regierungskreisen habe verwirrt. Zwar habe man sich über diesen Schritt gefreut, doch müssten die Pläne alle Migranten umfassen. Linkspolitikerin Sevim Dagdelen habe bemängelt, dass die Neuregelung nur Migranten umfasse, die nicht länger als zehn Jahre im Bundesgebiet leben.
Sei endlich still, Sarazin!
Irgendwer habe wieder auf den Knopf von Sarrazin gedrückt und dieser habe erneut unnötige und abwegige Erklärungen von sich gegeben, heißt es in der TÜRKIYE. Diesmal habe er sich Schüler vorgenommen und Kopftuchverbot sowie Deutschpflicht in Schulen gefordert.
Die MILLIYET wettert ähnlich gegen Sarrazin und sieht in seinen Erklärungen ein neues Streitthema.
„Sarrazin hat wieder geredet“ heißt die Schlagzeile in der SABAH. Sarrazin habe der Zeitung zufolge mehr Integrationsdruck auf Migranten gefordert und in seinem jüngsten Vorstoß sich ausländische Schüler als Ziel genommen.
Beck: Wir werden Migranten weiterhin unterstützen
Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) habe in einem Gespräch mit türkischstämmigen Politikern gesagt, dass sie alle Migranten, die den gesellschaftlichen Frieden nicht gefährden aufenthaltsrechtlich unterstützen werden. Gemeinsam mit dem türkischen Konsulat in Mainz würde man kooperieren und türkische Jugendliche unterstützen, um ihnen Ausbildungs- und Arbeitsplätze zu vermitteln. Hierüber berichtet die TÜRKIYE.
Holland antwortet der Schweiz mit zwei Minaretten
Unter dieser Schlagzeile berichtet die TÜRKIYE über eine Moschee in den Niederlanden mit zwei Minaretten. Die Moschee befinde sich in Amsterdam und sei die Antwort auf den Schweizer Volksentscheid. Auch die HÜRRIYET räumt dieser Moschee Raum ein und berichtet unter der Schlagzeile „Antwort mit Minarette“ über die Eröffnungsfeier.
Schweizer Minarettverbot
Die schweizer Außenministerin Micheline Calm-Rey habe einer Meldung der SABAH zufolge gesagt, dass der Volksentscheid nicht gegen den Islam gewesen sei. Daher gebe es für die schweizer Regierung auch kein Anlass, sich für irgendetwas zu entschuldigen.
Ministerium für Auslandstürken unterschriftsreif
Die SABAH berichtet über den letzten Stand um das neue Ministerium für die Auslandstürken, den die Regierung Erdogan schaffen will. Die Vorarbeiten so weit vorangeschritten, dass es unterschriftsreif sei. Das Ministerium werde sich vor allem um die Belange und Probleme der Auslandstürken kümmern.
„Jeder Dritte hat Angst vor dem Islam“
titelt die MILLIYET und beruft sich auf die Umfrageergebnisse des DIMAP-Instituts, die im Auftrag der ARD erstellt wurde. 75 Prozent der Befragten hätten angegeben, dass sie Angst vor der Verbreitung des Islams hätten.
14.12.2009
„Sarrazin langweilt sich in Frankfurt“
titelt die SABAH und bringt Reaktionen auf seinen jüngsten Vorstoß, ausländischen Schüler in Schulen die Muttersprache zu verbieten. Christian Gaebler (SPD) beispielsweise habe gesagt, dass Sarrazins Forderungen gegen die Verfassung verstoßen. Auch wisse Gaebler nicht, was Sarrazin damit bezwecke. Möglicherweise habe er in Frankfurt Langeweile.
Laut TÜRKIYE habe auch Berlins Integrationsbeauftrager Günter Piening auf die Verfassung verwiesen.
Auch die ZAMAN räumt der Thematik Raum ein und titelt: „Sarrazin redet wieder Unsinn“. Badr Muhammed, Teilnehmer der Islamkonferenz, habe gesagt, dass Sarrazin ein gefährlicher christlicher Prediger sei. Muhammed habe Angela Merkel aufgerufen, diesem Treiben ein Ende zu setzen.
Gebühren für Aufenthaltstitel
Die HÜRRIYET greift eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs auf, wonach von Türken in den Niederlanden keine höheren Gebühren für Aufenthaltstitel erhoben werden darf, als bei EU-Ausländern. Diese Entscheidung habe nun auch Juristen in Deutschland in Bewegung gebracht. Laut dem Hamburger Rechtsanwalt Ünal Zeran dürfe auch Deutschland von Türken nicht höhere Gebühren verlangen. Derzeit würde von Türken zwischen 80 und 200 Euro verlangt werden. Laut Entscheidung des EuGH müssten die Gebühren aber maximal ca. 25 Euro betragen.
Migranten in den Sozialdienst
Baden-Württembergs Justiz- und Integrationsminister Ulrich Goll (FDP) habe Migranten dazu aufgerufen, sich für Berufe im Sozialwesen zu entscheiden. Um eine Brücke zu Migranten zu bauen, brauche man auch Spezialisten mit Migrationshintergrund, so laut ZAMAN.